09.05.2021

Brothers


„Hey! Das ist meine Weide! Bring deine Viecher gefälligst woanders hin.“ – „Bring du doch deine Viecher wo anders hin. Ich war zu erst hier!“ – „Nein! Ich war zuerst hier, mach deine Augen auf!“ – „Ach sei doch still, ich war zuerst hier!“ … 

So in etwa stelle ich mir den Subtext zum Cover von Brothers von Ankama vor. Und ehrlich: Mit zwei kleineren Brüdern aufgewachsenen, kann ich den Konflikt des Spieles nur allzu gut nachvollziehen. Es geht um zwei sich um Weideland streitende Brüder. 


Dabei wird Brothers immer über zwei Runden gespielt, wobei jede jeweils aus zwei Phasen besteht. In der ersten Phase wird die Weide zusammengestellt und in der zweiten Phase legen wir dann unsere Koppeln darauf. Dabei ist der Unterschied, dass der eine Bruder eckige und der andere längliche Koppeln hat. Durch die Formen ergeben sich tatsächlich unterschiedliche, wenn auch recht eindeutige Legestrategien, um sich selbst in eine optimale Position zu bringen und dem Gegenüber möglichst viel Platz zu rauben. Wenn kein Platz mehr ist, bringen die verbleibenden Koppelteile Punkte. Für die zweite Runde werden die Koppeln und damit die Rollen getauscht und das Ganze beginnt von vorn. Danach werden die Punkte gezählt und derjenige mit den wenigsten Punkten hat gewonnen. So weit, so simpel. 


Die Regel von Brothers ist eingängig, wenn auch der Wertungsmechanismus auf den ersten Blick komplizierter als der gesamte Rest des Spieles wirkt. Das Material ist hervorragend dick und griffig und auch ansonsten hält Brothers alles, was es verspricht. Vor allem die kurze Spielzeit von einer viertel Stunde kann von geübten Kontrahenten sogar auf etwa zehn Minuten gedrückt werden. Brothers ist damit ein wirklich kurzer, aber schöner Spaß. 

Ohne in eine allzu große Zielgruppenanalyse abzudriften, sollte aus der Beschreibung klar geworden sein, dass es sich hier um kein Kenner- und schon gar kein Expertenspiel handelt. Einzig für Kinder ist es wohl doch zu strategisch. Es sei denn, man lässt den Kleinen bewusst Vorlauf.
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Brothers von Christophe Boelinger
Erscheint bei BoardgameBox
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
Boardgamegeek Link


sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder aus dem Pressematerial des jeweiligen Verlages (hier BoardgameBox)