19.10.2023

Piazza Rabazza


Seit ihr schon einmal mit dem Auto nach Italien gefahren? Wir schon! Es war eine richtig, abenteuerliche Holperfahrt. Es ging auf und ab und glock, ein Schlagloch! Hin und her und glock, ein Schlagloch! Ein Auto das von rechts überholt und glock, ein Schlagloch! Wäre das Gepäck nicht gut gesichert gewesen, hätte es sich im Auto wild umherbewegt. Und jetzt stellt euch mal vor, auf dieser Holperstraße rast ein Motorollerfahrer mit Pizzas hinten drauf über die Straße und möchte diese ausliefern. Glaubt ihr, er schafft es keine Pizza unterwegs zu verlieren? Seid gespannt!

Piazza Rabazza ist ein Geschicklichkeitspiel für Kinder ab 6 Jahre. Es stammt von den Autoren Guido Hoffmann und Jens-Peter Schliemann aus dem Zoch Verlag. Das Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Pizzas in kürzester Zeit an die richtige Person auszuliefern. Zwar werden die Pizzas dabei nicht über eine Holperstraße gefahren, jedoch erzittert die ganze Stadt unter dem eifrigen Kneten des Pizzabäckers, Pino. 



Vor dem ersten Spiel wird die 3D Stadt Rabazza zusammengebaut und der Backtisch mit dem aufziehbaren Bäcker Pino in der Mitte der Stadt fixiert. Die Einwohnerkarten werden nach den 4 Farben sortiert und je ein Stapel gebildet. Schon kann es los gehen! Je nach Spielvariante, sollen in einem Spielzug 1-4 Pizzas an die abgebildeten Bewohner ausgeliefert werden. 1 Spielzug dauert so lange, wie Bäcker Pino den Teig knetet bzw. bis die Aufziehfigur durchgelaufen ist. Der aktive Spieler sucht die Bewohner in der Stadt und merkt sich ihre Positionen.



Eine Pizza wird auf die Rollerfigur von Luigi gelegt, die sich auf einem Schieber befindet und damit überall durch die Stadt bewegt werden kann. Der Pizzabäcker Pino wird aufgedreht und los geht die Fahrt. Der Spieler versucht die kleine Metallpizza bis zum Bewohner zu fahren und dort an die Wand zu haften. (Das funktioniert aufgrund der magnetischen Wände.) Fällt die Pizza unterwegs herunter, muss der Spieler wieder aus der Stadt fahren und eine neue Pizza aufladen oder die Pizza mit dem Schieber aus der Stadt schieben und diese erneut aufladen.



Landet eine Pizza beim falschen Bewohner, kann das Punkte für andere Spieler geben, wenn sie diesem Bewohner eine Bestellung ausliefern sollten. Sobald ein Spieler die angegebene Anzahl an Bestellungen ausgeliefert hat, gewinnt er das Spiel.

Fazit:

Eine wackelnde 3D Stadt, anstelle von holprigen Straßen und kleine Metallpizzas, die an den magnetischen Wänden haften, da muss man doch erstmal drauf kommen! Die thematische Umsetzung von Piazza Rabazza finde ich wirklich gut gelungen. Die 3D Stadt lässt sich einfach zusammenbauen und hält auch unter dem eifrigen Teigkneten von Bäcker Pino statt.



Allerdings bewegt sich die gesamte Stadt während dem Kneten auf dem Tisch. Da helfen auch die Fußstützen, die unterhalb der Stadtecken angebracht werden, nur bedingt etwas. Gegebenfalls muss man mit zusätzlichen Klebestreifen oder Anderem nachhelfen, wenn man möchte, dass die Stadt wackelt ohne sich davon zu bewegen. Wir empfanden die Bewegungen der Stadt aber nicht als störend und haben alles belassen wie es war.

Die Stadt Rabazza ist so gebaut, dass man mit dem Schieber, von jedem der 4 Stadteingängen beginnend, alle Bewohner erreichen kann. Das funktioniert tatsächlich sehr gut. Zumindest solange der Bäcker Pino noch nicht knetet.



In unseren ersten Spielrunden hat der Pizzalieferant Luigi mehr Pizzas auf der Straße verloren, als er ausliefern konnte. Das war für die Kinder sehr frustrierend. Auch wir Erwachsenen haben einige Versuche benötigt, bis wir den Dreh raus hatten und sicher mit dem Motorroller (Schieber) unterwegs waren.

Damit die Kinder nicht vorzeitig aufgeben, empfehle ich die Schwierigkeit langsam anzupassen. In Piazza Rabazza gibt es bereits 2 Spielvarianten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Es sollte definitiv mit der einfachen Variante begonnen werden, bei der in der Knetzeit nur 1 Pizza ausgeliefert werden muss.

Ich rate sogar dazu, dass die Kinder sich zuerst ohne Knetzeit mit der Stadt Rabazza und dem Schieber vertraut machen, bevor Bäcker Pino dann alles zum Wackeln bringt. Wir haben den Kindern zu Beginn auch etwas mehr Zeit gelassen. Sie durften die Pizza auch weiter ausliefern, wenn Bäcker Pino schon fertig geknetet hatte. Je geübter die Kinder waren, desto strenger waren wir mit den Regeln.

Für die jüngeren Kinder (ca. 5-7 Jahre) war die einfache Variante des Spiels ausreichend. Mit den älteren Kindern (>10 Jahr haben wir auch die schwierigere Variante ausprobiert, bei der bis zu 4 Pizzas in der Knetzeit ausgeliefert werden sollen. Das ist ziemlich knackig. Keiner von uns hat es bisher geschafft 4 Pizzas in einer Knetzeit auszuliefern. Durch den größeren Zeitdruck kommt aber noch mehr Spannung auf und die eine oder andere Pizza landet wieder auf der Straße oder gar bei einem anderen Bewohnern. Das bringt Schadenfreude.

Im übrigen lässt sich Piazza Rabazza auch ganz gut alleine spielen, um seine Fähigkeiten zu verbessern und seinen persönlichen Rekord zu brechen. Dazu gibt es zwar keine Spielerklärung. Aber im Prinzip versucht man einfach, so viele Pizzas wie möglich in der Knetzeit auszuliefern und dabei immer besser zu werden.


In unseren Runden kam Piazza-Rabazza unterschiedlich gut an. Waren die Spieler in der Geschicklichkeit mit dem Schieber unterschiedlich gut, dann waren die schlechteren Spieler oft sehr schnell unmotiviert. Wir haben dann für diese Spieler einfachere Regelungen zugelassen, um das Niveau mehr anzupassen und Ihnen so mehr Chancen auf einfn Sieg zu geben.

Waren die Spieler etwa gleich begabt und ließen sich nicht entmutigen, wenn es mal nicht klappte, dann waren die Spielrunden ausgiebig und fröhlich. Insgesamt ein schönes Geschicklichkeitspiel mit einer gelungenen Umsetzung, dass bei uns hin und wieder auf den Tisch kommen wird. Bestellunge nimmt Luigi entgegen!


 
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Piazza Rabazza von Guido Hoffmann und Jens-Peter Schliemann
Erschienen bei Zoch
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten ab 6 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Zoch)
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