28.11.2023

Claro


Ich seh den Sternenhimmel, Steerneenhimmmmel, Steeeernenhiimmmell…ohoh… Nein, ich bin nicht verrückt geworden, bin nicht auf einer Karaokeparty und ihr seid auch nicht bei einem Hitster-Live-Event gelandet. Das kleine Kartenspiel Claro hat mir diesen Ohrwurm direkt in den Kopf gezaubert, und das schon allein durch Verpackung, Inhalt und Anleitung. Denn: Wir sammeln Sterne. Drei Stück an der Zahl, um das Spiel zu gewinnen.


Und das geht so: Wir mischen die Karten und geben jeweils 5 an alle Mitspielenden aus. Die Holzsternchen kommen in die Tischmitte. Wer beginnt, legt eine Karte in die Mitte und reihum, müssen nun alle anderen eine Karte ausspielen, die zu der passt, die das Vormännchen ausgespielt hat. Passen können Karten entweder, wenn sie von der Zahl her höher sind, als die zuvor gelegt Karte (denn fast alle Karten haben Zahlenwerte) oder aber wenn meine Karte einen Stern hat, der farblich zu dem Stern passt, der auf der ausliegenden Karte ist. Passt beides nicht, kann ich keine Karte spielen und bin für diese Runde komplett raus. Kann ich mitspielen, ziehe ich grundsätzlich keine Karten nach, sondern das Spiel geht solange im Kreis, bis entweder alle bis auf einen gepasst haben oder aber bis alle nicht gepassten ihre letzte Karte gespielt haben. Eine Runde gewinnt, wer als letztes eine Karte ausspielen konnte. Dieses Menschenkind bekommt einen Holzstern und 5 neue Karten. Alle anderen behalten grundsätzlich ihre Karten, wenn sie noch welche haben, dürfen hier aber beliebig viele abwerfen, bevor sie wieder auf 5 aufziehen.

Das war’s auch schon. Wer jetzt an Lama mit Sternen denkt hat bedingt Recht. Denn das „stumpfe“ Zahlen aufeinanderlegen kommt hier genauso vor. Doch während Lama tatsächlich bis heute ein echter Dauerbrenner für Zwischendurch ist, spielt sich Claro (dessen Namensgebung mit zugegebenermaßen etwas schleierhaft ist) da schon….belangloser. Denn Lama lebt ja grade davon, dass man immer noch die (berechenbare) Chance hat, auch bei einer hohen Zahl später noch die kleinen Zahlen loswerden zu können (oder andersrum) und dass behaltene Karten Minuspunkte bringen. Bei Claro werden der Reihe nach immer höhere Karten ausgespielt und nur wenn man selbst oder jemand anders zufällig einen passenden Stern spielen kann, wird die Zahlenreihe unterbrochen. 


Taktieren oder ähnliches ist aufgrund der recht hohen Zahlenspanne bzw. der Sternfarbenvarianz sowie dem faktischen "Bedienzwang" nicht so wirklich möglich. Eigentlich kloppt man nur raus, was man hat und gut ist. Kann man mögen, ist durchaus ein wenig „oldschool“ und was für Nebenher, ohne mitdenken zu müssen, kann man aber auch lassen. Denn ehrlicherweise ist es nichts, was irgendwie neu oder anders macht und dürfte in der Masse an kurzen schnellen Kartenspielen vermutlich doch ziemlich untergehen.

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Claro von Josep M. Allué
Erschienen bei Zoch
Für 3 bis 6 Spieler in ca. 15 Minuten ab 7 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Zoch)
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