30.09.2023

Death Valley



Die Spiele von Shy Button haben fast alle eins gemeinsam: eine Handvoll Karten in einer kleinen Verpackung, aber mit viel Spiel. In Deutschland hat man seine Heimat eigentlich bei Frosted Games gefunden, die uns bisher schon super viele Spiele gebracht haben, aber bei Death Valley war dann sogar Kosmos interessiert. Und fairerweise hat Frosted dem zugestimmt, damit Death Valley insgesamt einem größeren Publikum zugänglich wird. Chapeaux dafür, liebes Frosted-Team.

Im Kern ist Death Valley von Kevin Ellenburg ein Zwei-Personen-Spiel, beinhaltet aber auch einen Solo-Modus und wie der Name schon verrät, begeben wir uns ins “Death Valley”, einem bekannten Nationalpark zwischen Las Vegas und San Francisco. Und wenn man schon eine solch tolle Reise unternimmt, dann wollen wir natürlich auch die besten Bilder davon besitzen und so bauen wir uns im Laufe der Partie ein Tableau aus zwei Reihen, die zu einem unsere Reise darstellen und zum anderen eben die genannten Bilder im Album.



Aber wie genau läuft das ab? In meinem Zug kann ich eine neue Karte verdeckt vom Nachziehstapel oder die offen ausliegende Karte nehmen und in meine Reise anlegen. Dabei gibt es natürlich etwas zu beachten. Zum einen bringen uns Karten mit Sternen oben rechts entsprechend Punkte, wenn sie am Spielende immer noch in unserer Reise liegen. Falls sie im Album landen, sind die Sterne wertlos. Die Karten haben dazu dann noch eine Art Fähigkeit, wie sie entweder auf anderen Wegen Punkte bringen oder Einfluss auf andere Karten ausüben. Und zu guter Letzt finden wir auch noch ein Gefahrensymbol. Von diesen gibt es vier verschiedene: Tiere, Flut, Gelände und Hitze.

Sobald ich drei gleiche Gefahrensymbole in meiner Reise und im Album liegen habe, muss ich die Reise leider abbrechen. Heißt, alle Karten, die nun in der Reise-Reihe liegen kommen wieder zurück in den Nachziehstapel und nur die Karten, die ich mir als Erinnerung ins Album gelegt habe, bleiben in meinem Besitz.



Das ist dann nämlich die weitere Aktionsmöglichkeit, die ich habe. Statt eine neue Karte zu nehmen, kann ich eine Karte aus meiner Reise-Reihe nehmen und in die Album-Reihe legen, dabei darf ich dann auch so viele Karten, wie ich möchte, unter diese Karte legen. Warum? Tja, ich sag mal so, es gibt Karten, die belohnen das und ich verringere evtl. meine Gefahrensymbole.

Das ist dann auch der Hauptkniff an diesem Mikro-Kartenspiel, jeweils zu entscheiden, wie ich die Karten am sinnvollsten nutze. Will ich die Sternpunkte nehmen oder bringt mir die Karte evtl. noch andere Vorteile bzw. mehr Punkte auf anderem Weg?! Dazu dann die Push-Your-Luck-Komponente - wobei die gerade zum Ende hin gut abschätzbar wird, da die Verteilung von vornherein bekannt ist. Sind im Ursprungsspiel nämlich 18 Karten im Spiel, sind in der Kosmos-Version schon sechs weitere Karten dabei, allerdings werden sie nicht einfach hinzugemischt, sondern nach Gefahr einsortiert und aus diesen baut man dann den Nachziehstapel.



Das Spiel endet, sobald nur noch eine Karte in der Auslage liegt (auch Wüste genannt) und nun wertet jeder für sich seine entsprechenden Reihen. Der Spieler mit den höchsten Punkten gewinnt das Spiel.

Death Valley ist ein schönes, kompaktes Knobelspiel für zwei Personen, in dem jeder Zug gut überlegt sein will, aber aufgrund seiner Schnelligkeit, lädt es auch zu einer schnellen Revanche ein, dass man es auch mal probieren kann, mit Risiko zu spielen. Es ist schon faszinierend, was man mit so wenig Karten abbilden kann und so hat sich Kosmos zu Recht diese kleine Perle von Button Shy geschnappt. Auch der Solo-Modus funktioniert gut und kann für Zwischendurch ebenfalls bestens unterhalten und man entwickelt schon so einen kleinen Highscore-Drang.

Für Fans von Mikrospielen und solchen, die es werden wollen auf jeden Fall ein klares “kaufen”. Anderen kann man auch zum Probekauf raten, denn bei dem Preis macht man nun auch nicht so viel verkehrt.

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Death Valley von Kevin Ellenburg
Erschienen bei KOSMOS
Für 1-2 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier KOSMOS)