27.11.2017

Caverna: Höhle gegen Höhle


Caverna, also das Große, ist ein Spiel das ich zwar immer haben wollte, bei dem mir aber andere Rosenberg Spiele ständig dazwischen kamen. Erst Patchwork dann Ein Fest für Odin und jetzt bin ich beim kleinen Bruder von Caverna gelandet: Caverna: Höhle gegen Höhle. Also verzeiht, dass ich in dieser Rezension, keinen Vergleich zum großen Bruder ziehen kann.

Caverna: Höhle gegen Höhle ist ein reines 2-Spieler Workeplacementspiel, ohne Worker. Ja, ohne Worker! Wie das geht? So:


Jeder Spieler hat eine eigene Höhle, mit potentiellen Räumen für Aktionskärtchen. Diese potentiellen Räume sind deswegen potentiell, weil sie erst ausgegraben werden müssen. Und sowohl für das Ausgraben als auch für das Bauen der Räume, stehen den Spielern Aktionen zur Verfügung, die sich von Rund zu Runde vermehren. 
Wollt Ihr eine dieser Aktionen nutzen, so setzt Ihr nicht wie gewohnt einen Arbeiter auf das Feld, sondern zieht das jeweilige Aktionsplättchen auf eure Seite des Tisches und beansprucht so diese Aktion für Euch ganz alleine. Neben den bauunternehmerischen Aktionen, könnt Ihr auch Euer Ressourceninventar auffrischen. Dieses besteht aus Gold, Stein, Holz u.a. Diese Ressourcen braucht Ihr, um Eure ausgehöhlten Gänge mit Aktionsräumen zu füllen oder auch um diese Aktionsräume nutzen zu können. Jeder Raum und jedes übriggebliebene Goldstück bringen Euch am Spielende Siegespunkte.
Diesmal gewinnt derjenige, der am wenigsten Punkte hat… Das war nur ein blöder Scherz, es ist natürlich andersrum.


Ja, ich weiß, das hier beschriebene klingt sehr gewöhnlich und nach einem 0815 Workerplacementspiel. Aber wartet, es gibt noch mehr. Denn das was Caverna: Höhle gegen Höhle ausmacht, sind die folgenden zwei Dinge:
Erstens: Eure Höhle besteht zu Spielbeginn aus Gängen, die durch verdeckte Plättchen blockiert sind. Wollt Ihr einen solchen Gang freiräumen, müsst Ihr das jeweilige Plättchen umdrehen und in die Tischmitte legen. Denn auf der Rückseite dieser Plättchen sind Räume, die entweder Ihr oder Euer Gegner in seiner Höhle verbauen kann. Das heißt, dass jede Freiräumaktion, Eurem Gegner neue Möglichkeiten bietet und Ihr Euch gut überlegen müsst, wann und wie Ihr Eure Höhle vergrößert.
Zweitens: Die Raumkarten und Aktionskarten, bieten in Summe eine so gewaltige Menge an Strategiemöglichkeiten, sodass Ihr immer einen Weg finden werdet, das zu tun, womit Euer Gegenüber nicht rechnet. So kann jeder seine Strategie verfolgen ohne den Gegenüber zu blockieren, was nicht bedeutet, dass dies nicht auch möglich ist.


Obwohl ich mit der Aktionsvielfalt teilweise überfordert war, war es mir eine riesengroße Freude zu sehen, dass meine Höhle wächst und wie bei einer gut geölte Maschine, jede Mechanik ineinander greift und mich zu meinem Ziel führt. Ich hätte mir zwar gerne mehr Standartaktionen gewünscht, damit die ersten 3 Runden nicht immer gleich ablaufen, aber das ist auch die einzige Kritik die ich auszusetzen habe.
Lasst Euch von der Größe der Box nicht täuschen. Hier steckt viel mehr drin als Ihr glaubt. Ein kurzes und sehr spaßiges Workerplacementspiel ohne Worker.



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Caverna: Höhle gegen Höhle von Uwe Rosenberg
Erschienen bei Lookout
Für 1-2 Spieler in ca. 30 Minuten
Boardgamegeek-Link

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