30.03.2023

Vengeance Roll'n Fight



Dungeon Crawler meets Roll’n Write. Was auf den ersten Blick verwirrend klingt, wird uns hier mit Vengeance Roll’n Fight vorgesetzt. Und als kleiner Disclaimer: Es funktioniert erstaunlich gut. Doch worum geht es im Detail?

Der große Bruder im prügelnden Rachefeldzug hat gewiss seine Fans – thematisch ist Vengeance Roll’n Fight da identisch. Ein rachedurstiger Schlägertyp (Held ist hier wohl die falsche Bezeichnung) hat den Unterschlupf einer verfeindeten Gang ausfindig gemacht und will diese nun fertig machen. Allen voran natürlich den jeweiligen Boss des Unterschlupfes.
 

Der Unterschlupf und alle seine Bewohner sind als Brett vorgefertigt. Die Gegner bewegen sich nicht und agieren nur über ihre Spezialfähigkeiten. Auch gibt es keine bösen Überraschungen, da der gesamte Plan zu Beginn einer Partie offen vor einem liegt. Ebenso liegt das Spielertableau vor einem aus, worauf diverse Fähigkeiten, Gegenstände, Beute und Leben getrackt werden. Aus allem, was man in Vengeance Roll’n Fight macht, ergibt sich ein Siegpunktwert. Die Person mit den meisten Punkten gewinnt. Stellt man sich besonders schlecht an und kassiert ordentlich Schläge, kann die eigene Figur aber auch K.O. gehen und man ist aus der Wertung raus.

Das interessante an Vengeance Roll’n Fight ist eine Echtzeit-Würfelphase. Nachdem wir uns alle in einer Vorbereitungsphase Gegenstände freigeschaltet haben oder Trainieren waren, gilt es nun kniffelartig bestimmte Kombinationen zu würfeln. Dafür stehen jedem vier Würfel zur Verfügung. Sind diese jedoch aufgebraucht, weil sie Fähigkeiten zugewiesen wurden oder aber als Fehlwurf Blut (also Schaden an einem selbst) produziert haben, darf man sich neue Würfel aus der Tischmitte nehmen. Ist dieser Pool aufgebraucht, endet die Würfelphase. Damit steht man stark unter Zeitdruck, um entsprechende Würfel abzubekommen und nicht nur eine Aktion auslösen zu können. Bei nur vier Runden ist jede Aktion wichtig.
 

Nach beendeter Würfelphase hat man nun wieder Zeit zum Überlegen, denn die gewürfelten Aktionen wollen sinnvoll eingesetzt werden, um maximalen Schaden an den Gegnern im Unterschlupf zu machen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, welche aber alle recht intuitiv funktionieren: Bewegen, Schlagen, Schießen. Und sämtliche Kombinationen mit Sondereffekten aus diesen drei Standardaktionen. Wie bereits erwähnt, kann man seinen Charakter auch trainieren und neue Fähigkeiten freischalten. Auch permanente Fähigkeiten sind möglich, welche beispielsweise die Anzahl an Würfeln für eine andere Fähigkeit reduzieren.

Die damit erzeugte Vielfalt ist großartig. Nicht nur hat jeder Held sein eigenes Gegenstands und Fähigkeiten Set, jeder Unterschlupf ist anders und jeder zufällig gezogene Boss bringt extra Regeln mit. Mir lag zum Testen die Episode zwei vor. Diese ist jedoch nur eine Fortsetzung von Episode eins. Bei Vengeance Roll‘n Fight ist es egal, womit ihr startet. Macht es euch riesige Freude, dann holt euch noch die jeweils andere Episode.
 

Abschließende Worte? Vengeance Roll’n Fight ist ein schlagkräftiges und schnell gespieltes Würfelspiel. Die Thematik ist eigenwillig, funktioniert aber erstaunlich gut, da es die Mechaniken des großen Bruders auf das in meinen Augen Wesentliche reduziert. Es ist in meinen Augen nicht der absolute Riesenkracher, der das Roll’n Write Genre neu erfindet, jedoch bietet sich hier eine nette Variante von etwas Wohlbekanntem. Probiert das Gemetzel ruhig mal aus!
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Vengeance Roll'n Fight Episode 2 von Gordon Calleja, Noralie Lubbers, Dávid Turczi
Erschienen bei Taverna Ludica
Für 1 bis 4 Spieler in 30 Minuten ab 14 Jahren
Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Taverna Ludica)
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