13.05.2018

Terrible Monster


Terrible Monster ist ein Microgame des deutschen Kleinverlages Sweet Lemon Publishing. Microgame deswegen, da es lediglich aus 16 Karten besteht und ein paar Tokens. Ziel ist es seinem Gegenüber den Gar aus zu machen.
Wie es sich für ein Microgame gehört, sind die Regeln denkbar schnell erklärt. Terrible Monster spielt, wie der Name es fast schon andeutet, in einer Welt mit Monstern. Thematisch würde ich das Ganze in Richtung Voodoo-Fantasie einordnen.

In meinem Zug ziehe ich immer eine Karte und habe dann die Möglichkeit eine oder zwei meiner Handkarten auszuspielen. Tue ich das, führe ich einfach das aus, was die Karte angibt.
Ziel ist es, wie oben schon erwähnt, meinem Gegenüber alle vier Lebensmarker zu nehmen. Das kann über verschiedene Karten geschehen, wie z. B. die namensgebenden Monster (es gibt nur drei in den vorhandenen 16 Karten). Besonders effektiv ist das Terrible Monster  welches (sofern es eine Runde überlebt) den Gegner mit einem Instantkill zu Boden streckt. Kabooooom!


Hauptbestandteil von Terrible Monster sind aber die Countertokens. Spielt mein Gegenüber nämlich eine Karte, die mir nicht in den Kram passt, kann ich einen meiner Tokens abgeben und „Counter“ rufen. Die Karte wird dann wertlos und einfach ohne Effekt abgelegt. Praktisch!
Wie wir aber schon aus dem frühen Kindesalter gelernt haben, gibt es zum klassischen „Spiegel!“ auch immer einen Trumpf. „Panzerwandspiegel!“ z. B. bzw. in Terrible Monster ganz einfach den „Counter Break“. Legen ich nach einem Spiegel also zwei meiner Tokens ab, dann darf ich den Spiegel ignorieren und der Effekt tritt doch wieder ein. Cool! Ihr dürft Euch aber beruhigen, denn, wie jeder weiß, kann man eine „Panzerspiegelwand“ nicht mehr toppen. Hier zumindest nicht.


Die im Spiel vorhandenen Karten drehen sich grundsätzlich darum das Deck zu kontrollieren. Ich spiele mehr oder weniger darauf hin, meine eigene Hand so zu gestalten bzw. die Hand meines Gegners so zu manipulieren, dass ich gefahrlos meine gefährlichen Monster aufs Brett bekomme und so kräftig Schaden anrichten kann. Das ultrastarke Terrible Monster benötigt dabei noch mehr Vorbereitung, da es nicht so einfach auf den Tisch gebracht werden kann. Dafür ist es ja auch cool.

Terrible Monster ist wirklich klein. Die Grafik und das Setting haben mir dabei sehr gut gefallen und sind vermutlich auch das Hauptverkaufsargument des Spiels. Ansonsten war mir persönlich Terrible Monster ein bisschen zu flach. Ich muss jedoch auch gestehen, dass ich grundsätzlich auch etwas skeptisch gegenüber Microgames bin. Oft sind diese zu komprimiert, dass der Spielspaß zu sehr beschnitten wurde.


In Terrible Monster ist grundsätzlich eine spaßige Idee zu finden. Es geht darum den perfekten Moment zum Ausspielen seiner vernichtenden Monster vorzubereiten. Oft endet es aber darin, dass dies garnicht so ohne weiteres möglich ist, denn die Aktionen des Gegners fahren mir immer und immer wieder in die Parade. Terrible Monster wird daher viel zu oft zu einem bloßen Ablegen der Karten. Meine Countertokens sind eine lustige Idee, aber aufgrund der Knappheit selbiger, nutze ich sie einfach viel zu selten, denn schließlich will ich sie ja noch im entscheidenden Moment auf der Hand haben. Viel zu oft enden meine Partien schnell in einer Art Belanglosigkeit. Ich spiele die Karte, die mich noch mehr Karten spielen lässt. Erste. Kein Block. Zweite. Kein Block. Dritte. Kein Block. Jetzt schaust Du Dir das Deck an. Ich spiele ein Monster. Du zerstörst es. Ich belebe es wieder. Spannungsbogen? Nö. In einem Microgame will ich aber Emotionen. Ich will Karten ausspielen und Schadenfreude. All das kam bei Terrible Monster irgendwie nicht auf. Schade.

Terrible Monster ist ein Zeitvertreib für ein paar Minuten. Okay. Will ich es dann bei der nächsten Gelegenheit nochmal rausholen? Eher nein.
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Terrible Monster von Shun
Erschienen bei Sweet Lemon Publishing
Für 2 Spieler in ca. 10 Minuten
Boardgamegeek Link

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Sweet Lemon Publishing)