10.10.2023

Federation



In einer weit, weit entfernten Galaxis… halt… falsche IP! In ferner Zukunft ist es klar: Wir sind nicht allein im Weltall! Das Universum ist in viele Föderationen aufgeteilt und eine davon sucht ein neues Mitglied. Da es nicht so leicht ist in eine Föderation zu kommen, ist der Andrang groß und so treten nun 2-4 Spieler an, mit Ihrer Delegation diesen begehrten Platz zu ergattern. Willkommen bei Federation!

Dimitri Perrier und Matthieu Verdier haben hier einen wirklich spannenden Worker-Placement-Titel erschaffen, welcher mit hervorragenden Komponenten ausgestattet wurde. In fünf Runden platzieren wir unsere Gesandten und zwar in eines von zwei 3x3 Rastern, was einem Senat entspricht. Aber Achtung: Es gibt gleich mehrere Dinge zu beachten!



Jeder Gesandte hat zwei Seiten, zum einen eine Abstimmungsseite und zum anderen eine Investorenseite. Die Abstimmungsseite hat hierbei unterschiedliche Stimmenanzahlen von 1-3, während es bei der Investorenseite noch Boni geben kann. Dann gilt zu beachten in welchem der zwei Raster ich die “Aktion” wähle, denn gerade die planetenbezogenen gibt es auf beiden Seiten. Am Rundenende ist es aber entscheidend, welche Seite mehr Stimmen hat. Auch die Reihe bzw. Spalte ist nicht unwichtig. Investoren in einer bestimmten Spalte unterstützen nämlich Projekte, was wiederum für Extrapunkte am Spielende wichtig sein kann. Und dann ist da natürlich noch die Aktion selbst, die ich auswähle.

So gibt es fünf Planeten, die man wählen kann und dann im entsprechenden Bereich eine Aktion durchgeführt wird. Das sind mehr oder weniger immer Leisten, die aber eine etwas andere Darstellung und Funktion haben. Auf dem orangenen Planeten sammle ich Rohstoffe durch den Bergbau. Auf dem blauen Mondplanet erhalte ich Modifaktorenplättchen, die ich in Kombination mit meinen Delegierten verwende. Der purpurne Nebelplanet bringt uns Gelehrte, die wiederum diese Planetenaktionen verstärken können. Der gelbe Wüstenplanet schaltet Handelsposten frei, die mir erlauben, die Ressourcen zu tauschen. Und zu guter Letzt gibt es noch den grünen Roboterplaneten, auf denen ich Produktionsstätten und Megastrukturen bauen kann, die mir dann wieder Ressourcen beschaffen.



Dann gibt es noch Senatsraumaktionen, die sich überwiegend auf mein eigenes Tableau beziehen. Hier möchte ich Missionen erfüllen, wofür ich wiederum Raumschiffe benötige. Um allerdings alle Missionen erfüllen zu können, muss ich wiederum die passende Akkreditierung freischalten.

Sind alle Gesandten eingesetzt worden, geht es in die Einkommensphase, in der wir auch in die Projekte investieren, in denen die entsprechenden Symbole in der Spalte liegen. Dann überprüfen wir Mehrheiten in den Etagen (Reihen) des Senats, anhand der Stimmenzahlen der Gesandten. Der Spieler mit der Mehrheit erhält dann Punkte. Zu guter Letzt wird dann ein Gesetz verabschiedet, wobei jedes Gesetz Punkte für eine andere Vorgabe gibt. Durch die Stimmen im linken oder rechten Raster, entscheidet man dann das entsprechende Gesetz und die Punkte werden verteilt. Man sollte also im Auge behalten, was die Gesetze belohnen und entsprechend alles vorbereiten und Stimmen verteilen.

Wer nach den fünf Runden und einer Endwertung dann die meisten Prestigepunkte sammeln konnte, gewinnt das Spiel und zieht in die Föderation ein.



Nun habe ich das natürlich stark zusammengefasst, denn ihr merkt jetzt sicherlich schon was alles los ist und es klingt zunächst wirklich viel und überfordernd. Aber den Gedanken kann ich euch nehmen, denn es spielt sich dann doch fluffiger als man annimmt.

Die Entscheidungen sind natürlich viel und wollen gut überlegt sein, aber es bringt wirklich Spaß. So viele Dinge gehen einem im Kopf durch: linke oder rechte Seite? Stimmen oder Projekt? Welche Aktion? Welchen Gesandten nehmen? Was tausch ich wie? Habe ich die Missionen im Griff? Und und und…wirklich spannende Entscheidungen!

Durch den strukturierten Ablauf und die recht logische Thematik spielt es sich aber gut von der Hand.



Klar, es ist ein Expertenspiel und kein Familienspiel, aber ich empfinde es als gutes Einsteiger-Expertenspiel mit interessantem Thema und Optik. Mega wäre natürlich ein Star Wars Thema gewesen, denn der Senat hat schon gewisse Ähnlichkeiten mit dem Senat aus der Film- und Serienreihe, aber man kann nicht alles haben.

Mich hat Federation wirklich sehr positiv überrascht, war ich zunächst erschlagen von den Möglichkeiten, hab ich mir dann doch immer schnell eine Strategie überlegt und bin diese angegangen, war aber immer noch in der Lage diese umzuwandeln, wenn etwas nicht so funktioniert hat. Es fühlt sich stellenweise sehr belohnend an, wenn man die nächste Mission erfüllt hat oder eine Medaille für den weitesten Fortschritt auf einem Planeten erhalten hat. Wenn man Synergien schafft und diese erfolgreich nutzt.

Für mich ist Federation daher eine kleine Experten-Perle, die für mich ein Überraschungshit wie Carnegie geworden ist. Wer also an sowas Gefallen findet, sollte auf jeden Fall Federation Probe spielen oder sich gleich ins Regal stellen.

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Federation von Dimitri Perrier und Matthieu Verdier
Erschienen bei Strohmann Games
Für 2-4 Spieler in ca. 60-120 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Strohmann Games)
*es handelt sich um einen Affiliate-Link