11.09.2013

Doodle Jump - Mit Propellerhut und Federschuh


Wer ein Smartphone hat, der kennt Doodle Jump. Der putzige kleine Hüpfer, der sich Federschuhe anzieht oder mal eben kurz einen Propellerhut aufsetzt um möglichst weit nach oben zu hüpfen. Immer und immer weiter. Dabei interessiert es ihn scheinbar nicht, dass er wohl nie sein Ziel erreichen wird, denn er hüpft und hüpft und hüpft.
Aufgrund der Popularität des Smartphonespiels ist es also definitiv einen Versuch wert die Bekanntheit des furchtlosen Doodles zu nutzen und die Lizenz anderweitig auszubauen. Und damit eine Partie nicht endlos lange dauert, wurde kurzerhand dem kleinen Doodler ein Ziel gegeben: Erreiche Stufe 8.

Spielverlauf und Spielziel

In Doodle Jump hüpfen 2-4 Spieler in unter 15 Minuten um die Wette. Wer zuerst die achte und somit oberste Stufe des Spielplans erreicht, darf sich König aller Doodler nennen und ab sofort die Doodle-Krone tragen.
Gehüpft wird dabei mit sechs Würfeln, wobei jeder Plattform eine Zahl zwischen 3 und 10 zugeordnet ist. Erwürfelt man diese Zahl mit einer beliebigen Kombination aus den vorhandenen Würfeln, erreicht man diese gesund und munter und darf weiterhoppeln oder seinen Zug beenden. Das Problem hierbei ist nun, dass zuvor genutzte Würfel für einen evtl. weiteren Sprung nicht mehr zur Verfügung stehen - die Kombinationsmöglichkeiten also deutlich sinken. Risiko, Feigling oder Lebensmüde.
Zusätzlich gibt es einen Spezialwürfel, der für die, aus dem Smartphone bekannte, Verschiebungen der Plattformen sorgt. Power-Ups und Monster erleichtern bzw. erschweren dem Doodle zudem seine Lieblingsbeschäftigung (und übrigens auch einzige) - das Hüpfen.
Kann man weder eine Plattform erreichen, noch den Spezialwürfel nutzen, stürzt der Doodle ab. Hierbei ist, anders als bei seinem digitalen Pendant, nicht Schluss, sondern es geht von weiter unten erneut los.

Resume

Doodle Jump bietet enormen Wiedererkennungswert mit seinem digitalen Zwilling. Kurze spannende Partien sorgen für die schnelle Abwechslung zwischendurch. Putzige Grafiken und knackige Press-Your-Luck Elemente erzeugen Spannung. Rundum also ein guter Absacker? Nicht ganz. Gerade die Paralellen, welche bei der Smartphone-Variante als äußerst positiv anzusehen sind, sind nicht zwangsläufig positiv bei seinem analogen Bruder. Kann man "mal eben kurz" in Bus, Bahn oder auf dem Klo mit dem Smartphone "doodlen" und vertreibt sich somit unterhaltsam die Zeit, so bieten diese digital so unterhaltsamen Elemente analog einfach zu wenig.
Zu kurz ist eine Partie und zu mächtig und spielendscheidend ist der Startspielerbonus, als dass Doodle Jump langfristig für Unterhaltung sorgen kann. Gerade in voller Besetzung hoppelt der zufällig ausgewählte Startspieler in 90% der Fälle problemlos voraus, während der Rest sich gegenseitig von den Plattformen schmeißt und somit durch Selbstblockade jegliche Chance auf den Sieg vergibt. Gut, dass eine Partie (auch in voller Besetzung) meist weniger als 15 Minuten (manchmal sogar unter 5 Minuten) dauert. Spielerische Fehlgriffe und pures Vertrauen auf gute Würfelwürfe werden somit allein durch eine kurze Spieldauer abgewiegelt.
Durch eine tolle 3D-Gestaltung der Box und perfekte Umsetzung der digitalen Grafik kann man sich jedoch schnell in die Welt des Doodles hereinversetzen. Wiedererkennungswert bieten zudem Sprungfeder, Propellerhut, UFOs und fiese Monster, sodass eine Partie alles in allem doch genug Unterhaltungswert bietet um das Spiel für Brettspielneulinge oder als Partiespiel ab und zu auf den Tisch zu bringen. Mehr aber wohl als Gag, als aus spielerischen Gründen.


Vielen Dank an Ravensburger für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares

 
sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek.com bzw. vom jeweiligen Verlag (hier Ravensburger)