24.08.2018

Stone Daze


Man kann sich wirklich nicht davon freisprechen, dass das Cover und auch das restliche Artwork von Stone Daze irgendwie an eine Zeichentricksendung aus unserer Kindheit erinnert, oder? Bonuspunkte für den, der es errät!

Stone Daze ist ein fertiges Kickstarterprojekt, was mich nicht nur durch sein cooles Artwork überzeugt hat, sondern auch durch seine ansonsten ebenfalls hervorragende Materialqualität. Kickstarter eben!

Um was geht es denn in Stone Daze eigentlich? Wir befinden uns in der Steinzeit und haben Stress mit dem Clan von nebenan. In bester Highlandermanier heißt es dann schlussendlich: Es kann nur einen geben! Also wird gekämpft, mit Keulen geworfen, Feuer gelegt, aggressive Vögel instrumentalisiert und in das Nachbardorf eingefallen.


Der Hauptmechanismus in Stone Daze ist simpel erklärt. Wir haben es hier mit einem Programmierspiel zu tun. In unserem Clan befinden sich verschiedenste Mitglieder mit verschiedensten Fähigkeiten. Einer kann schnell laufen, einer kann Feuerbälle werfen, einer ist ein Mammut und groß und schwer. Wir starten in unserem Dorf / in unserer Höhle und müssen es als erster schaffen an der gegnerischen Front vorbeizukommen und einen Fuß in die gegnerische Höhle zu setzen. Capture the Flag also. Eine Partie dauert dabei selten länger als 45 Minuten.

Wie bewegen wir unsere Stammesmitglieder? Mit Hilfe einer geheimen Programmierung, wo ich jede Runde eingeben muss, in welche Richtung sich jedes meiner Mitglieder auf dem schachbrettartigen Feld bewegt und ob es eine seiner Spezialfähigkeiten aktiviert oder nicht. Das Ganze wird komplizierter, da es natürlich noch blockierendes Gelände gibt, sowie die Möglichkeit Keulen zu werfen nach jedem Zug. Man muss sich das ganze in etwa so vorstellen, dass die Ureinwohner aufeinander zu rennen und dann wild schreiend ihre Keulen werfen. Treffe ich einen Clankrieger zum zweiten mal, ist er raus aus dem Spiel. Natürlich ist beim Keulenwurf raten angesagt bzw. abschätzen, wohin sich mein Gegner bewegt. Das kann einfacher sein, wenn er sich in eine Sackgasse manövriert hat, muss aber nicht. Auf jeden Fall macht es eine Menge Spaß.


Wie Ihr seht, sind die Regeln von Stone Daze wirklich super schnell erklärt, was aber keinesfalls heißt, dass sich dahinter kein gutes Spiel versteckt. Ganz im Gegenteil. Für mich passt bei Stone Daze einfach alles. Alles am Spiel vermittelt Spaß. Das fängt alleine bei der putzigen Grafik an, geht aber dann auch nahtlos in die Spielmechanismen über. Stone Daze ist kein Strategiebolzen. Es ist ein Abschätzen. Wo könnte er hinlaufen, was könnte er machen, wie könnte ich dagegen vorgehen? Ich muss nicht lange Nachdenken, um eine Partie Stone Daze zu spielen. Es spielt sich locker, fluffig und es gibt reihenweise Momente, in denen die Emotionen hochkochen können, wenn der Gegner sich dann doch in bester Footballmanier um die eigene Achse gedreht hat und dann in gekonnter Art und Weise sich am eigenen Mann vorbei gemogelt hat. Da hilft dann nur: Umdrehen, Ziel anvisieren und Keule schwingen.


Noch ein paar lobende Worte zum Material. Hier ist die berühmte Extrameile gegangen worden (natürlich auch Kickstarter sei Dank). Fast alles ist in schickem Holz gehalten und von äußerst wertiger Natur. Bei den Charaktertableaus haben wir sogar kleine Halterungen und einen Minimagneten, damit wir geheim und problemlos die Bewegungsrichtung einprogrammieren können. Die Keulen sind ebenfalls aus Holz und voll ausmodelliert. Die Zeichnungen der einzelnen Charaktere sind witzig und abwechslungsreich. Rundum also eine äußerst gelungene Umsetzung und ein unterhaltsames Spiel für Zwischendurch.

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Stone Daze von Sharon Katz und Lior Keinan
Erschienen bei Tyto Games
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 45 Minuten
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Tyto Games)