27.09.2019

Monster Slaughter


Monster Slaughter aus dem Hause Ankama (deutscher Vertrieb BoardgameBox) ist der trashige Horrofilm „Cabin in the Woods“ als Brettspiel. Nun ja, eine Lizenz dazu hat er zwar nicht, und die Details unterscheiden sich dann doch gewaltig, aber die Grundidee ist gleich: Teenager mieten Hütte im Wald, Monster erscheinen bei Nacht rings um die Hütte, Teenager verstecken sich, Monster finden Teenager, Teenager kämpfen um ihr Leben, Teenager tot.


So damit habt Ihr nun auch den thematischen Hintergrund für Monster Slaughter was nun aber Ameritrash vom feinsten ist. Angefangen von der 3D-Hütte selbst, welche imposant auf dem Spieletisch aussieht, bis über die zahlreichen (sehr schicken!) Miniaturen, den Würfeln und den zahlreichen Karten. In Monster Slaughter zählt das Erlebnis und weniger die Mechanismen.


Wir selbst schlüpfen dabei in die Rollen von Monsterfamilien, die thematisch dabei alle klassischen Monster aus Horrofilmen abdecken: Mumien, Zombies, Werwölfe, Aliens, Kettensägenmänner etc. und müssen nunmehr kompetitiv versuchen erstens in die Hütte einzubrechen, zweitens die Teenager zu finden, welche sich natürlich beim ersten Geräusch verstecken und drittens diese dann um die Ecke zu bringen. Letzteres geschieht mit Würfeln, ist dann aber doch nicht so simpel, wie man denkt, denn jeder Spieler muss vor Beginn der Partie eine Kill-List festlegen, in welcher Reihenfolge die Teenager das zeitliche segnen sollen. Doof halt, dass jeder Spieler vermutlich seine eigene Liste hat und andere Pläne. Deswegen finden wir im Haus Gegenstände, die wir im Kampf den Teenagern situativ zur Hand geben, damit sie sich gegen die schrecklichen Monster der Mitspieler wehren können und erst dann sterben, wann es mir passt!


Klingt simpel und ziemlich take-that? Ist es auch. Monster Slaughter will auch nicht mit komplizierten Mechanismen punkten. Hier dreht sich alles ums Thema und den Spaß an der Sache. Und gerade letzteren hatte ich in meinen Partien eigentlich immer. Man muss sicherlich in der richtigen Laune sein und die richtige Truppe am Tisch haben, denn oft kann es schon sehr frustrierend sein, wenn der Teenager plötzlich mit der Kettensäge ausgerüstet zurückschlägt und partout nicht zu Boden gehen will. Eine Partie dauert dabei auch nicht zu lange (ca. 60 Minuten), sodass es einem auch nichts ausmacht, wenn sich mal wieder die versammelte Monsterwelt gegen einen verschwört zu haben scheint.


Die permanente Arbeit mit den Klischees der Trash-Horrorfilme ist für Fans des Genres wunderbar. An jede Art von Monster wurde gedacht, aber auch die Teenager selbst erfüllen die Klischees. Sei es der Nerd, das Cheerleader oder aber auch der Sportler. Alle sind sie dabei. Die Krone setzen dann für mich persönlich auch noch die Special-Guests auf, die mit Schlapphut, Ghostbuster-Outfit oder DeLorean vor der Hütte parken und fortan auch zur Zielscheibe werden können.


Wie gewinnt man aber eigentlich in Monster Slaughter? Grundsätzlich gibt es Siegpunktchips für das Töten von Teenagern und das korrekte Erfüllen der Kill-List. Ich persönlich empfinde das Wettrennen um die Punkte aber eher unthematisch, hätte es vermutlich also nicht gebraucht. Vielleicht kümmert es mich deswegen recht wenig, ob in einer Partie Monster Slaughter gewinne oder nicht. Ich erfreue mich einfach am Thema und dem Spielverlauf. Bleibt die Frage, ob Monster Slaughter zu empfehlen ist: Grundsätzlich würde ich die Frage bejahen, aber mit Einschränkungen. Man muss sich schon bewusst sein, was man sich da ins Haus holt, und dass Monster Slaughter nicht in jeder Runde zünden wird. Zudem ist Monster Slaughter nichts für jeden Abend. Am besten punktet es, wenn ich mir an Halloween ein paar Freunde einlade, Horrorfilme schaue und dann eine Partie spiele. Dann entfaltet es wirklich sein volles Potential. Einen permanenten Dauerbrenner – welchen man Abend für Abend wochenlang auf den Tisch bringt - sehe ich in Monster Slaughter jedoch nicht.

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Monster Slaughter von Henri Pym
Erschienen bei BoardgameBox
Für 2 bis 5 Spieler in ca. 60 Minuten
Boardgamegeek Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier BoardgameBox)