An die Scheren, fertig, los: Wer dachte, er oder sie hätte schon alles gesehen, kann bei Cut It staunen. Wie ein Roll’n‘Write-Spiel mit Scheren statt Stiften funktioniert, kann hier in familientauglicher Verpackung getestet werden.
Cut It ist ein Roll‘n’Cut-Spiel von Günter Burkhardt und Elisabeth Burkhardt für 1-4 Spieler*innen und dauert circa 10-20 Minuten.
[Spielmaterial: Klassisch, nur eben mit Scheren]
So innovativ die Grundidee mitsamt der Scheren sein mag, so sehr schreit das restliche Design von Cut It nach seiner Zielgruppe: Familienspieler*innen sollen sich von der bunten Verpackung bestenfalls an liebgewonnene Klassiker wie Qwixx, Ganz schön Clever und co abgeholt fühlen.
Da diese Entscheidung automatisch auch zu einer übersichtlichen Gestaltung geführt hat, gibt es daran gar nichts zu bestanden. In der Box warten also ein Block, vier Stifte, vier Würfel und vier Scheren auf euch. Es kann losgeschnibbelt werden!
[Spielablauf: Ungewöhnlich, aber klar]
Das Schöne: Die Redaktion hinter Cut It hat es geschafft, das Spiel trotz völlig ungewöhnlichem Mechanismus so eindeutig aufzumachen und in ein super Regelwerk zu packen, dass (fast) jede Familie schnell mit dem Spielen starten kann.
Dabei warten in Cut It zwei Phasen auf euch:
1. Die Schneide-Phase
Hier schneidet ihr gleichzeitig eure Zettel in kleinere Häppchen. Dafür orientiert ihr euch an den vier Würfeln, die reihum je eine Person würfelt. Die vier Würfel stehen dabei für die vier Farben, die auf den Bögen zu sehen sind und geben an, wofür es bei diesem Schnitt Punkte gibt.
Zeigt der blaue Würfel eine 2, müsst ihr mindestens zwei blaue Felder abschneiden, um mindestens 2 Punkte zu erhalten – ein Fragezeichen heißt, es gibt so Punkte pro z.B. grünem Feld. Bei jedem Schnitt gibt es also eine andere Voraussetzung, die Punkte bringt.
Wichtig: Ihr müsst jede Runde mindestens einen Punkt erzielen, indem ihr je ein Feld abschneiden – und das mit maximal zwei Schnitten! Klingt erstmal recht stupide, ist aber in der Praxis doch ein ungewöhnliches Denken. Vor allem für Leute, die im Alltag nur selten mit Scheren hantieren.
Punkte gibt es darüber hinaus noch dafür, wenn ihr es in einer Runde schafft, mehr Punkte zu erzielen als in der vorigen – und für jeden Schnipsel, den ihr mit nur einem Schnitt abtrennt.
2. Die Puzzle-Phase:
Sind einmal alle 10 Runden gespielt, geht es um die nächste Ebene: Jetzt möchtet ihr die abgeschnittenen Schnipsel wieder zusammensetzen – und das möglichst schnell. Während eine Sanduhr läuft, schnappt ihr euch dafür eure Schnipsel und fügt sie zusammen.
Allerdings kann ein Schnipsel nur mit dem nächsten verbunden werden, wenn ihr auch die Schnittstellen farblich passend aneinander anlegen könnt. Das bringt eine weitere Ebene in die Schnibbelei.
Wer am schnellsten in dieser Runde alle Schnipsel wieder zusammengesetzt hat, bekommt am meisten Punkte. Für jeden Schnipsel, der nicht angelegt werden konnte, gibt es Minuspunkte. Am Ende gewinnt die Person mit den meisten Punkten.
[Fazit: Ziemlich gut abgeschnitten]
Cut It schafft etwas ziemlich Ungewöhnliches: In der heutigen Brettspielwelt zu überraschen. Natürlich sind die Scheren das Gimmick das Spiels, das heraussticht, noch über den Mechanismus heraus. Aber es bleibt nicht bei einem Gag, sondern wird zu einem Spiel, das man auch durchaus gerne für zwischendurch auf den Tisch bringt.
Dabei sollte man das Ganze auch nicht zu ernst nehmen: Die zweite Phase hat einen recht hohen Frustfaktor, gerade weil die Schnipsel in der ersten Runde theoretisch alle gemerkt werden müssten, um Phase 2 wirklich einwandfrei überstehen zu können.
Solange sich aber keine Strategie-Expert:innen grün und blau ärgern möchten, kann man mit Cut It für einige Runden echt Spaß haben. Schön!
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Cut It von Günter und Elisabeth Burkhardt
Erschienen bei Game Factory
Für 2-4 Spieler in 10-20 Minuten ab 10 Jahren
Boardgamegeek-Link
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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