16.01.2023

7Seas


Bärtige, grimmige Männer, riesige Holzschiffe mit Kanonen, gefährliche Meeresungeheuer und schillernde, goldene Schätze - das Thema Piraten ist und bleibt eines der beliebtesten in der Brettspielszene. Auch das Kartenspiel 7Seas von Abacus widmet sich den gefürchteten Meeresräubern. 

Bevor in See gestochen wird, muss der Spielplan aus der Anleitung herausgeschnitten werden und die Holzschiffchen auf dem Startfeld platziert werden. Jeder Spieler erhält eine Schatztruhenkarte und 8-11 Handkarten (je nach Spielerzahl). Zudem werden 4 Karten offen in die Auslage gelegt. Die restlichen Karten bilden den Beutestapel. 

Ziel des Spiels ist es, die meisten Beutepunkte über mehrere Spielrunden zu erbeuten, um als erster mit seinem Schiff die 7 Meere durchquert zu haben d.h. als erster über die 7 am Wertungsspielplan zu kommen.
Reihum spielt jeder eine Handkarte aus und versucht damit Beute mit positiver Wertung (Zahl oberhalb der Karte mit Schatztruhensymbol) zu erhalten. 
Stimmt die Zahl an den Ecken (Stärkewert) der ausgespielten Handkarte, mit einer der ausliegenden Karten überein oder ergibt die Summe, aus mehreren ausliegenden Karten diese Zahl, dann dürfen diese Karten zusammen mit der ausgespielten Karte, als Beute, unter die Schatztruhenkarte gelegt werden. Trifft beides zu, muss die ausliegende Karte mit der gleichen Zahl genommen werden. 


Schafft es ein Spieler die letzte ausliegende Karte bzw. alle ausliegende Karten zu erbeuten, dann darf er sich entweder eine Karte aus dem Beutestapel oder eine Karte aus einer gegnerischen Schatztruhe aussuchen. 

Kann mit der ausgespielten Karte nichts erbeutet werden, wird diese in die Auslage dazu gelegt. 

Für die Karte mit der 1 gibt es zusätzliche Regeln. Diese darf auch eine 10er Karte erbeuten und die Handkarte mit der 1 und dem Kraken erbeutet immer alle Karten. 

Die Runde endet wenn alle Handkarten ausgespielt wurden und es folgt die Wertung. 

Gewertet wird:
• die Anzahl der erbeuteten Karten
• die Goldmünzen auf den gelben Karten
• das Erbeuten der Piratenbraut
• das Erbeuten des Piratenkönigs
• der höchste Gesamtbeutewert in jeder Farbe 

Entsprechend der Wertung fahren die Spieler mit ihren Schiffen vorwärts. Das Spiel endet, sobald ein Spieler über die 7 am Wertungsspielplan fährt. 

Fazit:

Die Grundregeln von 7Seas sind einfach und schnell erlernt. Auch Kinder ab 8 Jahre oder etwas Jünger verstehen schnell wie sie Beutekarten erhalten und können die ausliegenden Karten mit ihren Handkarten abgleichen.
Die 8-11 Handkarten einer Beuterunde sind schnell ausgespielt und nicht immer kann etwas erbeutet werden oder die Beute enthält mehr Minuspunkte (Fluchkarten) als einem lieb ist. Die Kartenauslage ist meist gering und die Möglichkeit mit verschiedenen Handkarten erbeuten zu können ist nur selten gegeben. Man hat zunächst den Eindruck wenig Einfluss auf den Beuteerfolg nehmen zu können. Auch das Beuteergebnis erscheint einem durch die Fluchkarten als sehr gering. 


Die Wertung zeigt jedoch, dass die Fluchkarten gar nicht so sehr ins Gewicht fallen, denn bei der Ermittlung des Gesamtbeutewerts in jeder Farbe, zählt nur die Karte mit dem höchsten Beutewert.
Das bedeutet, wenn ich 4 Fluchkarten habe und die höchste Karte die -2 ist, erhalte ich nur -2 Wertungspunkte und die anderen Fluchkarten bleiben unbeachtet. 
Eine Ausnahme ist die Krakenkarten, die in der Wertung immer -7 Punkte einbringt. 

Da die Fluchkarten also gar nicht so sehr verflucht sind, lohnt es sich auch Fluchkarten zu erbeuten. Denn jede erbeutete Karte kann dazu führen einen Wertungspunt für die meisten erbeuteten Karten zu erhalten. 
Ganz aus dem Blick lassen darf man den Beutewert allerdings auch nicht. Vielmehr muss man ihn in Anbetracht der 4 Kartenfarben unterscheiden. Denn auch bei den punktebringenden Karten zählt am Ende nur die mit dem Höchsten Wert. Eine große Ausbeute bedeutet also nicht gleich viele Wertungspunkte und umgekehrt kann eine kleine Ausbeute auch viele Wertungspunkte bringen.
Das Wertungsprinzip bringt in das einfache Spielprinzip von 7 Seas, doch einiges an Taktik mit rein.
Die Beutemöglichkeiten erscheinen nun unter einem anderen Blickwinkel. 

Dieser Blick fehlt den Kindern ab 8 Jahre aber oftmals noch. In unseren Spielrunden brauchten die Kinder einiges an Zeit das Wertungsprinzip umzusetzen oder es war Ihnen schlichtweg zu anstrengend und sie spielten nach Gefühl. 
Auf diese Weise erreichten sie zwar weniger oft den Sieg, waren aber trotzdem im Rennen mit dabei. 
Die Wertungsunterschiede waren dabei unterschiedlich. Nicht immer hilft einem Strategie weiter. Passt die Kartenhand nicht zur Kartenauslage, bewirkt auch strategisches Denken keine Wunder und die Kinder gewannen manchmal ganz ohne nachzudenken. Das war aber eher selten der Fall. Eine Glückskomponente ist also durchaus vorhanden, aber nicht überproportional. 

Zusammenfassung:

7Seas ist ein einfach erlernbares und schnell gespieltes Kartenspiel mit taktiktischen und zufälligen Komponenten, dass sich für geübte Kinder und Gelegenheitsspieler eignet.

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7Seas von Arne D. Fühler
Erschienen bei Abacus Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten ab 7 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Abacus Spiele)
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