12.10.2023

Fang den Wurm


 
Ein Würfel, ein nach vorn schnellender Specht und ein Überraschungsmoment. Mehr braucht es nicht, um Kleinkinder gebannt an ein Spiel zu fesseln. 
Als Eltern hat man da eher andere Erwartungen an Kinderspiele: Pädagogisch wertvoll, nachhaltig, sinnvoll. Da prallen bei Fang den Wurm nun also zwei Welten aufeinander. 

Mein Blick war mehr als irritiert, als ich den Plastikbomber aus der Faltschachtel holte. 
Während ich noch die Spielanleitung studierte, war das Kind bereits Feuer und Flamme. 

Der Spielaufbau bei Fang den Wurm geht schnell und konnte mit etwas Übung auch später durch meinen Sohn (5) erfolgen. Dafür wird zunächst ein kleines Blatt Papier in den Baumstamm gespannt, anschließend der quietschgrüne Wurm hineingequetscht und schon kann es los gehen. 


Der Baumstamm ist in drei Farbbereiche unterteilt, welche sich ebenfalls auf dem Würfel wiederfinden. Nach dem würfeln darf man sich den oberen Teil des Baumstamms in Position drehen, den Specht aufspannen, loslassen und blitzschnell schießt dieser nach vorn und hinterlässt ein Loch in dem Papier. 

Das geht nun reihum so weiter, bis das Papier irgendwann so dünn ist, dass der Specht den Weg nach draußen findet und aus dem Baumstamm geschossen kommt. 


Wer den Wurm erfolgreich nach draußen katapultiert hat, hat Fang den Wurm gewonnen. 

Fazit
Eigentlich könnten wir das Fazit kurz halten: Die Kinder haben einen Heidenspaß bei dem Spiel. Gastkinder ziehen als erstes Fang den Wurm aus dem Regal und möchten es spielen. Es hat eine gewisse Präsenz und punktet uneingeschränkt bei seiner Zielgruppe. 

Dennoch möchte ich auf zwei kleine Punkte eingehen: 
Zunächst die Verpackung – Ein Faltkarton. Stellt sich mir dabei bloß eine Frage: Warum? 
Sie können irgendwann ihre Form nicht mehr halten, der Deckel und/oder der Boden gehen ständig auf oder Kleinteile fallen unten raus. Es ist mir ein Graus und gleichzeitig ein Rätsel, warum immer wieder Kinderspiele in diesen Verpackungen verkauft werden. 

Und das beigelegte Papier. 
Für jede Partie muss ein neues Blatt in den Baumstamm eingespannt werden. 
Und was das Papier betrifft, gibt der Verlag sich recht sparsam. Ganze 20 Blätter liegen bei. Also 20x Spielspaß. Wer aufgepasst hat wird festgestellt haben, dass eine Runde ziemlich schnell geht und es nicht bei einer Runde bleibt. Die 20 Partien waren bei uns innerhalb weniger Tage absolviert. 
In der Anleitung wird empfohlen, sich die Kreise aus Druckerpapier zurechtzuschneiden. Das habe ich mir gespart. Notizzettel erledigen diesen Job hervorragend. 
Allerdings bin ich dennoch der Meinung, dass es deutlich mehr als 20 Zettel hätten sein dürfen.

Insgesamt lässt sich sagen: Fang den Wurm gefällt meinem Sohn und auch seinen Freunden sehr gut. Sie haben einen riesigen Spaß dabei, den Specht auf das Papier schießen zu lassen. Und auch nach dem 20sten Mal kichern, freuen sie sich immer noch wenn der Wurm wieder aus dem Baumstamm geschossen kommt. Völlig unerwartet, ganz plötzlich.


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Fang den Wurm von Dan Klitsner
Erschienen bei Schmidt Spiele
Für 2 bis 6 Spieler in 10 - 15 Minuten ab 4 Jahren

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)
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