22.09.2023

Wave

 

 

Kooperative Spiele sind seit vielen Jahren der Hype schlechthin und gerade für Gelegenheitsspieler*innen ein super Einstieg ins Hobby. Bei all der Vielfältigkeit, die es bei kooperativen Spielen bereits gibt, könnte es im Segment Kartenspiele durchaus noch etwas mehr Auswahl vertragen. Neben den Giganten The Mind, Die Crew und The Game sieht es jedenfalls noch etwas mau aus. Also Surfbrett rauskramen und Wave ins Regal stellen? Schauen wir mal.


Wave ist ein kooperatives Kartenspiel von Thomas Weber für 2-4 Spieler*innen und dauert ca. 15 Minuten. 


[Spielmaterial: Kartenspiel ohne viel Tamtam]


Wave ist ein richtig klassisches Kartenspiel und beinhaltet dementsprechend nur - Überraschung -  Karten. Die meisten davon sind Zahlenkarten – und die gibt es wiederum in sechs verschiedenen Farben, jeweils von 0 – 5. Außerdem findet ihr in der kleinen Schachtel eine Richtungskarte, die die aktuelle Spielerreihenfolge anzeigt, sowie eine Karte, die die Wertigkeiten der Farben anzeigt. Auch eine kleine Mini-Erweiterung ist in der Box enthalten. 


Die Karten sind alle sehr schlicht designt, thematisch aber passend mit Wellen verziert. Mit einem anderen Thema und einem verspielteren Design hätte man hier sicherlich für mehr Aufmerksamkeit sorgen können. Für das Spiel selbst funktioniert die Optik aber auf jeden Fall.


[Spielregeln: Wellenreiten für die ganze Familie]

 

Mit diesem klassischen Spielmaterial schwingt ihr euch nun wagemutig als Team in die Wellen. Oder besser gesagt: Ihr versucht, alle Karten abzulegen. Und das funktioniert nach ganz bekannten und doch spannenden Regeln: Ihr bildet einen gemeinsamen Ablagestapel und spielt reihum je eine Karte. Dabei muss jede Karte höher sein als die vorige – entweder numerisch oder in der Farbwertigkeit. Schafft ihr es, alle Karten auszulegen, habt ihr gewonnen. Wenn nicht, dann ging euer Surf-Versuch in die Hose.

Dieser besondere Kniff, dass sowohl die Farbe als auch die Zahlen relevant sein können, macht schonmal einiges her. Als zusätzliches schickes Element gibt es bei Wave dann noch eine an Hanabi erinnernde Idee: Ihr haltet einige eurer Handkarten zu euren Mitspielenden gerichtet, die anderen zu euch. So müsst ihr wirklich viel miteinander kommunizieren und euch auch teils sehr auf euer Team verlassen. Ein schöner kleiner Twist, der das Ganze noch mehr wie Teamwork wirken lässt.

Des Weiteren sorgen viele Karten dafür, dass die Spielrichtung geändert wird. Hier muss das Team also auch immer mitdenken, dass die nächste Person auch eine Karte auf der Hand haben muss, die die zuvor abgelegte schlagen kann.


[Fazit: Viel Meeresrauschen in einer kleinen Box]


Wave hat es also tatsächlich geschafft: Das Zeug für einen kleinen, aber feinen Dauerbrenner in den Koop-Kartenspiel-Sektor zu bringen. Das Spielprinzip verbindet das gemeinsame Auslegen von The Game mit dem Mix aus Farbe und Zahl und ist dabei angenehm schnell zu spielen. Das funktioniert mit allen Spielgruppen und hat sich die Auszeichnung als optimaler Absacker verdient.

Besonders schön sind dann die weiteren Elemente: Die Mini-Erweiterungen sorgen entweder dafür, dass das Spiel einfacher wird – oder komplexer. Dadurch hat man also drei Schwierigkeitsgrade in einer Box. Mit der Spielvariante „Pyramide“ aus der Anleitung steckt außerdem noch Varianz im Sandstrand. Und zu guter Letzt muss der wirklich super gut funktionierende Zweispieler-Modus hervorgehoben werden. Hier steigt der Surfer Rick mit euch aufs Brett – heißt: Ihr legt 5 Karten für ihn hin, zwei verdeckt, drei offen. Rick spielt als dritter Spieler mit und ihr wählt gemeinsam, welche der Karten von ihm ausgespielt werden sollen.

Wenn ihr also noch auf der Suche nach einem gemütlichen, kooperativen Spiel seid, das mit vielen verschiedenen Gruppen funktioniert – Wave solltet ihr euch auf jeden Fall anschauen!

 ____________________________________________



Wave von Thomas Weber
Erschienen bei Kosmos
Für 2 bis 4 Spieler in 25 Minuten ab 10 Jahren
Boardgamegeek-Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Kosmos)

*es handelt sich um einen Affiliate-Link. Für Euch entstehen keine weiteren Kosten. Wir erhalten eine Provision.