12.05.2020

Panic Island


Eine Zeit lang sprachen viele von “Panikmache”, wenn es um das Thema “Corona-Virus” ging. Mittlerweile sollte sich das bei den meisten gelegt haben, aber so habe ich eine gelungene Überleitung zum Spiel Panic Island aus dem Hause Zoch gefunden. Hier versuchen bis zu acht Spieler sich daran, so viele Dodos und Ureinwohner von der Insel zu retten. Das Spiel ist ab 8 Jahren und eine Partie dauert ziemlich genau 2 Minuten.

[MATERIAL & ANLEITUNG]

Insgesamt finden wir in der recht kleinen Schachtel 49 quadratische Karten und eine Sanduhr. Wobei ein Teil der Karte getrennt vom Rest eingeschweißt ist und erst geöffnet werden soll, wenn man einige Ziele vom Standardspiel erreicht hat. 
Die Qualität ist sehr gut, auch die Gestaltung gefällt mir persönlich gut und ist ein guter Kompromiss um Kinder und Erwachsene anzusprechen. Die Anleitung ist ebenfalls gut strukturiert und lässt keine Fragen offen.


[ABLAUF]

Im Kern ist Panic Island ein kooperatives Memory-Spiel. Wir legen 25 Karten in einem 5x5 Raster aus, natürlich verdeckt. Wichtig dabei ist, dass der Vulkan in die Mitte kommt. Dennoch wird er verdeckt!

Die Auslage ist unsere Insel und der Vulkan in der Mitte wird demnächst ausbrechen. Nun heißt es so viele Ureinwohner, Dodos und Eier von der Insel zu retten und dafür haben wir alle zusammen nur 2 Minuten Zeit! 

Problem ist: nur ein gelber Dodo rettet gelbe Eier und nur ein gelber Ureinwohner rettet einen gelben Dodo. Es gibt diese aber auch in Rot. Wenn ich am Zug bin, dreh ich zwei Karten um. Hab ich einen gelben Dodo und ein gelbes Ei aufgedeckt, kommen die Eier aus dem Spiel, der Dodo wird wieder umgedreht. Wie rette ich Ureinwohner? Einmal in den 2 Minuten kann man sich abstimmen und laut GOUGA rufen. Daraufhin sagt man vor jeder Karte an, was sich darunter befindet. Ist es korrekt, hat man diese Karte gerettet. Ich kann so aber auch Eier und Dodos retten. Sobald eine Ansage falsch war, endet die GOUGA-Hilfe. 


Das komplette Spiel ist zu Ende wenn man aus Versehen den Vulkan in der Mitte umdreht. Aber das ist immer noch nicht alles. Im Raster verstecken sich zwei Karten, eine mit Floß und eine mit Paddel. Finde ich davon eine (nicht zwingend als Paar) kann ich diese aus dem Spiel nehmen, aber das Spiel kann ich nur erfolgreich beenden, wenn ich beide gefunden habe.
Und als ob das noch nicht genug wäre, gibt es noch andere Hindernisse. Im Einsteigerspiel befinden sich jeweils 2 Exemplare “Tornado”, “Fata Morgana” und “Bienennest” in der Auslage. Drehe ich ein Tornado um, müssen alle Spieler sofort aufstehen und sich einmal im Kreis drehen bevor weitergespielt wird. Bei der Fata Morgana muss ich diese mit der anderen aufgedeckten Karte tauschen. Und beim Bienennest schlagen alle Spiele mit einer Hand auf diese Karte. 

Es gibt auch Hindernisse, die dauerhaft wirken, bis man wieder ein passende “Pärchen” gefunden hat. So müssen z.B. bei der Höhle alle Spieler ihr Kinn auf den Tisch platzieren und so weiterspielen. 

Vor jeder Partie kann ich selbst entscheiden, welche 3 Hindernisse man hinein nimmt und bietet somit natürlich eine Menge Abwechslung. 10 verschiedene Hindernisse gibt es von Anfang an und wie gesagt gibt es noch ein Kartenpack, welches man nicht öffnen soll. Und ich will euch hier auch nicht den Spaß verderben, dies selbst zu entdecken!

Am Ende einer Partie zählt jede gerettete Karte einen Punkt und in der Anleitung kann man dann ablesen wie man sich geschlagen hat. Von “Katastrophe” bis “Gottgleich” ist alles dabei.


[FAZIT]

Es ist faszinierend zu sehen, was man aus ein Memory-Spiel noch herausholen kann. Ich muss sagen, dass ich bisher nicht so viele Abwandlungen in meiner Sammlung habe und daher Panic Island sehr erfrischend finde. Gerade in der Familie mit Spielanfängern, mit Kindern aber auch in einer lustigen Party-Runde kann man Panic Island schnell auf den Tisch bringen. Kurz erklären, wer was rettet und was die Hindernisse machen und los geht’s. 

Wir hatten in jeder Runden unseren Spaß und haben herzlich gelacht. Den anderen verflucht, wenn er dann doch aus Versehen den Vulkan genommen hat oder sich selbst gefeiert, wenn man die Karten richtig vorher gesehen hat. 

Zunächst dachte ich “oh gott, 2 Minuten?!? Das wird doch nix!”, aber es geht erstaunlich gut und ich halt es nicht für unmöglich, die volle Punktzahl zu erreichen, aber dafür muss man schon Glück haben und sehr auf zack sein. 

Mir bleibt nur eine Empfehlung auszusprechen, wenn man auf die oben genannten Dinge Lust hat. Es ist natürlich nicht für jede Runde geeignet, aber in meinen hat es bisher immer viel Spaß gemacht. Auch meine Tochter (7) findet das Spiel toll und ein Glück spielt man mit ihr kooperativ, so hat man noch bessere Chancen.

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Panic Island von Antonin Boccara
Erschienen bei Zoch
Für 1 bis 8 Spieler in ca. 2 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Zoch)