04.10.2017

Arena: For the Gods!


Heute schauen wir uns mal den neuen Titel von iello namens Arena: For the Gods! etwas genauer an. Würfel, eine Arena und ein simples unterhaltsames Spielprinzip. Was vergessen? Ja. 3D-Elemente. Wenn ich jetzt noch nicht Eure volle Aufmerksamkeit habe, dann weiß ich auch nicht. Also los.
In Arena: For the Gods! schlüpfen wir in die Rollen von Gladiatoren, die in einer Arena in einem epischen Kampf gegeneinander antreten, bis einen der Kämpfer das Zeitliche gesegnet hat. Es gewinnt dann der Gladiator, der noch am frischesten ausschaut - sprich das meiste Leben hat.


Das Spiel selbst teilt sich dabei grob in zwei Phasen auf: Die Ausrüstungsphase und die Arenaphase. In der erstgenannten ersteigern wir uns unsere Ausrüstungsgegenstände und unsere Kampfmoves. Das sind grob: Eine Angriffs-, eine Bewegungs-, eine Verteidigungs-, und eine Spezialkarte. Wir bieten dabei aber mit nichts geringerem als unseren Lebenspunkten. Bedeutet, dass wir in extremen Fällen entweder total toll ausgerüstet, aber mit letzter Kraft in die Arena torkeln, oder aber mit mäßiger Ausrüstung, dafür aber umso fitter. Beide Möglichkeiten führen interessanterweise zum Sieg. Dazu aber mehr.

Sobald jeder ausgerüstet ist, geht es in die Arena. Das noch vorhandene Leben wird hinter einem Sichtschirm geheim gehalten. So ganz ist also nicht klar, wer noch wie viel Schläge einstecken kann. Die Arena selbst ist mit allerlei 3D-Gelände bestückt. Türme, Fallen und Lebenspunktbrunnen. Gespielt wird nacheinander und das geht so: Jeder Spieler würfelt 7 Würfel. Nach seinem ersten Wurf hat er die Möglichkeit eine beliebige Anzahl dieser noch genau einmal neu zu würfeln. Mit dem Ergebnis muss er arbeiten und diese bestimmen seine Möglichkeiten.
Die Würfelsymbole korrespondieren nämlich mit den ersteigerten Aktionskarten. Um diese zu aktivieren (hauen, laufen, tricksen) muss ich die dort abgebildeten Würfelsymbole abgeben. Geht mein Ergebnis nicht zu 100% auf, habe ich die Möglichkeit meine übrigen Würfel für vier Standardaktionen zu nutzen.


Die Aktionskarten ermöglichen allerlei. Da aber jeder Kämpfer in Phase 1 vier unterschiedliche Kartentypen ersteigert hat, ist sichergestellt, dass grundsätzlich eine Möglichkeit der Bewegung, des Angriffs und der Verteidigung besteht. Der Rest ist freie Wahl. Ich muss mich versuchen taktisch an meine Gegner anzunähern und ihnen den Gar aus zu machen. Dabei sind kurzfristige Bündnisse erlaubt und erwünscht. Hey, findet Ihr nicht auch, dass der Typ da in der Ecke noch ne verdammt hohe Anzahl an Lebenspunkten haben müsste? Warum also nicht ihm mal gemeinsam ein paar abnehmen?

In Arena: For the Gods! ist viel möglich. Mich persönlich hat das Spiel wunderbar unterhalten. Das fängt allein bei der grafischen Aufmachung an. Die 3D-Elemente sind einfach schick. Die Grafik auf den Karten ist schön. Die Komponenten insgesamt wertig. Mich stören einzig die Pappaufsteller für die Helden. In der heutigen Zeit von Miniaturen in Brettspielen wirken diese auf mich irgendwie "Oldschool", halten aber das Spiel natürlich auf einem ganz anderen Preisniveau im Laden. Aber auch ohne die Miniaturen hat das Spiel einen enormen Aufforderungscharakter. Auf meinem Spieletreff wurde oft gefragt "Hey, was ist das denn für ein Spiel?". Das ist eigentlich fast immer ein gutes Zeichen.


Was mich aber bei Arena: For the Gods! besonders reizt ist die Kurzweiligkeit. Klar, im Herzen hängt unglaublich viel vom Würfelglück ab. Mir nutzen die besten Ausrüstungskarten einfach nichts, wenn ich partout nicht die benötigten Symbole würfle. Hier ist es also fast immer empfehlenswert seine Ausrüstungskarten so zu wählen, dass möglichst viele Symbole vertreten sind. Auch kann es natürlich in einzelnen Runden vorkommen, dass sich manche Spieler miteinander gegen einen Dritten verbünden und diesen versuchen aus dem Spiel zu nehmen.

Arena: For the Gods! ist jedoch schnell gespielt. Die erste Spielphase ist interessant. Bin ich bereit viel aus meinem Lebenspool zu opfern für diese starken Ausrüstungskarten und riskiere im Anschluss mit dem ersten Treffer zu Boden zu gehen? Oder leiste ich mir lieber leichte Ausrüstung und kann im Anschluss umso mehr einstecken, stelle aber vielleicht auch keine offensichtliche Gefahr für meine Gegner dar?


In der zweiten Spielphase wirkt das Spiel wie eine Mischung aus King of Tokyo (Würfelmechanik) und Spartacus (Arenasituation mit Diplomatieaspekt). Es macht einfach höllisch Spaß seine zuvor mühsam zusammenersteigerte Ausrüstung in Aktion zu sehen. Dabei ist auch jedem Spielstil Rechnung getragen worden. Es gibt genug Ausrüstung, die es erlaubt eher passiv zu sein, oder aber flink und agil oder aber träge und stark. Für Abwechslung wurde definitiv gesorgt.

Arena: For the Gods! ist für mich ein schnelles, unterhaltsames Würfelspiel, was durchaus im Familienspielsektor angesiedelt werden kann, aber auch genug Unterhaltungswert für Vielspieler bietet. Von mir eine Empfehlung.


...und wenn ich jetzt noch die Pappmarker gegen schicke Miniaturen austausche...

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Arena: For the Gods! von Maxime Rambourg
Erschienen bei iello
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 30 Minuten

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier iello)