27.03.2014

Aktuell in der Spieleschmiede - Sankt Petersburg

 
Ja ich weiß, dass ich spät dran bin. Na und? Denn schon in der Schule hat man gelernt, dass Wiederholtes sich besser verfestigt. Hier also meine News in Sachen neues Projekt in der Spieleschmiede.
Nun also Sankt Petersburg. Die deutsche Crowdfundingplattform Spieleschmiede legt ja in letzter Zeit so richtig los. Mit der aktuellen Kampagne wird erstmals aber kein komplett neues Spiel schwarmfinanziert, sondern die Neuauflage eines im Jahre 2004 erschienen Spiels, was mit Platz 140 der ewigen Bestenliste auf Boardgamegeek der Mehrheit der Spieler zu gefallen scheint. Ich zu meiner Schande muss hier die Bildungslücke zugeben und erkläre hiermit, dass ich Sankt Petersburg nicht kenne. So jetzt ist es raus!
Initiator des Projektes ist dabei erstmalig ein großer Verlag, nämlich Hans im Glück Spiele, der auch maßgeblich an der Projektidee die Zügel in die Hand genommen zu haben scheint.
Aber was ist neu an Sankt Petersburg? Abgesehen von der grafischen Komplettüberarbeitung wird es eine fünfte Spielphase und den damit integrierten fünften Spieler geben. Positiv für Nostalgiker: Die Neuauflage wird auch weiterhin nach den alten Regeln spielbar sein - nur dann eben ohne den fünften Zar am Tisch.
35,00 EUR inkl. Versand ist beim Projekt die günstigste Förderstufe und damit als leicht gehobenes Preissegment zu bezeichnen. Für kleines Geld gibts Minierweiterungen und extra Spielgeld.
Interessant am Sankt Petersburg-Projekt ist die Integrierung von internationalen Größen der Spielszene auf Karten oder Geldscheinen. Diese wurden nicht etwa vorgegeben, sondern per Abstimmung unter den Spielern demokratisch gewählt. Also so ganz unrussisch.
Das Fundinggoal wurde erwartungsgemäß bei einem solchen Großprojekt bereits mehrfach übertroffen, sodass aktuell Jagd auf diverse Stretchgoals gemacht wird, welche aber im Laufe der Kampagne erst durch den Verlag hinzugefügt werden müssen.
Kritisch betrachten muss man das Projekt dennoch. Auch bei der Spieleschmiede tritt nun ein etablierter Verlag beim Crowdfunding ins Rampenlicht. Eigentlich ist das oft zitierte Ziel der Schwarmfinanzierung ja denen eine Stimme und Möglichkeit zu geben, die es ohne die Mithilfe der "Mitschwärmer" nicht schaffen können. Das Gefühl, dass große Verlage das Produktionsrisiko auf die Endverbraucher abdrücken wollen, bleibt also als Beigeschmack. Dabei muss man aber beachten, dass die Spieleschmiede ein abgewandeltes Konzept des Crowdfundings betreibt, in welchem eben nicht der Spieler-Normalo mit seinem neusten Projekt um Spenden wirbt, sondern bereits in der Vergangenheit stets Verlage involviert waren - nur eben keine solchen Größen wie jetzt Hans im Glück Spiele.
Wie seht Ihr die Entwicklung?