09.04.2020

Klettermäuse


Bereits auf der Verpackung werden die Klettermäuse als „farbenfrohes Reaktionsspiel“ betitelt und eigentlich ist damit über das Spielprinzip auch schon alles gesagt. Doch was hier nicht steht ist natürlich, wie kinds- oder gar familiengerecht das Spiel ist und ob die Kletterpartie eher müde oder fröhliche Mäuse am Tisch hinterlässt. Aber dafür gibt’s ja uns!

Schaut man sich einmal das Foto des Spiels mit dem Baum innerhalb der Verpackung an, könnte man schnell in Sorge verfallen, dass wir es hier mit einer recht instabilen Wackelpartie zu tun bekommen, bei dem zwar Einzelteile aneinandergehangen werden, jedoch nicht wirklich halten und so schnell Frust aufkommt. Doch keineswegs. Beginnend beim Baum in der Verpackung, hin zu der eingeklinkten Wiese und der Baumkrone sowie den eingeklinkten Ästen ist das Spiel äußerst stabil konstruiert. Hier wackelt gar nichts, außer die Kette mit Mäusen, die man sich an seinen Ast hängt. Doch auch die Mäuse halten ordentlich aneinander und lassen sich praktisch nie fallen. Insofern ist Klettermäuse vom Material her hochwertig produziert und überlebt so manche Kinderhand.


Aber was muss die geneigte Klettermaus denn nun eigentlich tun? Nachdem der Baum aufgebaut, die mehrfarbigen Mäuseplättchen samt Fuchs auf den Tisch gelegt wurden und sich jeder Spieler einen Ast ausgesucht hat, wird eine Farbkombination mit zwei Würfeln gewürfelt. Die Spieler versuchen alle gleichzeitig, so schnell es geht die Mäuse in der passenden Farbkombination vom Tisch wegzuschnappen. Gibt es die gewürfelte Kombination gar nicht mehr auf dem Tisch, wird stattdessen der Fuchs zum Ziel. Wer ihn als erstes schnappt, darf sich eine beliebige Mauskombination vom Tisch wegnehmen. Die geschnappten Mäuse hängt man anschließend an seinen Ast im Baum. Doch Vorsicht: Innerhalb der Kette dürfen sich nur jeweils gleichfarbige Mäuse festhalten. Ich darf also eine blaue Maus nur an eine blaue Maus hängen. Passt mein neuer Mausechip nicht an meine aktuelle Kette, darf ich sie an die Schachtel hängen und dann nutzen, wenn es wieder geht. 

Und falls mal gar nichts klappen will, hofft man einfach darauf, den Wind zu würfeln. Dann dürfen nämlich alle Spieler ihre Mäuseketten inkl. der Mäuse am Schachtelrand neu sortieren. Alternativ bringen die Regeln die Variante mit, dass beim Wind zwei Mäuse vom Schachtelrand gegen eine Maus aus der Auslage getauscht werden können. Was man hiervon wählt ist prinzipiell Geschmackssache, wobei die Originalregel etwas besser für die kleinsten Mitspielerinnen geeignet ist.

Hat man erst einmal fünf Mäuse an einer Kette vom eigenen Ast herunterhängen, bekommt man einen Apfel. Denn genau diese versuchen die Mäuse von der Wiese in die Baumkrone zu befördern. Das Spiel gewinnt, wer als erstes zwei Äpfel bekommen konnte.

Klettermäuse ist ein rundum gelungenes Kinderspiel und ein guter Einstieg ins Brettspielen an sich. Reaktionsspiele im Sinne von „Farbkombinationen würfeln und dann die richtigen Plättchen schnappen“ gibt es ja prinzipiell in verschiedenen Varianten (Monsterklatsch lässt grüßen), optisch und spielmechanisch wurde aber hier alles richtig gemacht, so dass auch in Runden mit größeren Kids keine Langeweile aufkommt. Schnell aufgebaut, schnell erklärt, schnell gespielt. So bleibt immer noch zwei für eine zweite oder dritte Runde. Unsere 5jährige hatte jedenfalls viel Spaß und wollte das Spiel gar nicht mehr wegpacken

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Klettermäuse
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 10 Minuten ab 5 Jahren

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Schmidt Spiele)