04.05.2018

Kobold


Vorsichtig schleichen die drei blauen Kobolde durchs Spielzimmer...leise...gaaaanz leise... oh ein Ball... oooh ein Teddybär.... ui ui... ein gelber Edelstein. Alles wird schnell an sich genommen, nicht dass die drei roten Kobolde die Sachen wegschnappen. So und jetzt leise und schnell zurück zum Lager, nicht das Moritz, der kleine Junge, wach wird und die kleinen Wesen entdeckt. Aber was ist das?! Mist... LICHT! Die blauen Kobolde schnappen sich Ihre sieben Sachen und verschwinden, doch für die roten Kobolde ist es zu spät, die Taschenlampe scheint direkt auf sie, sie lassen die stibitzten Sachen fallen und flüchten schnell, bevor Moritz tatsächlich bemerkt, dass er von Kobolden besucht wurde...

Genau dieses Szenario ist der Aufhänger des neuen Kinderspiels Kobold von Queen Games. Kobold ist ab 6 Jahre und geeignet für 2 bis 4 Spieler, jeder übernimmt die Rolle von 3 Kobolden, die versuchen, so viele Spielsachen und Edelsteine wie möglich aus dem Kinderzimmer zu entwenden. Wie funktioniert das genau?
Die Spielschachtel wird schnell durch ein Spielbrett in ein Kinderzimmer verwandelt, in der Mitte steht Moritz mit seiner Taschenlampe. Das Zimmer ist in mehrere gleich große Bereiche geteilt, zwei davon werden allerdings von der Taschenlampe angestrahlt und bieten keine Chance Dinge einzusammeln. Die Spielsachen und Edelsteine (in Form von Chips) liegen teilweise verdeckt im Zimmer verteilt.


Der Spieler, der an der Reihe ist, hat nun die Möglichkeit entweder einen Kobold in einen Bereich zu setzen. Allerdings dürfen nicht mehr eigene Kobolde in einem Bereich liegen, als dort Gegenstände liegen. Möchte oder kann man keine Kobolde mehr setzen, ruft man seine bereits gesetzten Kobolde mit jeweils einem Gegenstand zurück und erbeutet diese. Derjenige der seine Kobolde zurückruft, muss dann noch würfeln und ggf. den Schein der Taschenlampe um bis zu 2 Felder im oder gegen den Uhrzeigersinn drehen. Die Kobolde, die noch im Zimmer stehen und nun angestrahlt werden, flüchten OHNE die Gegenstände.

Wer es schafft jeweils vier verschiedenfarbige (rosa, gelb, grün und blau) Edelsteine zu sammeln, tauscht diese gegen Bonuspunkte ein, der erste bekommt 5 Punkte, die beiden folgenden 4 und die beiden letzten 3. Sind alle Bonuspunkte verteilt endet das Spiel. Zwischen den Edelsteinen und Spielzeugen liegen auch noch 5 Chips mit je einem Bonuspunkt und zu jedem Spielzeug gibt es ein Blitz-Chip, wird dieser genommen, wird geprüft, wer zu dem Zeitpunkt die meisten von diesem Spielzeug gesammelt hat, dieser bekommt dann ebenfalls einen Bonuspunkt. Bei Gleichstand bekommt jeder Beteilligten einen Punkt. Das Spiel endet auch, wenn es keine Chips mehr im Vorrat gibt.
Nach Spielende, gibt es noch Bonuspunkte für die gesammelten Spielzeuge, so erhält derjenige mit den meisten Teddybären 5 Punkte, der mit den meisten Autos 4 Punkte, Bälle 3 und Springteufel auch 3 Punkte. Wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.


Ein kleines Wort zum Material: dieses ist wirklich schön gestaltet (kindgerecht und schön bunt) und macht einen stabilen Eindruck. Die kleinen Holzkobolde sehen für mich zwar aus wie kleine Jungs (der kleine Hutzipfel fehlt halt), aber das tut dem Spiel kein Abbruch. Schön ist auch, dass im Karton ein Pappkreuz liegt, welches zunächst das Brett hält, aber auch den Karton teilt und so nach dem Spielen die ganzen Chips wunderbar getrennt voneinander verstaut werden können. 

Die Regeln sind wirklich super schnell erklärt, aber so sollte das bei einem Spiel ab 6 Jahren auch sein. Ich habe es mit meiner 5jährigen Tochter gespielt, sie hat es ebenfalls gleich verstanden und hatte große Spaß daran, mit mir auf Spielzeug- und Edelsteinjagd zu gehen. Den Kindern wird ein erstes Gefühl vermittelt, das man vielleicht nicht immer zu gierig sein sollte und man sein Glück nicht ausreizen sollte. Hin und wieder ist es doch besser nur mit einem Gegenstand einen Kobold zurückzurufen und dann seinem Gegner durch Würfelglück den Lichtstrahl zu bescheren. Bevor dieser das gleiche mit einem selbst tut.


Ihr seht, hier geht es keineswegs zimperlich zu, denn ohne dem Gegner Chips wegzuschnappen oder den Lichtstrahl zu verpassen, kann man kein Spiel gewinnen. Als kleine Runde zwischendurch, könnte ich mir das Spiel auch mit Erwachsenen gut vorstellen, das ist natürlich dann nur eine Sache für 15-20 Minuten, aber als Auftakt oder Abschluss eines Spieleabends gut geeignet, wenn man kein Problem mit der kindlichen Thematik hat. Ansonsten sehe ich das Spiel im Regal für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren, es bringt erste zaghafte Mechaniken für komplexere Spiele mit sich (sammeln und eintauschen, Glück ausreizen (setz ich noch ein Kobold oder nicht?) und Take That Momente durch die Taschenlampe).


Meiner Tochter und mir haben die bisherigen Partien sehr viel Spaß gemacht. Ein sehr schönes und thematisches Kinderspiel mit viel Liebe zu Brettspielen und nicht so plump wie viele andere Kinderspiele fürs jüngere Alter...

Oh ich muss weiter, ich glaub Moritz hat mich bemerkt... *schnappt sich den Karton von Kobold und verschwindet*

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Kobold von Marco Ruskowski und Marcel Süßelbeck
Erschienen bei Queen Games
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Queen Games)