10.02.2023

The Unknown: Der Millionenplan


Krimispiele, immer wieder eine tolle Sache, wenn sie denn gut gemacht sind. Sie zu rezensieren ist da aber immer schwierig, denn man möchte ja nichts spoilern. Einer der großen Titel in diesem Bereich ist ja Detective, das ich – wie ich zu meiner Schande gestehen muss – bislang noch nicht gespielt habe. Von dem was man so hört, ist The Unknown: Der Millionenplan aber durchaus mit Detective vergleichbar. Mangels Erfahrung verzichte ich aber auf diesen Vergleich.

Aufgrund der Spoiler-Gefahr verzichte ich hier auch auf Fotos. Wer möchte, kann auf der offiziellen Homepage einen Blick auf das Spiel riskieren, mehr sollte man dazu am besten gar nicht sehen. Zu den Komponenten kann ich später noch was sagen, aber zurück zum Anfang: Vor dem Öffnen des Umschlages wird man bereits aufgefordert, sich auf einer Homepage zu registrieren. Macht man dies, gelangt man auf eine „Ermittlungsoberfläche“, in der man zusätzliche Informationen erhält, die nicht im Umschlag vorhanden sind. Für die Registrierung ist auch die Angabe einer Telefonnummer notwendig, auf der man erreichbar ist. Nun wird der Umschlag geöffnet und auf den Tisch geschüttet und dann muss man das ganze sichten, sortieren, zuordnen. Wer schon mal in einer Behörde einen umfangreichen Antrag samt Nachweisen geprüft hat, wird sich hier schnell heimisch fühlen. Klingt vielleicht doof, ist aber so, und mach wirklich Laune. Denn man entdeckt diverse Zusammenhänge, verwirft sie wieder, erkennt neue Zusammenhänge, fragt sich irgendwann „hä?“ und findet dann weitere Hinweise und nach und nach formt sich eine Vorstellung von dem genauen Tathergang.

Laut Packung sollten 1,5 bis 2,5 Stunden eingeplant werden und diese Zeit verbringt man auch tatsächlich ausschließlich mit dem Sichten, Sortieren, Sichten, Zuordnen, etc. Weiß man mal nicht weiter, bietet die Datenbank zu jedem Beweisstück gestaffelte Hinweise, vom kleinen Schubser bis hin zum Wink mit dem Gartenzaun. Das alles ist wirklich schön gemacht, die Komponenten sehen toll und wertig aus, sind mit viel Abwechslung gestaltet und fördern absolut den Spielspaß.

In unserer Runde war ein Knackpunkt aber tatsächlich der Schwierigkeitsgrad. Laut Homepage ist der Krimi sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet und das sollte man wörtlich nehmen. Denn wir kamen, nachdem alles gesichtet und sortiert war, relativ schnell auf die Lösung. Wir wollten sie aber nicht eingeben, da wir dachten, dass wir bestimmt irgendwas übersehen haben müssen oder irgendwo noch eine Falle lauert. Also haben wir uns ein paar Hinweise angesehen, aber keinerlei Mehrwert mehr erhalten. Da war also keine Falle. Also haben wir unsere Lösung eingegeben und lagen richtig. Schön ist dabei, dass das Spiel am Ende Fragen stellt und man nicht nur sagt „x war es“. Diese Fragen haben uns zwar nicht in Bedrängnis gebracht, schön war es trotzdem. Die Krux an diesem Schwierigkeitsgrad ist aber ein eigentlich sehr positiver: Alles war stringend logisch, jedes "Rätsel" konnte man selbst lösen, alle benötigten Infos sind vorhanden. Handwerklich also ein super gemachtes Produkt.

Oder kurz gesagt: Das Ermitteln hat wirklich Spaß gemacht, die Auflösung war uns aber einen Tick zu „seicht“. Für echte Krimi-Experten dürfte das Spiel also zu leicht sein, für alle, die mal eben in einer bunt gemischten Nicht-Vielspielenden-Runde einen Krimiabend verbringen wollen, ist das Spiel aber super geeignet. Grade auch, weil es eine sehr gute Spielzeit hat. 

Ebenfalls ganz nett war, dass am Ende noch ein Abgleich erfolgt, was von dieser Geschichte wirklich passiert ist und was nicht. Und zwar in Form eines kleinen Quizes. Schade ist dagegen etwas, dass es keinen weiteren Teil zu geben scheint. Qualitativ gibt es hier nämlich nichts zu meckern.

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The Unknown: Der Millionenplan von 4Brain Games
Erschienen bei 4Brain Games
Für 1 bis 6 Spieler in ca. 90-150 Minuten ab 14 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier 4Brain Games)
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