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23.09.2021

Folded Space Inlays


Platz und Zeit. Willkommen bei den Sorgen des gemeinen Vielspielers. Denn problematisch für einen solchen Vielspieler sind eben oftmals der mangelnde Platz für all die Spiele der eigenen Sammlung und deren zahlreiche Erweiterungen im heimischen Regal, aber auch die fehlende Zeit, all die großartigen Spiele regelmäßig mit der Spielegruppe des Vertrauens genüsslich zu zocken. Platz und Zeit. Gäbe es doch einen Weg von beidem mehr zu haben… Naja, den gibt es und viele Spieler haben diesen auch schon für sich entdeckt; denn die Rede ist von sogenannten Inlays. Diese versprechen eine effektive Organisation des Spielmaterials eines Spiels in der Schachtel, die im besten Fall auch Platz für diverse Erweiterung in derselben Box bietet sowie den Spielaufbau und den damit verbundenen Zeitverlust möglichst verkürzt. 

Nun kann man sich ein solches Inlay natürlich selbst entwerfen und zusammenbasteln, oder man greift auf einen der darauf spezialisierten Hersteller zurück und spart sich eine Menge Arbeit – und @allegrobmotorikerdadraußen natürlich auch eine Menge Frust und Herumgefluche. Die BoardgameMonkeys haben sich für euch einmal ein paar Inlays von der Firma Folded Space angeschaut, und in dieser Rezension werdet ihr erfahren, ob sie sich unserer Meinung nach lohnen oder eben nicht. Dafür hat sich unser Rouven das Inlay für Carcassonne, Oli das für Village, Alexej jenes für Concordia und Marcus schließlich das für die Quacksalber von Quedlinburg näher angeschaut. Hören wir uns die verschiedenen Meinungen doch einfach mal an, ehe wir am Ende zu einer kurzen Zusammenfassung aller Meinungen kommen…


Rouven (Carcassonne)

Ich muss gestehen: Was Folded Space anbelangt, bin ich schon lange kein Ersttäter mehr. Sehr viele Spiele in meiner Sammlung haben sich schon über ein solches Inlay gefreut, erst kürzlich habe ich Star Wars Rebellion eines verpasst. Doch nun habe ich die Ehre und Gelegenheit, mein Carcassonne-Chaos mit einem Folded Space Inlay zu versehen. Auch dieses Inlay habe ich in meinem typischen Dreischritt zusammengebaut:


1. Ausstanzen und Vorstecken: Einer meiner beiden Lieblingsschritte. Das würde ich auch jedem empfehlen, dass man das Inlay erstmal „trocken“ baut. Alles fein rausgedrückt und nach der Anleitung zusammengesetzt. Verlief reibungslos. Habe auch nichts anderes erwartet.

2. Kleben: Diesen Schritt kann ich gar nicht leiden. Stück für Stück nimmt man die zusammengesteckten Elemente wieder her, baut sie auseinander, beklebt die richtigen Kanten (hier haben die Menschen Vorteile, die in der Unterstufe gut in Geometrie aufgepasst oder einfach ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen haben) und steckt alles wieder zusammen. Dieser Prozess kann für Ungeübte doch etwas schwierig sein, aber spätestens nach den ersten paar Elementen sitzt das. 


3. Trocknen lassen und Einsortieren: Ebenso wie Schritt eins, wieder ein Schritt, der mir unheimlich viel Freude bereitet. Beim Einsortieren hilft auch die Anleitung von Folded Space sehr gut. Bei meinem neuesten Star Wars Inlay habe ich aber auch die Boxen mit Edding beschriftet, um es später einfacherer zu halten. 


Nun? Was soll ich sagen? Ich liebe Folded Space,  allein das Preis-Leistungs-Verhältnis ist unschlagbar. Zudem bietet das ein oder andere Inlay sehr raffinierte Kniffe. So auch das von mir gebaute Carcassonne Inlay: Die Plättchen werden direkt in einen Turm einsortiert, darin gelagert und auf den Tisch gestellt. Alles passt und hält und bringt Ordnung auf dem Tisch. Ich selbst besitze das Grundspiel und drei Erweiterungen, die alle leicht in die Grundbox gepasst haben. Doch laut Hersteller passen in die Grundbox sogar fünf Erweiterungen, und ein mitgelieferter Extratray verspricht sogar Platz für weitere fünf Erweiterungen in einer der Erweiterungsspieleschachteln. Hier hat man also eine Menge Stauraum für eine ganze Menge Carcassonne.


Für die Sparfüchse unter euch: Ich habe bis jetzt meine Inlays immer direkt bei Folded Space in Bulgarien bestellt. Das einzig nervige waren die stellenweise wirklich hohen Versandkosten, wenn man mal mehr als ein Inlay haben wollte. Doch dafür gibt es jetzt Abhilfe! Bei unserem Partner Meeplebox aus Sachsen könnt ihr die Inlays jetzt auch bestellen. Und das mit etwa 10% Rabatt gegenüber dem Preis aus Bulgarien. Und ab 40€ versandkostenfrei. Was soll ich dazu noch sagen? 

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Oli (Village)

Kaufbare Inlays waren bisher ehrlich gesagt nicht so meins. Nicht, weil ich sie nicht zu schätzen wusste, ganz im Gegenteil: Kommt ein Spiel mit einem ordentlichen Inlay daher, finde ich das ausgesprochen genial. Ehrlicherweise war ich bislang einfach nur zu geizig, für ein Holzinlay einen Betrag auf den Tisch zu legen, für den ich mir ein bis x neue Spiele zulegen könnte. Da kommt mir Folded Space natürlich schon allein preislich sehr entgegen.


Nun hab ich also eins für eines meiner Lieblingsspiele, Village, vor mir liegen und darf anfangen zu basteln….und ich hasse es zu basteln. Wobei „basteln“ hier schon echt hoch gegriffen ist: Ausstanzen und sortieren, kleben, fertig. Lustigerweise halten manche der Teile auch ganz ohne Kleber und das erstaunlich stabil. Um den wirklichen Nutzen des Inlays aber auch genießen zu können – also die einzelnen Schachteln auch mal auf den Tisch stellen zu können und wieder einzupacken und wieder auszupacken und wieder….sollte man sie aber schon kleben. Im Gegenzug „darf“ man natürlich auch mal eine Seite ungeklebt lassen, wenn man beispielsweise eine Seite variabel entfernen möchte, um leichter an Spielchips oder ähnliches zu kommen. Allerdings sollte man sich hier natürlich vorher darüber Gedanken machen, welche Seite nicht geklebt werden sollte…


Hat man seine Sachen dann fertig, erklärt einem die Anleitung noch sehr übersichtlich, welches Kästchen für welche Spielmaterialien gedacht ist und wie die einzelnen Schachteln in der Box zu stapeln sind. Und schwupp kann alles schick im Schrank verschwinden – oder eben auf dem Spieltisch zur Spielgestaltung beitragen.


Wie bereits erwähnt, lagen meine Erfahrungen mit „Kauf-Inlays“ bei null, doch ich bin angenehm überrascht, dass die Papp-Schaumstoff-Mischung von Folded Space doch einiges hergibt, sinnvoll einsetzbar ist und ausreichend stabil wirkt. Da frag ich mich schon ein wenig, wozu es da ultra-deluxe Inlays braucht. Aber das ist natürlich wie immer eine Frage des Geschmacks und der persönlichen Vorlieben, zumal manche Inlays ja auch etwas mehr bieten als reine Schachteln. Kurz gesagt: wem ein Inlay aus einfachen Materialien ausreicht, ist mit Folded Space meiner Meinung nach gut versorgt. Wer haptisch höhere Ansprüche hat, muss dann halt leider auch (deutlich) mehr Geld auf den Tisch legen. Mein Village freut sich jedenfalls sehr darüber, dass endlich Ordnung im Karton herrscht. Zumal auch die Erweiterungen bedacht wurden.


Alexej (Concordia)

Kommen wir gleich zur Sache. Ich durfte mir das Folded Space Inlay für ein ganz großartiges Spiel, nämlich Concordia, genauer anschauen. Da es für mich das erste Inlay dieses Herstellers war, hat mich zu Beginn vor allem die Simplizität des Zusammenbauens positiv überrascht. Die Anleitung war ausreichend präzise und im Grunde hätte man auch ohne Anleitung am Ende intuitiv weiterbasteln können. Ebenfalls sehr positiv aufgefallen ist mir das Material, das einerseits stabil, andererseits aber auch sehr leicht ist, sodass die Spielebox nachher nicht unnötig beschwert wird.


Und wie stabil das Ganze ist, beweist die Tatsache, dass ich zunächst überhaupt keinen Kleber zum Fixieren der Schachteln verwendet habe – weil ich irgendwie verpeilt hatte, dass man die Schachteln mit Kleber fixieren soll… – und das ganze erstaunlich stabil zusammenhielt. Lediglich eine der Schachteln fiel mir beim Herausnehmen das ein oder andere Mal auseinander, sodass ich dann doch noch durch das Erklärvideo des Herstellers auf Youtube auf den Hinweis gestoßen bin, dass man doch vielleicht einen Kleber zur zusätzlichen Stabilisierung verwenden sollte…


Einen Kritikpunkt sehe ich lediglich darin, dass die Bezeichnungen auf der Folded Space Anleitung fürs Einsortieren des Spielmaterials teils nicht mit den Begrifflichkeiten der entsprechenden Spielanleitung übereinstimmen, sodass man hier ein wenig extra recherchieren musste. Auch wenn das nun kein großer Aufwand war, hätte ich mir hier doch ein wenig mehr Sorgfalt beim Hersteller gewünscht.

Doch wenn man über diese leichten Mängel hinwegsieht, kann man mit Folded Space nichts falsch machen, denn schlussendlich hat man ein gut organisiertes, stabiles und dennoch leichtes Inlay vor sich liegen, das zumindest mein geliebtes Concordia nochmals aufwertet.

Marcus (Quacksalber)

Bisher besitze ich neben dem hier zu präsentierenden Folded Space Inlay für die Quacksalber von Quedlinburg nur noch eines für Great Western Trail. Ich bin also anders als Rouven eher ein Neuling in Sachen Inlays. Und, was soll ich sagen: so ein Inlay ist schon was Feines, doch da werde ich euch nichts Neues erzählen. Interessanter ist es dann wohl eher, einen Blick auf die Vor- und Nachteile von den Inlays von Folded Space zu werfen, oder zumindest den zwei vorhin genannten. 


Beginnen wir bei dem Aufbau, mit dem ich persönlich als bekennender Grobmotoriker kaum Schwierigkeiten hatte. Die Inlayteile lassen sich ganz leicht aus den Bögen stanzen und noch leichter zusammenstecken. Allerdings ist das Kleben im Anschluss ein wenig tricky, sodass ich euch auf jeden Fall empfehlen würde ein Tuch zum schnellen Wegwischen sichtbarer Klebespuren bereitzulegen – und auch der Kleber selbst wird nicht mitgeliefert, wobei die meisten wohl einen stinknormalen Bastelkleber neben der heimischen Werkzeugkiste stehen haben werden. Auch die Anleitung ist alles in allem sehr einleuchtend und durch die auf der Website von Folded Space bereitgestellten Fotos der verschiedenen Inlays sollte es später auch keine offenen Fragen mehr in Bezug darauf geben, welches Material schließlich in welches Schächtelchen gehört. Und sowohl bei Quacksalber als auch bei Great Western Trail waren alle bisher erschienenen Erweiterungen mitberücksichtigt, sodass alles Platz in der Spieleschachtel gefunden hat.


Ebenfalls sehr positiv möchte ich hervorheben, dass das Inlay so konstruiert und in der Spielschachtel organisiert ist, dass selbst bei einer vertikalen Lagerung des Spiels – und sogar bei einem kurzen energischen Schütteln der Schachtel – alles genau da bleibt, wo es hingehört. Und wenn ich nicht falsch informiert bin, ist das bei den Inlays anderer Hersteller teilweise nicht so. Außerdem geht die Schachtel am Ende noch ganz zu – na gut, zumindest solange man einen ganz leichten Druck von oben auf die Schachtel ausübt. Mich stört dieses kleine Minimanko überhaupt nicht, doch ich wollte es für die absoluten Monks unter euch vorsichtshalber mal erwähnen.


Schließlich sprechen wir noch kurz über die Optik. Wie ihr den Bildern auf dieser Seite entnehmen könnt, machen die Inlays von Folded Space meiner Meinung nach nicht sehr viel her. Sie sind halt einfach grau und schlicht. Mir persönlich reicht grau und schlicht, solange ich am Ende für einen vergleichsweise günstigen Preis ein praktisches Inlay habe, dessen einzelne Komponenten sich leicht aus der Schachtel herausnehmen lassen, wodurch sich der Spielaufbau enorm verkürzen lässt – zumal das monotone Grau der Inlay-Schachteln gar nicht mehr auffällt, sobald das zumeist farbenfrohere Material der Spiele einsortiert wurde. Solltet ihr jedoch nach einem ästhetischen Highlight für eure geliebten Spiele suchen, würde ich mich einmal bei anderen Herstellern umschauen, wobei ihr dort voraussichtlich etwas mehr zahlen werdet und je nach Hersteller eventuell auf ein paar der oben genannten Vorteile der Inlays von Folded Space verzichten müsst.


Alles in allem bin ich in jedem Fall sehr zufrieden mit meinen zwei Inlays und werde mich nicht mehr lange „Inlay-Neuling“ nennen dürfen, und mit ein wenig Klebe-Übung vielleicht bald auch nicht mehr „Grobmotoriker“?

Zusammenfassung

Platz und Zeit. Auch die Inlays von Folded Space vermögen, uns Vielspielern von beidem mehr zu geben. Besonders positiv ist uns neben dem wirklich guten Preis-Leistungs-Verhältnis wohl allen auch der recht simple Aufbau aufgefallen. Am Ende war alles ohne Ausnahmen gut in der Spielschachtel verstaut und egal wie wir unsere Spiele auch lagern wollen, alles sollte top organisiert bleiben. Natürlich kommt mit einem günstigen Preis auch ein günstigeres (aber nicht billiges) Material, das auch optisch vielleicht nicht jeden anspricht. Dennoch waren wir alle insgesamt doch sehr begeistert und freuen uns darauf, unsere Plättchen, Chips, Karten und Würfel in Zukunft zehn Mal so schnell auf den Tisch zu bringen und einfach drauf los zu zocken. 

Manche von uns waren bereits angetan von den Inlays von Folded Space,  die anderen sind es nun ebenfalls. Wir können die oben genannten Inlays also allen empfehlen, die praktisch orientiert sind und keine außergewöhnlichen Extraansprüche an ein Inlay stellen. Wir geben einen teilweise noch leicht verklebten Daumen hoch und wünschen euch ebenfalls viel Spaß beim Ausstanzen, Zusammenstecken, Kleben und Einsortieren – und natürlich auch beim Spielen!

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Inlays von Folded Space

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