14.04.2020

HILO


HILO hat bereits für viel Diskussion in der Spielegemeinde gesorgt, sehen vielen darin doch einen recht plumpen Abklatsch des vorher erschienenen Skyjo. Keine Frage, die Ähnlichkeiten sind frappierend und die Unterschiede nur im Detail. Aber es gibt halt Unterschiede und ist somit keine 1:1 Kopie. Was man aber sonst davon halten möchte, überlasse ich jedem Leser selbst und werde nun keine weiteren Vergleiche aufstellen, zumal ich Skyjo bisher nicht gespielt habe. Ich bewerte allein HILO  Das Spiel ist für 2-6 Spieler ab 8 Jahren und bei Schmidt Spiele erschienen.

[MATERIAL]

Über das Material braucht man eigentlich nicht viel sagen. Es gibt 104 Spielkarten mit Zahlenwerten in verschiedenen Farben. Das war es schon. Die Aufmachung ist ebenfalls mehr als simpel und erinnert an UNO. Qualität der Karten ist Standard und damit ausreichend.

[ABLAUF]

Die Karten werden ordentlich gemischt und jeder Spieler erhält verdeckt 9 Karten, die er sich auf keinen Fall ansehen darf. Die Karten werden sofort, immer noch verdeckt, in ein 3x3 Raster ausgelegt. Die restlichen Karten kommen als Nachziehstapel in Reichweite und die oberste davon wird aufgedeckt daneben gelegt. Zu guter Letzt wählt jeder Spieler zwei Karten aus seinem Raster und dreht diese um. Der Spieler mit der höchsten Gesamtzahl wird Startspieler.


Der aktive Spieler hat nun zwei Möglichkeiten: entweder er nimmt sich die oberste, offen liegende Karte vom Ablagestapel und tauscht diese mit einer Karte (offen oder verdeckt) aus seinem Raster oder er nimmt sich die oberste Karte vom Nachziehstapel. Entscheidet er sich für die zweite Möglichkeit, kann er nun wählen, ob er die gezogene Karte mit einer Karte (offen oder verdeck) in seinem Raster tauscht oder ob er sie gleich offen auf den Ablagestapel legt. Tut er letzteres, muss der Spieler sofort eine verdeckte Karte aus seinem Raster umdrehen. 

Wozu das ganze? Jeder Spieler versucht Tic, Tac, Toe - mäßig, die gleiche Farbe in einer Reihe, Spalte oder diagonal zu legen. Gelingt dies, darf er diese Karten gesammelt (kleinste Zahl nach oben) auf den Ablagestapel legen. 
Die Runde endet sobald ein Spieler alle seine Karte aufgedeckt hat, die anderen Spieler haben dann jeweils noch einen Zug. Dann werden alle noch verdeckten Karten umgedreht und jeder Spieler addiert die Zahlen zusammen. Der Spieler der die Runde beendet sollte aber sicher sein den niedrigsten Gesamtwert zu haben, falls nicht wird seine Summe verdoppelt!! Diese werden dann alle notiert.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 99 Punkte überschritten und somit das Spiel verloren hat, der Spieler mit den wenigsten Punkten gewinnt.


[FAZIT]

Das Leben kann so einfach sein. Vielleicht hat es sich Schmidt hier noch etwas einfacher gemacht als erlaubt, aber wie gesagt, dazu möchte ich nichts weiter sagen. Das Spiel kommt so simpel daher und bringt dennoch richtig viel Spaß. Das Zocken, welche Karte man nimmt und mit welcher man sie austauscht ist wirklich sehr unterhaltsam.

Auch meiner Tochter (7) bringt das Spiel sehr viel Spaß, die Regeln waren schnell begriffen und auch das Abwägen, was man tun will, gelingt ihr sehr gut und führte zu schnellen Erfolgserlebnissen. Klar, ist auch eine gewisse Portion Glück dabei, aber gerade das Herausfordern des eigenen Glücks ist bei HILO der Reiz. Umso toller, wenn der Plan funktioniert.

Es zeigte sich, dass es selten bei einer Partie bleibt und man schnell mindestens 2-3 Partien spielt, weil immer irgendjemand eine Revanche möchte. HILO bietet also genau das, was ich mir davon versprochen habe. Schade, dass es die deutlichen Ähnlichkeiten zu Skyjo gibt, ich vermute aber mal, dass man mit beiden Spielen seinen Spaß haben wird.

Wer also mal ein wenig Abwechslung vom UNO-Alltag sucht, sollte HILO eine Chance geben bzw. generell Fans von Kartenspielen. Auch als Absacker für Vielspieler in meinen Augen gut geeignet. Kleiner Wermutstropfen: vielleicht hätte man in diesem Fall ein Thema raufbügeln sollen, dann wäre die Ähnlichkeit auch nicht gleich soooo deutlich. Und mit Thema bekommt man mich sowieso schneller.


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HILO von Knut Stromers und Ellif Svensson
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 30 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Schmidt Spiele)