11.06.2024

Trekking: Reise durch die Zeit


Welche Etappen würdet ihr wählen für eine dreitägige Zeitreise? Würdest du mit Julius Cäsar den Rubikon überschreiten? Die Erde mit Magellan umsegeln? Den Fall der Berliner Mauer live miterleben? Wie du dich auch entscheidest, Trekking: Reise durch die Zeit lässt Dich alle diese Ereignisse spielerisch besuchen und bietet mit seinem Mechanismen-Mix viele Stunden Spielspaß für Familien und Kenner zugleich.

Trekking: Reise durch die Zeit ist ein Spiel für 1-4 Spieler, bei dem wir in drei Runden (Tagen) versuchen, zwei Sammelziele unter einen Hut zu bringen und so die meisten Siegpunkte zu erzielen. In einer öffentlichen Auslage liegen sechs Geschichtskarten aus, von denen wir in unserem Zug je eine unserer Sammlung hinzufügen dürfen. Bezahlen müssen wir diesen Besuch mit Zeit, die auf einem großen Zifferblatt abgetragen wird. Pro Runde haben wir 12 Stunden zur Verfügung, in denen wir Ereignisse besuchen, also Geschichtskarten erwerben können, die meist zwischen zwei und vier Stunden kosten.


Zeit zum Bezahlen

Das Zifferblatt dient dabei nicht nur als Anzeige, wie viele Stunden wir noch zur Verfügung haben, es bestimmt auch die Spielerreihenfolge. Es ist immer derjenige an der Reihe, der mit seiner Taschenuhr am weitesten hinten liegt, also bislang am wenigsten Zeit ausgegeben hat. Diese Mechanik von Trekking: Reise durch die Zeit kennt man schon aus Spielen wie Patchwork und bietet insbesondere im Zweipersonenspiel viel Raum für taktische Entscheidungen.


Die Geschichtskarten fügen wir dann unserer aktuellen Zeitreise-Etappe zu, wobei wir beachten müssen, dass wir in einer Etappe immer nur chronologisch aufsteigend reisen dürfen, also beispielsweise von 342 v. Chr. über 1271 und 1587 nach 1891. Je mehr Karten wir der Etappe hinzufügen, desto mehr Punkte bietet diese am Spielende. Möchten wir aber unbedingt eine frühere Karte nehmen, können wir jederzeit die aktuelle Etappe abschließen und eine neue beginnen.

Doppelte Set Collection als Knobelaufgabe

Darüber hinaus bietet jede Karte eine bestimmte Anzahl an Belohnungen. Zeitkristalle, mit denen wir Stunden bei unserer Zeitreise einsparen können und Erfahrungsplättchen in vier verschiedenen Farben, die wir erhalten, sobald wir eine Karte auswählen. Dazu gibt es noch je ein Erfahrungsplättchen je nachdem, von welcher Position der Auslage wir die Geschichtskarte genommen haben. Diese Plättchen puzzlen wir in einen Reiseplan, der uns für bestimmte Plättchen Siegpunkte und Boni verschafft.


Genau in dieser doppelten Set Collection liegt der besondere Reiz von Trekking: Reise durch die Zeit. Bei der Auswahl der passenden Geschichtskarte in unserem Zug müssen wir einerseits unsere Etappe im Blick behalten, die möglichst lang und punkteträchtig werden soll und andererseits wollen wir effektiv unseren Reiseplan mit bestimmten Erfahrungsplättchen füllen und so Punkte sammeln. Wenn wir dabei noch die Spielerreihenfolge im Blick behalten und taktisch zu unserem Vorteil nutzen, entfaltet das Spiel eine gehörige Portion Tiefgang, die man ihm auf den ersten Blick vielleicht gar nicht zutrauen würde.

Hochwertige Komponenten

Trekking: Reise durch die Zeit kommt mit einem sehr praktischen Inlay, einem herausnehmbaren Tray für die Marker und einer Neopren-Spielmatte. Von der Komponentenqualität, auch der hochwertigen Karten, ist es damit kaum zu übertreffen und sicherlich ungewöhnlich für ein Spiel, das Spieler wie Nicht-Spieler gleichermaßen ansprechen möchte. Auch die Gestaltung der Karten lädt zum Spielen ein und auf den Rückseiten gibt es jeweils Informationen zu den einzelnen Ereignissen nachzulesen.


Über diese Informationen war ich auch das ein oder andere Mal dankbar, denn sie sind ein guter Zeitvertreib, wenn die Downtime wieder einmal zu hoch ist. Dies ist mein einziger Kritikpunkt am Spiel. Durch die Regelung der Spielerreihenfolge kann es passieren, dass ich einen großen Sprung nach vorne mache, weil ich mir eine bestimmte Karte sichern möchte und dann viele Züge erst einmal nicht mehr an der Reihe bin. Gerade im Vierpersonenspiel wird die Wartezeit da enorm und mit mehr als 3 Spielern würde ich das Spiel auch nicht wirklich empfehlen. Während man sich zu zweit noch taktisch schön belauern kann und versucht, die Spielerreihenfolge zu seinen Gunsten zu nutzen, wird es bei vier Spielern schon sehr chaotisch, weil sich die Auslage auch ständig ändert.

Fazit: Tolles Gateway-Spiel

Davon abgesehen ist Trekking: Reise durch die Zeit ein wunderbares und außerordentlich schön gestaltetes Spiel, das beweist, wie vielfältig und mitreißend das Brettspiel-Hobby sein kann. Für mich ist es ein absolutes Highlight des Jahres, das meine Sammlung nicht mehr so schnell verlassen wird. Und meine persönliche Lieblingsstation der Zeitreise: 1985 Live Aid im Wembleystadion sehen! Auch diese Karte bietet das Spiel.
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Trekking: Reise durch die Zeit von Charlie Bink
Erschienen bei Game Factory
Für 1-4 Spielende in 45 Minuten ab 10 Jahren

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Game Factory)

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