11.03.2024

Surfosaurus MAX


Der noch recht junge Verlag Loosey Goosey Games hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fillergames für Erwachsene zu publizieren, die man wunderbar nebenbei spielen kann, während man ein Bier oder einen Kaffee trinkt - so zumindest die Aussage des Verlags selbst. Ich möchte hinzufügen, dass das Portfolio auch einen gewissen Touch Extravaganz hat. Neben dem Bag of Butts ("Tüte mit Ärschen") und abgefahrenen Laser Fröschen kommt nun ein T-Rex, der surft. Richtig. Was könnte naheliegender sein, als ein Dinosaurier auf einem Surfbrett.

Tatsächlich nimmt auch dieses Gimmick einen beträchtlichen Anteil in der kleinen Box ein. Der überdimensionierte Holz-T-Rex und die verschiedenfarbigen Surfbretter dienen nämlich allein dazu, um anzuzeigen, wer in der aktuellen Runde Startspieler ist. Im Rezensentensprech würde man vermutlich ein Wort wie "überproduziert" droppen.


Generell trägt aber eben jene Verspieltheit mit dem absurd witzigen Thema zum Gesamtkonzept bei. Dazu kommen noch bunte, schrillige Farben und ein recht guter Preis. Da lässt es den Spieler schon fast vergessen, dass das eigentliche Spielprinzip in Surfosaurus MAX eher unspektakulär ist. Im Grunde haben wir es hier mit einem semi-kooperativen Pokerspiel zu tun. Wir legen - je nach Spieleranzahl - nacheinander Spielkarten vor uns ab. Liegen am Ende einer Runde dann diese aus, bilden wir aus diesen Karten das beste Pokerblatt. Straight, Flush, Paar, High Card. Ihr kennt das. Habe ich eine Karte für das gemeinsame Blatt als Einziger gespielt, bekomme ich die Karte unter meine ganze Kokosnuss. Haben mehr Spieler die selbe Karte beigesteuert, wird sie unter die halbe Kokosnuss geschoben.

Kokosnuss? Richtig. T-Rexe lieben Kokosnüsse! Dabei gilt: Je kleiner der Zahlenwert der Karte, umso mehr Punkte bringt sie unter den Kokosnüssen, denn je unwahrscheinlicher ist es statistisch, dass sie in einem besten Pokerblatt mit dabei ist. Logisch, oder?

Der strategische Anteil beim Spiel liegt aber schlussendlich darin, zu schauen, welche Karten ich beisteuern will und damit zu manipulieren, welches Blatt sich am Ende als bestes herausstellt. Das hört sich erstmal spannend an, ist aber am Ende meistens nicht ganz so spektakulär. Denn meistens kristallisiert sich schon nach wenigen Karten ein vermeintlich bestes Blatt heraus. Dann gilt es lediglich zu schauen, ob ich etwas beisteuern kann, oder nicht. Selten habe ich tatsächlich die Möglichkeit anderen in die Suppe zu spucken - noch am ehesten als letzter Spieler der Runde.

Doch das alles tut dem Spielspaß keinen Abbruch. Die Frage ist nur, ob Surfosaurus MAX auf den Tisch käme, hätte es das Thema und den surfenden Saurier nicht. Vermutlich nein. So, macht es aber doch irgendwie Spaß und passt perfekt ins Portfolio des Verlags.

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Surfosaurus MAX von Ihkwan Kwon
Erschienen bei Loosey Goosey Games
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 20 Minuten ab 10 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Loosey Goosey Games)
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