Feiges Huhn, blöde Kuh und dumme Ziege. Die Tierwelt muss ordentlich herhalten, wenn wir unliebsame Mitmenschen beschreiben möchten.
Das Feige Huhn hat es jetzt aber immerhin auf das Cover eines Kartenspiels geschafft. Dabei sieht das Huhn in seinem Karateanzug gar nicht so feige aus. Ganz im Gegenteil, der schwarze Gürtel wird die Gegner fürchten lehren.
Feiges Huhn ist ein Kartenspiel mit Push your Luck Element. Strapaziert man sein Glück und spielt eine Karte in die Mitte aus oder ist man feige und nimmt stattdessen lieber eine?
Doch kurz zum Spielaufbau: Von 48 Karten werden 45 (drei verschiedenen Farben mit den Werten 1-8) gleichmäßig auf alle Spieler aufgeteilt. Die übrigen drei Karten bilden den verdeckten Hühnerstall. Die ausgeteilten Karten werden als verdeckter Stapel vor sich abgelegt und sind der individuelle Hühnerstapel.
Das Spielprinzip liegt nun darin, reihum Karten auf einen Ablagestapel zu spielen.
Dafür zieht der aktive Spieler eine verdeckte Karte vom persönlichen Hühnerstapel und vergleicht sie mit der letzten Karte auf dem Ablagestapel. Ist es die gleiche Farbe oder eine niedrigere Zahl, darf die Karte abgelegt werden. Wird diese Bedingung dagegen nicht erfüllt, hat man Pech gehabt und muss den Kartenstapel nehmen.
Der Kartenstapel muss allerdings nicht zum eigenen Hühnerstapel genommen werden, sondern kann auch als als Minuspunktestapel zur Seite gelegt werden.
Liegt bereits eine niedrige Zahl aus und die Sache wird einem zu heikel, hat man auch die Möglichkeit die ausliegende Karte zu nehmen.
Überlegt man allerdings zu lange und jemand ruft „Feiges Huhn“, ist man herausgefordert. Entscheidet man sich nun dafür die ausliegende Karte zu nehmen, bestätigt man den Herausforderer, dass man ein feiges Huhn ist und erhält von diesem eine weitere Karte. Ist man kein feiges Huhn und hat Erfolg mit der ausgespielten Karte, darf man dem Herausforderer zusätzlich eine Karte geben. Hat man dagegen Mut bewiesen und dennoch keinen Erfolg, ist man mit dem Ablagestapel bereits genug gestraft und erhält keine weitere Strafkarte.
Sobald ein Spieler keine Karten mehr im Hühnerstapel hat, endet der aktuelle Durchgang.
Jetzt werden Karten gezählt. Dafür werden die zu Beginn zur Seite gelegten Karten aus dem Hühnerstall aufgedeckt. Diese drei Kartenwerte und alle Karten mit einer 1 bringen nun Minuspunkte. Alle übrigen Karten sind straffrei.
Die Minuspunkte werden notiert und noch zwei Durchgänge gespielt. Wer die meisten Minuspunkte hat ist der gekürte Pechvogel.
Fazit
Ich habe mehrere Durchgänge mit meinem 12-jährigen Sohn gespielt. Und zwischendurch haben wir uns angeschaut und nach dem Sinn dieses Spiels gefragt.
Feiges Huhn ist in jeglicher Hinsicht einfach willkürlich.
Ich decke die ganze Zeit Karten von meinem Stapel auf und hoffe, dass die Bedingung erfüllt wird. Das kann ich aber überhaupt nicht beeinflussen, da ich keine Ahnung habe, welche Karten in meinem Stapel liegen. Es ist also pures Glück. Ist eine Karte zu niedrig, entscheidet man sich schon mal dafür eine Karte zu nehmen. Oder auch nicht. Denn muss man den Ablagestapel nehmen, dann legt man ihn halt auf den Minuskartenstapel. Denn, ob es wirklich Minuspunkte sind, obliegt auch dem totalen Zufall.
So besteht dieses Spiel einfach daraus nacheinander ohne Sinn Karten aufzudecken und auf den Ablagestapel zu legen.
Achso, Moment. Da war ja noch die Geschichte mit dem feigen Huhn. Ja, zwischendurch ruft mal jemand Feiges Huhn. Dann zieht man halt noch eine Karte zusätzlich oder gibt eben eine ab. Dieser „Witz“ ist bei uns so überhaupt nicht angekommen.
Nein, dieses Spiel konnte uns leider so überhaupt nicht überzeugen.
Feiges Huhn! von Ken Gruß & Quentin Weir
Erschienen bei Amigo
Für 2 bis 5 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahre
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Amigo)
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