04.09.2021

Dinner in Paris


Ein romantisches Candlelight Dinner auf einem belebten Szene-Platz in Paris, mit Blick auf den Eiffelturm? Wer jetzt nicht direkt Flugtickets buchen möchte, der kann zumindest mit Dinner in Paris von Funnyfox ein wenig Pariser Flair auf den Tisch zaubern.

Spielidee

Die Spieler sind Restaurant-Betreiber & möchten sich in Paris´ neuem Szeneviertel die besten Plätze für ihre neuen, kulinarischen Tempel sichern. Hier möchte man seine Terrassen ausbauen, um möglichst viele Gäste anzulocken & bewirten zu können. Somit ein kompetitives Plättchenlege-Spiel mit einem Hauch von Area Control. Das Rennen um die größten & schönsten Terrassen hat begonnen! 


Spielablauf

Nach Aufbau des Spiels erhält zunächst jeder Spieler ein eigenes Tableau, auf welchem die Terrassen-Teile & das Runden-Einkommen verwaltet werden. Zusätzlich wird eine zufällige Karte für die Siegpunktbedingungen ausgelegt. Außerdem startet jeder Spieler mit 4 Ressourcenkarten & zwei Auftragskarten (von welchen der Spieler eine wählt & behält). Dinner in Paris wird reihum im Uhrzeigersinn gespielt.

Der Zug des aktiven Spielers besteht aus 2 Phasen. In Phase 1 zieht der Spieler lediglich eine Ressourcenkarte vom Nachziehstapel auf die Hand. In Phase 2 hat der jeweilige Spieler 2 Aktionen, welche er aus 4 Aktionsmöglichkeiten auswählt. Hierfür kann er wählen zwischen:

- 1 weitere Ressourcenkarte vom Nachziehstapel auf die Hand nehmen 
- Ein Restaurant eröffnen (dafür benötigte Ressoursenkarten abwerfen & jeweiliges Restaurant auf dem Plan platzieren) 
- Terrassen bauen (Terrassenplättchen in der jeweiligen Spielerfarbe vor den eigenen Restaurants platzieren, nach vorgeschriebenen Anlegeregeln) 
- Einen persönlichen oder öffentlichen Auftrag erfüllen (sollte die Voraussetzung eines persönlichen oder öffentlichen Auftrages erfüllt sein, kann dieser als Aktion erfüllt werden. Nicht erfüllte Aufträge, welche der Spieler bei Spielende jedoch noch auf der Hand hat geben allerdings Minuspunkte!) 


Anschließend ist der nächste Spieler an der Reihe.

Das Spiel endet, sobald keine Restaurants mehr auf dem Marktplatz gebaut werden können, ein Spieler alle Terrassenteile aus zwei seiner vier Restaurant-Kategorien verbaut hat oder eine bestimmt Anzahl von Restaurants gebaut sind, in Abhängigkeit von der Spieleranzahl.

Zum Schluss werden nun alle Punkte vergeben. Zunächst die Punkte für gebaute Restaurants, anschließend die Punkte für verbaute Terrassen-Teile, die Punkte für Mehrheiten anhand der zu Beginn auslegten Karte für bestimmte Siegpunktbedingungen & letztlich die Punkte bzw. Minuspunkte für erfüllte oder nicht erfüllte Auftragskarten. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt natürlich!

Fazit

Dinner in Paris spricht mich thematisch sehr an. Das Gefühl auf einem belebten Marktplatz Restaurants zu eröffnen, wird hier stimmungsvoll transportiert. Handelt es sich hier um eine Art kompetitives Puzzlespiel, auf einem großen Plan, welchen wir uns teilen müssen. Und die Grundidee finde ich spannend, verspricht die Anleitung doch durchaus simple Regeln aber strategische Tiefe!

Spielerisch fanden wir Dinner in Paris in unseren Runden ok. Es bietet eine ausreichende Priese Taktik & Strategie, wobei es im Spiel selber ein paar Makel gibt, welche den Spielspaß leider etwas trüben. So z.b. hat der Startspieler einen enormen Vorteil, da er für sein erstes Restaurant den strategisch besten Platz zum bauen wählen kann & somit schonmal wichtige Punkte ins Auge fassen kann. Da er auch als erstes Terrassen bauen kann, wird er also immer einen Schritt schneller sein. Dies wird leider durch nichts im Spiel ausgeglichen.


Auch sind Partien zu dritt eher ungünstig, da sich so bereits zu Beginn meist gleich zwei Spieler in die Quere kommen, wohin gegen der dritte Spieler befreit & in Ruhe seinen Plan verfolgen kann ohne behindert zu werden. 

Der Spielplan ist für mich persönlich deutlich zu groß geraten, im Vergleich zu der doch recht kleinen Spielfläche, auf welcher sich das eigentliche Geschehen abspielt. Das Legen der Teile kann somit etwas fummelig werden. Hier hätte man leicht Abhilfe schaffen können, indem man die Spielfläche etwas vergrößert hätte auf dem Plan, wird hier doch sehr viel Platz auf dem gesamten Spielbrett verschenkt.

Deutlich kritisch zu erwähnen ist allerdings die Qualität des Spielmaterials. Die Produktion wirkt teilweise minderwertig. Die Restaurant-Miniaturen sind hier noch das beste, wobei diese vor dem ersten Spiel zunächst noch einzeln zusammengebaut & beklebt werden müssen. Die Aufkleber dafür sind recht dünn & können beim Bekleben somit leicht reißen, außerdem lösen diese sich vereinzelt auch wieder ab. Darüber lässt sich jedoch hinweg sehen. Die Kartenqualität allerdings ist unterirdisch & diese nutzen sich bereits nach der ersten Partie an den Rändern ab. Ebenfalls die Verarbeitung des Spielplans leidet doch sehr schon nach kurzer Zeit. Die Double Layer Boards hingegen sind gut. Der Spielkarton & das nicht vorhandene Inlay lassen jedoch ebenfalls zu wünschen übrig.

Für Puzzler & Plättchenlege-Spiel-Fans ist Dinner in Paris durchaus ein nettes, Spiel mit kleinen Einschränkungen, abgesehen vom Spielmaterial. Kann ich es uneingeschränkt empfehlen? Nein! Aus diesem Grund wird es meine Sammlung auch wieder verlassen. Allerdings würde ich jederzeit nochmals eine Partie mitspielen!



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Dinner in Paris von The Trolls
Erschienen bei Funnyfox
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 45 Minuten ab 10 Jahren

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Funnyfox)