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09.02.2018

Majesty: Deine Krone, Dein Königreich


Mensch, ist Majesty hübsch! Pokerchips für Geld sind immer toll - gerade, wenn man das Geld permanent hin- und herschiebt. Das eigene Dorf als zusammenhängende Kartenauslage, die optisch wunderbar zusammenpasst. Großartig! Die Charaktere mit ihrem ganz eigenen Charme gezeichnet. Hübsch. Einfach hübsch!

Spielerisch ist Majesty schnell erklärt. Prinzipiell versuchen wir Charaktere aus einer gemeinsamen Kartenauslage in unser Dorf zu locken. Den rechtesten Charakter gibts dabei immer gratis. Will ich weiter nach links in der Auslage, muss ich einen meiner Meeples auf jeder Karte zuvor platzieren. Das System ist bekannt und schön. Fordert es doch jede Runde eine Abwägung des aktiven Spielers, wie viel ihm eine Karte in der Auslage tatsächlich wert ist.
Habe ich dann einen Charakter aus der Auslage genommen, wandert er in mein Dorf in das dazugehörige Gebäude. Brauer ins Brauhaus, Wirte ins Wirtshaus, Hexen ins Hexenhaus. Dort führen sie die für sie typischen Aufgaben aus. Brauer brauen, Wirte bewirten und Hexen hexen. Spielmechanisch bedeutet das immer einen Effekt. Meistens bringen die Charaktere Geld, was in Majesty gleichbedeutend mit Siegpunkten ist. Später im Laufe des Spiels entwickeln sich zudem Synergien, die ich nutzen will.


Interaktion kommt (neben dem Wegschnappen aus der Kartenauslage) durch die Soldaten ins Spiel. Nehme ich einen aus der Auslage, bringt dieser mir in meiner Barracke nicht nur Siegpunkte (wohlgemerkt für jeden bereits vorhandenen), sondern greift auch alle Nachbardörfer an. Das ist insofern doof für den Rest, als dass (sofern ich nicht mit ausreichender Verteidigung glänzen kann) einer meiner ausliegenden Charaktere ins Lazarett muss und nicht nur Minuspunkte am Spielende bringt (sofern er dort verbleibt), sondern auch solange nicht mehr für Synergien zur Verfügung steht. Majesty kann also durchaus gemein sein. Ein Loch an Verteidigern ist also nicht zu empfehlen.
Was bringt denn noch Siegpunkte? Am Spielende gibts nochmal kräftig Punkte für die Mehrheiten in den einzelnen Gebäuden und zwar nicht zu knapp. Außerdem will ich möglichst in jedem Gebäude jemand stehen haben. Dafür gibts nämlich einen beachtlichen Multiplikator. Am Spielende gewinnt natürlich der, mit den meisten Talern - ergo Siegpunkten.


Majesty hat mir äußerst gut gefallen. Mir gefällt das Gesamtpaket, was ich als durchaus stimmig bezeichnen würde. Das fängt von den Entscheidungen über die Komponenten an. In Majesty hantiere ich permanent mit Geld. Was eine tolle Entscheidung dann die Geldstücke in Form von Pokerchips bereitzustellen. Das fühlt sich einfach wertig an. Zunächst mag es seltsam erscheinen, dass das Spiel aber ohne 5er Chips daherkommt. Das ist aber nicht weiter schlimm. In der Regel kommt man mit 2ern und 10ern besser zurecht, da die Boni meistens ein Multiplikator von 2 sind.


Die Hauptstärke von Majesty liegt aber für mich in der unheimlich rasanten Spieldauer. Ein Zug dauert selten länger als 30 Sekunden. Auslage begutachten, Charakter nehmen, Aktion ausführen, nächster! Langeweile Fehlanzeige. Majesty vermittelt dabei einfach ein gutes Gefühl. Mit jeder Aktion bekomme ich etwas. Egal welchen Charakter ich nehme, ich bekomme Siegpunkte. Das fühlt sich gut an. Aufpassen muss ich an dieser Stelle nur auf die Söldner der Gegner, denn sorge ich nicht für ausreichend Verteidigung, kann mein Dorf schnell im Lazarett enden.
Als interessante Option empfinde ich zudem noch die B-Seiten von Majesty. Hier gibts es eine Art aufgepimpte Version der Gebäude, welche dem Spiel noch etwas mehr Tiefe verleihen. Schön hierbei ist, dass ich als Gruppe bei jedem Gebäude gemeinsam entscheiden kann, welche Seite gespielt wird. Mischen ist möglich. Gefällt hier die Seite B besser und da die Seite A? Kein Problem. Können wir so spielen!

Majesty ist jedoch deutlich stärker mit mehr als zwei Spielern - wie das in der Regel halt so ist mit Mehrheitenspielen. Aber ab drei Spielern durchaus für jede Runde zu empfehlen.

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Majesty: Deine Krone, Dein Königreich von Marc André
Erschienen bei Hans im Glück
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 25 Minuten

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