Kennt ihr das? Da schaut man eine Serie nicht regelmäßig, sondern nur sporadisch. Eigentlich ist sie einem ganz sympathisch, aber jeden Tag braucht man das nicht. Da setzt man mal hier und da einen Monat aus und schaltet irgendwann wieder ein und schwupp…läuft eine Wiederholung und es ist ausgerechnet eine Folge, die man bereits gesehen hat….Und trotzdem schaut man sich das Ganze nochmal an, weil es einfach Spaß macht.
Dann gibt es Fernsehzeitschriften, die über die Serie berichten und Rezensionen schreiben und ich frag mich dann mitunter…was schreiben die denn da? Eigentlich doch immer das gleiche, oder?
Und dann gibt es Berichte, die setzen einen drauf und Berichten über jede Folge einzeln. Da kommt man dann aber gar nicht umhin, die Story in irgendeiner Weise zu spoilern. Hmm….
Und nun stehe ich jetzt hier. Habe vor einiger Zeit eine Rezension zu den beiden Deckscape spielen „Der Test“ und „Das Schicksal von London“ geschrieben und stehe nun vor der Herausforderung, den Raub in Venedig zu rezensieren. Das Problem: Da es sich dem Grunde nach um ein Escape Room spiel handelt, ist eigentlich so gut wie alles, was ich schreiben könnte, in absoluter Spoiler-Gefahr. Hmpf….
Für alle, die bisher nichts mit Deckscape anfangen können, daher hier vielleicht mal die Grundlagen in der Kurzfassung (die Langfassung kann in der Rezension der Vorgänger gerne nachgelesen werden ;)
Deckscape besteht aus einem Kartenstapel, den man auspackt und auf den Tisch legt. Fertig ist der Spielaufbau. Eine Anleitung sucht man vergebens. Man beginnt nun also, sich die Karten durchzulesen und erhält klare Anweisungen, was zu tun ist. Hier verschwimmen bereits die Grenzen zwischen Spiel und Anleitung, denn das Prinzip setzt sich auch bei allen nachfolgenden Rätseln fort.
Die Rätsel selbst verlangen in der Regel, dass man sich mit den einzelnen Karten auf die ein oder andere Weise intensiv auseinandersetzt. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Rätsel schwankt dabei gewollt hin und her, aber unfair wird es nie. Glaub man, die Lösung zu haben, dreht man die jeweilige Karte einfach um und erhält die Lösung. Für Fehler gibt es Strafpunkte für die Endwertung. Hinweise gibt es natürlich auch.
Wie bei allen thematischen Escape Room spielen ist der große Nachteil des ganzen natürlich, dass bei allem abwechslungsreichen Herumrätseln (und die Rätselarten sind auch diesmal wieder weit gestreut) eigentlich niemals eine wirklich wirklich falsche Fährte eingeschlagen wird, niemals echte Sackgassen erreicht werden und man immer das Gefühl hat „im Zweifel guck ich mir halt die Lösung an“. Die ersten beiden Teile hatten zudem das Problem, dass die Hintergrundstory recht austauschbar wirkte. Dies ist auch diesmal wieder gegeben. Grade diese beiden Kritikpunkte machen andere „Rätselspiele“, allen voran natürlich das grandiose „T.I.M.E. Stories“, deutlich besser, aber das ist dann halt auch irgendwie ein anderes Genre und muss mit anderen Problemen klarkommen.
Die Qualität der Karten ist wieder mal ohne Grund zum Meckern und die Übergröße tut dem Spiel echt gut, wobei ein wenig größer nicht geschadet hätte und wie bei den Vorgängern hemmt das rumreichen der Karten auch hier enorm den Spielfluss.
Im direkten Vergleich mit den Vorgängern schneidet der Raub in Venedig zwischen diesen beiden ab. „Der Test“ hatte die besseren (und etwas kanckigeren Rätsel), wobei da vielleicht einfach meine Erinnerung trübt, denn es war das erste Deckscape-Spiel und somit ja grundlegend „etwas Neues“. Raub in Venedig spielt sich aber deutlich besser als das Schicksal von London. Schön sind die Charakterkarten, wodurch jeder Spieler besondere Hintergrundinfos erhält, die bei den Rätseln mitunter auch kombiniert werden müssen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Die Deckscape-Reihe macht weiterhin Spaß und eignet sich auch für den Familienspieleabend mit den etwas größeren Kids. Wie das wohl im „Geheimnis von Eldorado wird“? ;)
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Deckscape: Raub in Venedig von Martino Chiacchiera und Silvano Sorrentino
Erschienen bei Abacus
Für 1 bis 6 Spieler in ca. 60 Minuten
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