22.02.2021

Point Up


Manche Spielepublisher mögen es ihre Spiele künstlich aufzuplustern, um den Eindruck zu vermitteln, dass mehr in der Schachtel steckt als das Spielprinzip vermuten lässt. Das sorgt meist für unnötig große Boxen, viele unnütze Komponenten und einen ungerechtfertigten Preis. All dies kann man Point Up nicht ankreiden, denn Point Up ist, von der Verpackung bis zur Idee so minimalistisch, dass es eher nach einer Dose Minzbonbons aussieht als nach einem Geschicklichkeitsspiel. 

Point Up besteht aus runden Spielkarten, die doppelseitig bedruckt sind. Auf der einen Seite sind bunte Kreise zu sehen, die alle eine Öffnung ausweisen und wild angeordnet sind, die andere Seite der Karte beschreibt die Aufgabe, die es zu erfüllen gilt. Stellt man den Kartenstapel also auf, kann die oberste Karte umgedreht und neben den Stapel gelegt werden, sodass man die Seite mit den Kreisen sieht und oben auf dem Kartenstapel die Seite mit der Aufgabe. 


Eine Aufgabe könnte sein, die Farbe eines Kreises zu finden, die am häufigsten vertreten ist. Wer das als erster schafft, zeigt mit seinem Finger auf den entsprechenden Kreis und kassiert die Karte als Punkt. Dann wird die nächste Karte, die eben noch die Aufgabe vorgab, umgedreht und das ganze geht von vorne los. Nun könnte die Aufgabe von euch verlangen, den Kreis zu finden, auf den zwei Öffnungen der anderen Kreise gerichtet sind oder auf den keine einzige Öffnung zeigt. So spielt sich Point Up bis entweder alle Karten durchgespielt oder ein Limit festgelegt wurde. Damit es etwas abwechslungsreicher ist, variiert die Anzahl und Größe der Kreise auf den Karten, sodass man sich immer wieder neu orientieren muss.

Wie ihr lesen könnt, ist Point Up ein sehr überschaubares Spiel, das man gut und gerne als Travel Game bezeichnen könnte. Aber auch Kinder können damit durchaus Spaß haben, da das Spiel super leicht zu verstehen ist, aber genug „Kick“ bietet, um nicht langweilig zu sein. Außerdem sowohl die Hand Augen Koordination als auch die Konzentrationsfähigkeit trainiert werden. Für Vielspieler oder Leute, die mit dem Brettspiel-Hobby anfangen möchten, ist Point Up aber definitiv nichts, denn dafür bietet es einfach zu wenig. Aber Point Up möchte das alles auch gar nicht sein, es ist, wie es ist: Klein, seicht und nur mal eben für zwischendurch.


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Point Up von Kathrin Abfalter
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 15 Minuten ab 6 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)