21.03.2024

Kuhfstein

 

Jetzt sind die Kühe los! Mit Kuhfstein reihen sich die gefleckten Rinder pflichtbewusst in die ewig lange Liste von Themen in der Plättchenlege-Reihe ein. Es könnte wirklich schlechtere Themen geben und mit Rita Modl ist hier auch noch eine mittlerweile durchaus gefragte Autorin federführend gewesen. Hält das Spiel bei der großen Konkurrenz mit oder bleibt es eher muh-selig?


Kuhfstein ist ein Lege-Spiel von Rita Modl für 2 -4 Spieler*innen ab 8 Jahren und dauert circa 45 Minuten.

[Spielmaterial: Schlicht, aber schön]


Inhalt der Box: Jede. Menge. Landschaftsplättchen. Damit hält sich Kuhfstein noch klar an das ABC des Genres und punktet schonmal damit, dass die Plättchen eine schöne Haptik und Qualität haben. Dass zusätzlich auch noch hölzerne Kuh- und Baum-Meeple vorhanden sind, setzt der Wunschliste den nächsten Haken. 


Außerdem sind einige Karten enthalten, die verschiedene Punktebedingungen aufzeigen, sowie ein kleines Spielbrett, über das die Punkte dann abgegrast werden und 9 Bonus-Wertungsplättchen. Alles im sehr familienfreundlichen, klassischen Design. Da gibt es wirklich nichts zu muh-en, ich meine meckern.


[Spielablauf: Der kleine Kniff mit der Kuh]

 
Dank der angenehm einfachen Anleitung ist das Spiel in kürzester Zeit aufgebaut & erklärt. Der Ablauf ist dabei sehr simpel. Wer am Zug ist, dar zwei der folgenden Aktionen ausführen:

  1. Landschaftsplättchen anlegen
  2. Karte auf die Hand nehmen
  3. Karte aus der Hand ausspielen
  4. Herde zurücknehmen

Das geht reihum weiter, bis eine Person 65 Punkte erreicht. Dann sind alle noch einmal am Zug und es darf gewertet werden. Die Kuhhirtin bzw der Kuhhirte mit den meisten Siegpunkten gewinnt.


So weit, so klassisch. Im Detail kommt dann aber doch noch einiges Ungewöhnliches auf den Tisch. Für Aktion 1: Landschaftsplättchen anlegen, dürfen sich alle an der allgemeinen Auslage bedienen. Heißt: Eins der vier ausliegenden Plättchen aus der Mitte nehmen und vor sich hinlegen. Ab dem zweiten Plättchen dann entsprechend angrenzend, man kennt es.


Entsteht dabei ein Quadrat aus vier unterschiedlichen oder vier gleichen Landschaften, wird ein Baum in die Mitte gesetzt – was fünf Punkte beschert. Die geht ihr direkt mit eurem Zählstein auf der Wertungstafel nach vorne. Über diese Wertungstafel werden dann auch noch weitere Boni pro Zug möglich, zum Beispiel eine zusätzliche Aktion 1.


Aktion 2 ist da etwas einfacher: Ihr sucht euch eine der offen ausliegenden „Ziel“-Karten aus und nehmt sie auf die Hand. Diese dürft ihr wiederum mit Aktion 3 ausspielen. Das macht ihr immer dann, wenn ihr ein Ziel erfüllt habt. Erfüllt bedeutet, die auf der Karte abgedruckte Form in eurem vor euch liegenden Grid nachgebaut zu haben.


Dabei zeigen die Formen immer sowohl farbige Landschaftsplättchen als auch graue Plättchen. Bei den grauen ist die Farbe egal, es muss jedoch ein Plättchen an der Stelle der Form liegen. Und jetzt kommt der Clou: Ihr müsst zusätzlich auf jedes farbige Feld der Form auf der Karte eine eurer 6 Kühe stellen. Dabei darf kein Feld bereits durch eine Kuh belegt sein. Erst wenn Form & Kuh platzieren erfüllt sind, dürft ihr die Punkte, die unten rechts auf der Karte stehen, vorrücken.


Zuguterletzt gibt es dann die Aktion 4 Herde zurücknehmen, um eine Gruppe aus nebeneinanderstehenden Kühen wieder zurückzurufen und sie wieder bereit für den Einsatz zu machen. So geht es reihum weiter.
Zusätzlich gibt es aber noch einen kleinen Bonus: Alle Mitspielenden erhielten am Anfang verdeckt zwei Bonusplättchen, von denen am Ende des Spiels eines gewertet wird. Das gibt euch zum Beispiel Punkte, wenn ihr mindestens 13 Plättchen gelegt oder 3 Bäume gepflanzt habt. Diese werden noch hinzugezählt.


[Fazit: Luftig, lustig, schön]

 
Kuhfstein gehört zu den Spielen, die das Siegel ‚gut‘ mit jeder einzelnen Faser verdient haben. Von der Optik über die Materialien bis zu den Regeln und dem Spielspaß gibt es an dem Spiel rein gar nichts zu beanstanden. Sicherlich erfindet Kuhfstein die Welt der Legespiele nicht neu und Vielspieler*innen könnten früher oder später auch das Interesse verlieren. Aber woran auch nicht?


Die kleinen Mechanismen mit dem Platzieren der Kühe und zusätzlich dem Werten der Bäume sind jedenfalls sehr eigenwillig und schön verzahnt. Dadurch kommt man angenehm ins Grübeln, dennoch bleibt das Spiel stets sehr familienfreundlich und zugänglich.


Die Reise nach Kuhfstein kann hier jedenfalls wärmstens allen, die gerne mal wieder frischen, aber auch entspannenden Wind im Regal haben wollen, empfohlen werden.

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Kuhfstein von Rita Modl
Erschienen bei Schmidt
Für 2-4 Spieler in 45 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek-Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt)

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