04.12.2023

Captain Nature


Die Verschmutzung der Weltmeere ist seit Jahren ein riesiges Problem und ein präsentes Thema. Es ist immer sinnvoll, bereits in der frühkindlichen Erziehung die richtigen Weichen zu stellen und schon Kinder für diese Problematik zu sensibilisieren. 

Da kommt Captain Nature gerade Recht. 

Als Kapitän führen die Kinder ihr Schiff durch die Meeresbucht, befreien sie von Müll und ermöglichen den Meerestieren wieder ein unbeschwertes und müllfreies Leben in der Natur. 

Die Komponenten von Captain Nature sind ganz entzückend. Ein kleines Boot, Bojen und sogar eine kleine Mülltonne – indem man natürlich seinen gefischten Müll direkt entsorgen kann – sind dabei. 


Mit den Bojen wird eine quadratische Fläche auf dem Tisch abgesteckt und darin die kleinen Fische und der Müll verteilt. Gemeinsam treten wir gegen den Müll an und versuchen nun möglichst schnell alles einzusammeln, bevor der komplette Strand verschmutzt ist. 

Allerdings fahren wir nicht wahllos mit dem Schiff umher und sammeln Müll ein. Das wäre zu einfach. 

Jeder erhält zu Beginn eine Müllkarte und legt sie vor sich ab. Die Müllkarte zeigt an, welcher Müll mit dem Boot eingesammelt werden muss. Dose? Flasche? Müllsack? Nur wenn man den passenden Müll vorweisen kann, gilt die Karte als erfüllt und ein Meerestier kehrt zurück ins Meer. 

Klingt immer noch zu einfach? 

Es darf nur Müll mit dem Boot aufgelesen werden, keine Fische. Werden Fische eingesammelt, muss der komplette Fang zurück ins Meer. Schließlich möchten wir keine Fische gefährden. 

Und um jetzt noch einmal die Schwierigkeit zu erhöhen: Das Ganze machen wir natürlich blind! Man startet außerhalb der Bucht, schließt die Augen, fährt einmal durch die Bucht hindurch und muss schließlich wieder hinaus finden. 

Ist die Müllkarte erfüllt, darf man den Müll in den kleinen Mülleimer schmeißen und das auf der Karte abgebildete Tier zurück in die Meeresbucht legen. Hat man sogar mehr Müll eingesammelt als benötigt, darf man diesen sogar an seine Mitspieler abgeben. 
Fehlen dagegen Teile, sammelt sich am Meer weiter Müll und ein Strandabschnitt verschmutzt. 

So geht es reihum. Gewonnen ist das Spiel, sobald alle Müllteile eingesammelt und damit auch alle Meerestiere zurück im Meer sind. 
Verloren dagegen ist es, wenn der Strand komplett verschmutzt ist. 

Fazit
Was mir bei Captain Nature sehr gefällt, ist in jedem Fall das Thema. 
Dass die Kinder gemeinsam das Meer von Müll befreien und gleichzeitig dafür sensibilisiert werden. Was ich mir an der Stelle gewünscht hätte, wären etwas mehr Informationen über die Problematik und Lösungsansätzen in der Anleitung oder einem Begleitheft. In der Anleitung ist ein kleiner Text, dass es solche Boote, wie das von Captain Nature, tatsächlich gibt. Davon hätte es gerne deutlich mehr sein dürfen, um nach dem Spiel mit den Kindern noch etwas zu blättern und über die Meerverschmutzung zu lesen und zu erfahren. So wirkt es sehr halbherzig.


Captain Nature ist insgesamt sehr schön gestaltet. Die Komponenten, besonders der kleine Mülleimer, gefallen mir sehr. Den Müll dort hineinzuwerfen hat den Kindern am meisten Spaß gemacht.

Das Boot blind durch die Bucht zu steuern ist durchaus herausfordernd. In der Anleitung ist empfohlen zu Beginn ohne Maske zu spielen, das haben wir dann auch gemacht. Nach einigen Bootsfahrten klappte es dann aber auch ganz gut im Blindflug. 

Leider haben meine Kinder nach einigen Partien das Interesse an Captain Nature verloren. Ich denke, dass zu Beginn die Mechanik spannend war, was aber auf lang Sicht leider nicht ausgereicht hat.

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Captain Nature von Marco Teubner
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 6 Jahre

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)
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