Get It!

Vor einigen Jahren ist dem NSV Kartenspielverlag ein Clou gelungen, welcher bis heute noch für Einnahmen sorgen sollte und zwar “The Mind”. Nun haben sich einige ehemalige Mitarbeiter von NSV zusammengetan und einen eigenen Kartenspielverlag gegründet: Kendi! Und zum Start hat man sich an bewährte Autoren und Mechaniken bedient, wie man zumindest anhand des Spiels “Get It” vermuten könnte. Steffen Benndorf - Autor von Get It - muss auf jeden Fall The Mind im Kopf gehabt haben.

Warum? Ganz einfach, das Grundprinzip bei Get It ist es, kooperativ Zahlenkarten innerhalb von 60 Sekunden aufsteigend abzulegen. Und das ohne Reden! Verrückt oder? Naja, der Clou bei Get It im Unterschied zu The Mind: wir sehen unsere eigenen Karten nicht und wir dürfen unsere Augen verwenden! Sollte man bei The Mind intuitiv ein Gefühl entwickeln, so sollte man bei Get It den Spieler anstarren, welcher aus der eigenen Perspektive die nächste Karte in der Hand hält.

So versuchen wir uns dann durch insgesamt sechs Level zu arbeiten, wobei sich die Anzahl der Karten erhöht und Sonderkarten ins Spiel kommen. Bei den Sonderkarten muss man die Mitspieler dann z.B. anlächeln oder knapp an deren Kopf vorbei schauen. Später darf man sogar sprechen. Alles dem Ziel unterworfen, alle Karten geordnet abzulegen. Fehler sind nicht erlaubt, bei einem Fehler ist die Runde sofort beendet und nach dem zweiten Fehlschlag muss man wieder bei Level 1 anfangen, so zumindest der Wunsch des Autors.

Da kommt einem doch ganz viel bekannt vor, oder nicht? Get It bietet eine unterhaltsame und funktionierende Mischung aus Hanabi und The Mind, zwei Titel, die auf jeden Fall sehr erfolgreich waren, aber man stellt sich schon die Frage, braucht man diesen Titel dann heute noch?! Schwierig, denn wenn man die beiden Spiele bereits besitzt, wüsste ich nicht warum man auch noch Get It braucht, außer man liebt diese Art von Spiel einfach.

Mir persönlich gefällt Get It aber besser als The Mind, denn der Unterhaltungsfaktor ist deutlich größer und lustiger. Während The Mind ja wirklich eher meditativ daherkam, ist hier der Spaß schon im Vordergrund. Wenn einen alle anstarren, man selbst aber auch so mit starren beschäftigt ist, dass man es selbst nicht merkt und die Zeit abläuft. Mit den Sonderkarten wird es dann spannender, weil man so viele Dinge auf einmal deuten muss.

Get It ist auf jeden Fall ein Spiel von erfahrenen Menschen der Kartenspielszene, das merkt man, daher macht der Titel nichts falsch, auch wenn es vielleicht nicht vor Kreativität sprüht. Auch das Design ist eher durchschnittlich und würde mich persönlich nicht dazu bringen ins Regal zu greifen. Wer es aber doch getan hat und mit der Art von “Kommunikation” seinen Spaß hat, wird auch mit Get It Spaß haben!

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