20.04.2020

Curators


Kleine Museen wollen ihr Konzept überarbeiten und brauchen dafür eure Hilfe. Als KuratorInnen versucht ihr, neue Fundstücke ausfindig zu machen, die Flügel des Museumsgebäudes umzubauen und Verträge abzuschließen, um viele Besucher, viel Kohle und am Ende die meisten Siegpunkte zu bekommen. Curators verpackt dieses Szenario in ein flott zu spielendes Tile-Placement-Spiel, in dem man ein gutes Auge für farbige Muster haben muss, um den Grundriss des Museums vorausschauend zu planen.

In dem uns vorliegenden, bereits fabelhaft aussehenden Prototyp werden reihum Aktionen ausgeführt. Diese liegen vor den SpielerInnen als Aktionsplättchen. Um eine Aktion zu wählen dreht man das entsprechende Plättchen um. Auf der Rückseite ist dann eine andere der fünf möglichen Aktionen zu sehen. Zeigen zwei der Plättchen dasselbe Symbol können diese gleichzeitig umgedreht werden, um die entsprechende Aktion zweimal durchzuführen.


Durch diesen cleveren Mechanismus ist man geneigt, immer auch die beiden Aktionsplättchen mit demselben Symbol einzusetzen, um das Beste aus seinen Zügen zu machen. Das klappt nicht immer, da es ja auch noch die Konkurrenz gibt, die in den Auslagen pfuscht. In der Regel kann man sich aber immer an den zur Verfügung stehenden Doppelaktionen orientieren, was gerade Brettspiel-Neulingen helfen dürfte. Sie können so leichter Muster und Synergien der Aktionen erkennen und nachvollziehen.

Zu diesen Aktionen gehört das Erweitern des Museums durch neue Flügel-Plättchen. Diese erinnern ihrer Form nach an Tetris-Klötzchen und bestehen meistens aus mehreren, verschiedenfarbigen Räumen. In diese Räume müssen durch andere Aktionen Ausstellungstücke gelegt werden. Für jeden größeren, mit Kostbarkeiten vervollständigten Flügel gibt es am Ende Bonuspunkte.


Daneben ergattert man bei Spielende auch viele Punkte durch das Abschließen von Verträgen. Diese setzen ein bestimmtes Muster aus Flügeln und Räumen voraus, die mit Ausstellungsstücken gefüllt werden müssen. Hierbei handelt es sich um die größte Herausforderung im Spiel. Die Plättchen müssen richtig gelegt werden, damit man sich nicht selbst die Möglichkeit zunichtemacht, das richtige Muster zu legen. Darüber hinaus gibt es noch die anderen SpielerInnen, die sich ebenfalls aus dem relativ knappen Vorrat an Flügel-Plättchen bedienen. Wer da zum falschen Zeitpunkt nicht zwei der Plättchen gleichzeitig ergattern kann oder wem das Geld fehlt, um ein bestimmtes Plättchen zu kaufen, der sieht schnell seine Felle davonschwimmen. 

Gleichzeitig balanciert sich über den Verlauf einer Partie ein vermeintlich starker Rückstand aber wieder aus. In unseren Testpartien fiel das Endergebnis überraschenderweise immer relativ knapp aus, obwohl sich die Zahl der erfolgreich abgeschlossenen Verträge bei den SpielerInnen stark unterschied.


Neben den Verträgen kommt es auch stark auf die abgeschlossenen Flügel und die Gesamtzahl der Ausstellungsstücke im Museum an. Diese Stücke lassen sich durch zwei unterschiedliche Aktionen anschaffen. Man schickt entweder ein Team von ArchäologInnen los oder kauft im Auktionshaus ein, das je nach Angebot und Nachfrage unterschiedliche hohe Beträge für die Kostbarkeiten aufruft. Geld erhaltet ihr über eine weitere Aktion in Abhängigkeit der Besucher, die euer Museum anzieht. Die Besucherzahl steigt für jeden abgeschlossenen Flügel um eins. 

Variieren lässt sich Curators durch einige Spezialregeln und auch eine Solo-Variante ist verfügbar. In jedem Fall glänzt das Spiel mit einem überschaubaren Regelwerk bei gleichzeitig hohen Anforderungen an das Hirnschmalz. Besonders zum Ende einer Partie (das tritt ein, wenn keine Flügel-Plättchen mehr ausliegen) kommt es auf jeden Zug an und oft genug reicht es nicht mehr, um den lang gehegten Plan zum Sieg in die Tat umzusetzen. 


Es braucht ein bisschen Geduld und ein hohes Maß an räumlichem Vorstellungsvermögen, um die Spieltiefe von Curators vollumfänglich durchdringen zu können. Wem das aber gelingt, der hat hiermit ein kurzweiliges und schnelles Tile-Placement-Game gefunden.

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Curators von Jacob Westerlund
Erscheint bei Worldshapers
Für 1 bis 4 Spieler in 60 Minuten ab 14 Jahren
Boardgamegeek Link
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier Worldshapers)