31.08.2019

Bauchplatscher


„Nicht vom Beckenrand springen!“ – Ok, jetzt mal ehrlich, gibt es überhaupt jemanden, der sich daran bisher gehalten hat und noch nicht vom Beckenrand gesprungen ist?! Ich kann es mir kaum vorstellen. Und beim Spiel Bauchplatscher von HUCH sollen wir jetzt auch noch absichtlich Meeple vom Beckenrand ins Becken schubsen?!?! Was der Bademeister wohl dazu sagen wird?

Erstmal muss noch erwähnt werden, dass es sich beim Bauchplatscher um ein Remake handelt und vor genau 20 Jahren schon mal erschienen ist, damals noch mit dem Titel „Ab in den Pool“. Der Autor ist Heinz Meister, das Spiel ist für 3-6 Spieler ab 6 Jahren und eine Partie dauert nur wenige Minuten. 


[Aufbau]

Der Aufbau gestaltet sich einfach. Das Spiel kommt in einer Metalldose daher, in welcher wir ein Pool-Inlay finden. Am Beckenrand haben wir 17 Stellplätze sowie ein Sprungbrett. Jetzt verteilen wir die 18 Meeple (je 3 in 6 Farben – und wer mag kann noch klitzekleine Mini-Aufkleber hinzufügen) am Rand und legen die sechs kleinen Tokens verdeckt aus. Fertig!

[Ablauf]

Jeder Spieler nimmt sich einen der verdeckten Token und schaut sich geheim die Rückseite an und erfährt somit die Farbe, die er zum Sieg führen muss. Ist ein Spieler an der Reihe, wählt er einen Meeple seiner Wahl und schaut diesem unter die Füße, dort befindet sich eine Zahl zwischen 1 und 3. Je nach Zahl, kann der Spieler nun den gewählten Meeple um die entsprechende Anzahl an Felder nach links oder rechts bewegen. Befindet sich dann ein andere Meeple auf dem Platz, wird dieser – schwupps – in den Pool geschubst.


Sind von einem Spieler alle Meeple in den Pool geschubst worden, ist dieser aus dem Spiel und teilt dies seinen Mitspielern mit. Das Spiel endet wenn sich nur noch Meeple von zwei Farben am Beckenrand befinden und der Sieger ist derjenige, welcher mit seinem Meeple(n) am nächsten zum Sprungbrett steht.

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit das Spiel vorher zu beenden. Und zwar immer wenn ich ein Meeple auf oder über das Sprungbrett bewege, darf ich einen Tipp abgeben, welcher Spieler welche Farbe spielt. Ist mein Tipp korrekt, so kommen alle Meeple des Gegenspielers in den Pool und ist somit aus dem Spiel. Ist mein Tipp falsch, muss ich meine Meeple alle in den Pool stoßen und bin selbst aus dem Spiel.


[Variante]

Obwohl auf der Metalldose nur „3-6 Spieler“ steht, befindet sich in der Anleitung eine kleine Variante für 2 Spieler. Der einzige Unterschied ist aber lediglich, dass das Spiel endet, wenn sich nur noch 3 Farben am Pool befinden.

[Fazit]

Das Spiel ist schnell. Das Spiel ist simpel. Aber es macht wirklich Spaß! Natürlich kein Abendfüller, aber ein wunderbarer Weg um Nicht-Spieler und Kinder ein wenig an das Thema „Social Deduction“ heranzuführen. Social Deduction? Naja… JA. Man versucht schon zu beobachten, wie der Mitspieler die Meeple bewegt und anscheinend bewusst welche auslässt oder dergleichen. Und dann der große Moment bei dem man mit dem Finger auf den Mitspieler zeigt und „DU BIST DOCH BLAU“ schreit. Und dieser nur lacht und „Nö“ sagt… 


Selten wird es hier bei einer Runde bleiben und in dieser Zeit wird man sich gut unterhalten fühlen. Bauchplatscher gelingt was es sein will. Ein Filler. Ein Spiel für zwischendurch. Ein Spiel für nebenbei. Dazu die hervorragende Verpackung, die es auch erlaubt die kleine Dose mit an den Pool zu nehmen und dort 1-2 Runden zu spielen. 

Der Aufbau ist zwar ein wenig fummelig aber machbar. Das Material an sich absolut in Ordnung. Die Aufkleber sind witzig, aber kein Muss, da es wirklich schwer ist diese aufzukleben bei der kleinen Größe. Der Preis von ca. 16-17 € ist vielleicht ein wenig zu hoch, aber wie erwähnt dafür wenigstens in einer Metalldose mit gutem Inlay und Holz-Meeplen. 

Wir hatten und haben auf jeden Fall unseren Spaß und wird es auch weiterhin immer mal wieder auf den Tisch kommen.


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Bauchplatscher von Heinz Meister
Erschienen bei Huch
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 10 Minuten
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Huch)