25.12.2019

Fish `n´Flips


Der spielerischste Ansatz die Meere zu retten

Wie rettet man die Menschheit? Indem man das Klima rettet. Das war ja noch leicht. Aber wie rettet man das Klima? Indem man die Umwelt rettet. Ok guter Punkt. Aber wie rettet man die Umwelt? Indem man die Wälder und Meere schützt? Und wie schützt man die Meere? Indem man die Überfischung stoppt und den Müll rausholt. Und wie bekommt man diese einfache Wahrheit in die Köpfe der Menschen? Mit einem Spiel. Und genau dieses Spiel ist Fish’n’Flips.

Beim Klabautermann! Da fehlt ja das Netzt! - Das Spielmaterial

Fish’n’Flips aus dem Hause Gaiagames kommt mit sehr wenig Spielmaterial aus. Es gibt nur 3 Arten von Karten und davon auch nur relativ wenig: Meeresbewohner, wie Wahle, Fische, Quallen und Schildkröten, Müll und Aktionskarten. 

Alle Bilder sind leicht zu deuten. Der Comic Stil ist zwar gewöhnungsbedürftig, erfüllt aber seinen Zweck. Dass die Karten auf meinen Bildern so abgenutzt wirken, liegt vor allem daran, dass es sich um den aktuell einzigen Prototypen handelt. 


Warum es davon nur einen gibt? Weil Gaiagames sich nicht nur mit der Rettung der Umwelt beschäftigt sondern auch ressourcen- und umweltschonend produziert. Schon die früheren Projekte (über die ich noch berichten werde) wurden über ecocrowd.de finanziert und nahezu CO2-neutral produziert. Genauso soll es auch bei Fish’n’Flips laufen. 

Dabei läuft der kleine Indie-Verlag keinem Trend hinterher, sondern folgt nur dem Gewissen, der beiden Gründer. Kennenlernen durfte ich die beiden auf dem Corax-Tag in Merseburg dieses Jahr. Sympathisch und innovativ, wie ihre Ziele und ihr Spielmaterial, kamen sie rüber. 

Nur Fish’n’Flips, wenn auch smypathisch ist spielerisch nicht so innovativ.

Ein Schwarm, zwei Schwärme und noch ein Schwarm! - Das Spiel


In Fish’n’Flips geht es je nach Szenario darum gemeinsam oder gegeneinander Fische aus dem Schleppnetz eines bösen Schiffes zu befreien (das Schiff guckt wirklich böse). Dafür müssen wir Schwärme bilden und die Effekte der einzelnen Bewohner ausnutzen. Das beginnt damit dass man je nach Szenario platz für ein bis zu 6 x 5 Fische großes Netz auf dem Tisch macht und die ersten 3 Reihen füllt. Anschließend bekommt jeder Spieler 2 Aktionskarten. Ebenfalls je nach Szenario beginnt nun der Spieler, der als letztes am Meer war oder der mit seiner Aktion glaubt die meisten Fische befreien zu können. 

Eine Aktion ist dabei denkbar einfach: Entweder ihr ändert die Richtung aller Meeresbewohner einer Reihe, Spalte, eines Viererblocks oder eines Einzelnen oder aller Meeresbewohner mit dem gleichen Hintergrund, ihr flippt sie also. Oder ihr tauscht 2 Meeresbewohner, die vertikal oder horizontal nebeneinander liegen. Manchmal flippt ihr sie dabei auch. Außerdem kann man mit einer Aktion einfach einen Fisch aus dem Netz befreien und nehmen.


Anschließend wird geschaut, ob sich Schwärme gebildet haben. Ein Schwarm besteht aus 2 oder mehr Tieren, die in die gleiche Richtung schwimmen und von dem wenigstens ein Tier bewegt, als geflippt oder getauscht wurde. Ist dies der Fall darf man die entsprechenden Schwärme sofort aus dem Netz entfernen. Alle darüber im Netz liegenden Tiere rutschen nach und man schaut erneut, ob sich Schwärme gebildet haben usw. Sollten keine Schwärme mehr vorhanden sein, endet der eigene Zug, indem man in jede Reihe ein Tier nachlegt, bis die maximale Höhe erreicht ist.

Können am Beginn einer Runde keine Schwärme mehr gebildet werden und ist der Nachziehstapel leer, endet das Spiel und der spieler mit den meisten geretteten Meeresbewohnern gewinnt.

Wenn euch das Prinzip so bekannt vorkommen mag, dann kann ich euch nur zustimmen, denn im Prinzip ist es ein 3-Match-Spiel, wie Bejeweled oder Candy Crush, nur das zwei Matches reichen. Großen Spaß macht das Spiel trotzdem und das liegt an zwei Punkten:

1. Die Sonderfertigkeiten der Meeresbewohner

Diese sind sehr gut gewählt, ergeben spielerisch und biologisch Sinn und erhöhen den Knobel-Faktor.

2. Die Level und Varianten


Trotz des geringen Umfangs haben die Entwickler es geschafft 8 Level und 3 Varianten zu designen, die das Spiel sinnvoll verbessern und den Puzzel-Charakter hervorheben. So sind z.B. in den Level nur die Spezialfähigkeiten bestimmter Meeresbewohner aktiv.

Sobald die Regeln gelernt sind (was ungefähr 5 min gedauert hat), kann man ein Spiel zu zweit in 15 min abschließen. Diese Geschwindigkeit hat es sich von seinen großen Vorbildern erhalten und ist eine weitere Stärke des Spiels.

Butter bei die Fische! - Das Fazit

Fish’n’Flips ist ein kleines, kurzweiliges und extrem einsteigerfreundliches Spiel. Die kurze Spieldauer und die Comic-Optik machen es zu einem idealen Kinderspiel. Die Kombinationen und Effekte sorgen auch dafür, dass es für Erwachsene nicht langweilig wird. 

Dieses Spiel ist so spaßig, wie es ökologisch ist. Jedem der ein paar Euro übrig kann ich nur empfehlen, sich an dem Crowdfunding zu beteiligen. Ihr werdet es nicht bereuen.
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Fish `n´ Flips von Kevin Luhn
Erschienen bei Gaiagames
Für 1 bis 6 Spieler in ca. 25 Minuten
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Gaiagames)