26.08.2021

Space Dragons


Wer meine Rezensionen ein wenig verfolgt und unseren Podcast “MonkeyTalk” verfolgt (habt ihr noch nicht? Dann aber schnell zu den bekannten Plattformen und reinhören!), dem wird aufgefallen sein, dass ich ein großer Freund des Stichspiels bin. Spiele wie Wizard und Skull King kommen heute noch häufig auf den Tisch und bringen mir Freude. Vieles wurde von Verlagen versucht um diesen Genre neues Leben einzuhauchen. Mal mit Erfolg, mal weniger. Nun also der Versuch von Edition Spielwiese im Vertrieb von Pegasus mit dem Titel Space Dragons. Autor ist Richi Haarhoff und illustriert wurde das ganze von Florian Biege. 3-5 Spieler werden benötigt, sie sollten mindestens 10 Jahre alt sein und eine Partie dauert gut 20-30 Minuten. Und ob Space Dragons ein Gewinn für das Stichspiel-Genre ist, schauen wir uns nun mal an.


[THEMA & MECHANIK]

Die Drachen haben es ins Weltall geschafft und wir haben nichts besseres zu tun, als eine Crew zusammenzustellen um diese zu jagen. Jeder möchte so viele Drachen wie möglich einfangen und muss dafür eine gut balancierte Crew zusammenstellen mit der es im Raumschiff ins Weltall geht. 
Heißt, wir stellen zunächst ein Drachenhort (7 Drachenkarten) zusammen, die restlichen bekommen die Spieler, da es auf der Rückseite ein Raumschiff gibt und legen uns dann drei Wertungskarten aus, die am Spielende zum Tragen kommen. Insgesamt werdem also 7 Drachen (in 7 Runden) gejagt. 

Zu Beginn einer Partie wird aber erstmal die Crew angeheuert und dafür erhält jeder Spieler neun Crewkarten, wovon er sich eine Karte auswählt und die restlichen weitergibt. Genau: wir draften also! Nachdem sich jeder seine 9 Crewkarten zusammengedraftet hat, kann es mit der Drachenjagd weitergehen.


Space Dragons ist ja, wie eingangs erwähnt, ein Stichspiel, also geht es nun mit Stichen weiter. Das Besondere hierbei ist, dass es keine Farben gibt, die man bedienen muss, wie es sonst häufig vorkommt, sondern hier gewinnt einfach der höchste Wert einer Karte. Dieser Spieler erhält dann auch den Drachen, welcher gerade gejagt wurde. Es werden also nur 7 Crewkarten von den 9 verwendet! Weitere Besonderheit: alle gespielten Karten bleiben offen vor einem liegen, denn nebst den Werten bringen Sie noch andere Dinge ins Spiel.

So gibt es im oberen Bereich die Wertungssymbole. Zum einen sind das Plus- oder Minuspunkte und zum anderen sind es Symbole für Wissenschaft, Stimmung und Kriminalität. Die zu Beginn gewählten Wertungskarten geben am Spielende Punkte für die Spieler mit den meisten oder wenigsten dieser Wertungssymbole. 

Dann haben die Karten zum Teil auch noch Ausspieleffekte. So kann es Schaden für unser Raumschiff geben, welche am Ende 5 Minuspunkte bringen, durch Schilder hingegen kann ich einen solchen Schaden abwehren und bekomme noch Punkte dafür. Mit dem Werkzeugsymbol kann ich auch nachträglich noch einen Schaden entfernen. Und dann gibt es noch Fadenkreuze. Der Sieger der Runde muss Schilder entfernen oder Schadenspunkte nehmen, in Höhe der Anzahl an Fadenkreuzen, die von den Mitspielern gespielt wurden. 


Übrigens auch die Drachenkarten bringen Wertungssymbole mit sich, nebst eigenen Punktzahlen. 

Nach sieben Runden wertet man dann die Drachen- und Crewkarten und dann die drei Wertungskarten. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt das Spiel.

[MATERIAL, DESIGN & ANLEITUNG]

Das Material beschränkt sich auf 103 Karten von guter Qualität, leider kein Linen-Finish, ansonsten gibt es nicht auszusetzen. Die Gestaltung ist sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber ganz lustig und passend zum Thema. Mir gefällt es gut. Auch die Anleitung ist absolut in Ordnung und lässt keine Frage offen.

[FAZIT]

Tatsächlich bietet Space Dragons ausreichend neues damit es seinen Platz im Stichspiel-Genre finden kann. Die Kombination aus Drafting und Stichspiel bietet auf jeden Fall einen spannenden Aspekt und taktische Tiefe, sowie auch die Wertungskarten, die vor einer Partie gewählt werden. Alles funktioniert einwandfrei und bringt mir viel Spaß bisher, von daher eine klare Empfehlung für alle Stichspiel-Fans. Auch Skeptiker sollten mal einen Blick riskieren, sind die Entbindung von Farben, die man bedienen muss und das Drafting, Bestandteile, die den Glücksanteil deutlich reduzieren.


Mir gefällt Space Dragons auf jeden Fall sehr gut und bekommt von mir eine klare Empfehlung.

[FAKTEN-CHECK]

Thema: 3 von 5 (es hat ein Thema)

Mechanik: 5 von 5 (die Kombi Drafting und Stichspiel klappt außerordentlich gut)

Material: 4 von 5 (top Qualität)

Regal-Präsenz: 3 von 5 (die kleine Schachtel und das Design sind eher unspektakulär)

Tisch-Präsenz: 3 von 5 (solide, aber ohne großen Oh!-Effekt)

Anleitung: 5 von 5 (alles sehr gut beschrieben)

Zielgruppe:

Kinder: 3 von 5 (ich denke auch Kinder ab 8 Jahren können schon mitspielen und Freude dabei haben)

Familie: 4 von 5 (die Zielgruppe, die mit dem Spiel gut erreicht wird, gerade wenn man Wizard nicht mehr sehen kann und Die Crew durchgezockt hat!)

Kenner: 2 von 5 (Drafting und Wertungssymbole bringen ein wenig Taktik in ein sonst glückslastiges Genre)

Experte: 1 von 5 (wohl eher kein Expertenspiel, aber wenn Stichspiel, dann vielleicht Space Dragons!)




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Space Dragons von Richi Haarhoff
Erschienen bei Pegasus
Für 3 bis 5 Spieler in ca. 15 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Pegasus)
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