28.06.2023

Tails on Fire


Ich kann es einfach nicht lassen. Kleine, kompakte Kartenspiele, die schnell erklärt sind, keinen Aufbauaufwand brauchen und die man einfach mal so nebenher runterspielen kann sind für mich immer etwas, wo ich mal ein Auge drauf werfe. Auch wenn ich sehr gerne „große“ Spiele spiele. Und wie oft habe ich mich da schon in die Nesseln gesetzt? Puh. Und jetzt kommt hier ein Spiel namens Tails on Fire mit Opossums an, die um ein Lagerfeuer herumsitzen und ich denke „will ich spielen“ und dann? Achtung Spoiler:…finde ich es richtig gut!


Die Schachtel in Amigo-Größe beinhaltet zunächst genau das, was man erwartet: Ein paar Karten und eine Anleitung. Letztere liest sich schnell runter und die Regeln sind den Mitspielenden in zwei Minuten erklärt: Jeder Hat 11 Karten mit Zahlen, eine mit einer +1, ein Lagerfeuer und einen Opposumbau. In der Mitte wird ein Stapel Lagerfeuerkarten bereitgelegt, auf dem Zahlen zu finden sind. Zu Beginn legen alle ihr Handkarten-Lagerfeuer auf den Tisch und darauf eine beliebige Zahlenkarte. Diese Karte ist für diese Person erstmal aus dem Spiel. Nun wird auf das Feuer in der Tischmitte geschaut. Die dort angegebene Zahl bestimmt, mit welcher Zahlenkarte das Spiel beginnen muss. Ist dort also eine „5+“ abgebildet, muss die erste gespielte Karte eine 6 sein. Nun wird ausgelost, wer beginnt und alle suchen sich genau drei Karten raus, mit denen sie diese Runde spielen möchten. Der Rest wird zur Seite gelegt. 


Das Starspielermenschchen spielt die erste Karte aus und dann geht es reihum, bis niemand mehr eine Karte ausspielen kann. Jede weitere gelegte Karte muss um 1 höher sein, als die liegende Karte. Man darf passen und später wieder einsteigen. Passen alle, ist die Runde vorbei. Wessen Karte nun oben auf dem Stapel liegt, gewinnt die Runde. Die Person nimmt das Lagerfeuer und legt es vor sich hin und packt die eigene zuletzt ausgespielte Zahlenkarte auf dieses Lagerfeuer. Mithin steht die Zahlenkarte der Person nicht mehr zur Verfügung. Gleichzeitig wird geschaut, ob schon jemand anderes ein Lagerfeuer mit dieser Zahl hat. Wenn ja, klaut man dort das Lagerfeuer und legt es unter das eigene Lagerfeuer. Und natürlich gilt: liegen dort mehrere Feuer, klaut man eben alle. Das Spiel läuft so lange, bis alle Lagerfeuerkarten verteilt sind. Anschließend werden die Punkte gezählt, die jedes Lagerfeuer mit sich bringt, um den oder die Gewinner/in zu ermitteln.

Sämtliche weitere in dieser Runde gespielten Karten gehen an die Besitzer zurück, setzen aber in der kommenden Runde aus. Entsprechend weiß man, welche Karten die anderen Mitspielenden am Tisch haben und kann die eigene Taktik darauf auslegen. Da braucht es durchaus etwas Hirnschmalz und vor allem Weitsicht…nur um dann festzustellen, dass die Person, die vor einem an der Reihe ist, doch nicht das legt, was man erwartet hat. Und schwupp kann die eigene Strategie im Eimer sein.


Nach ca. 20 Minuten ist das Spiel vorbei und schreit schon fast nach einer Revanche. Oder anders: Wer Lama mag, sollte sich Tails on Fire definitiv anschauen, da es durchaus eine willkommene Abwechslung in das Kartenablege-Genre bringt, ohne die Sache zu verkomplizieren. Es ist schlicht mal was anderes, macht aber richtig viel Spaß, ganz ohne Downtime. Nur das Abluchsen der Lagerfeuer, dass müssen die Mitspielenden (und man selbst) schon aushalten können. Ganz ohne ist das nicht.


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Tails on Fire von Thomas Sellner
Erschienen bei Heidelbär Games
Für 2 bis 6 Spielende in ca. 20 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Heidelbär Games)
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