04.11.2021

Würfelland: Europa


Es war einmal vor langer Zeit (vor drei Jahren), als Corona lediglich mit der Sonne oder Bier assoziiert wurde, da hat Affenvater Andreas das Würfelland unter die Lupe genommen. Ein Land, in dem sechs bunte Würfel dazu auserkoren wurden, den Spielenden dabei zu helfen, ein Tableau mit Kreuzen zu füllen….ok, ganz so thematisch war Würfelland schon damals nicht und genau das hat Andreas damals auch kritisiert: Das nicht vorhandene Thema und die für Personen mit Farbenschwäche eher schwierigen Würfel. 


An Letzterem hat der NSV nichts geändert, am ersten Kritikpunkt setzt aber die Erweiterung Würfelland Europa an. Zwar ist es nicht so geworden, wie es sich unser Silberrücken gewünscht hätte („Warum keine gelben Maisfelder, blaue Seen und grüne Wälder? Klar, Illustrationen kosten Geld, aber es hätte dem ganzen einen entscheidenden Hauch Thema gegeben. Würfelland wäre wirklich ein echtes Würfelland“), aber immerhin haben wir nun nicht mehr einfach nur rechteckige Würfelländer, die angekreuzt werden wollen. Wie der Name schon verrät, bring die Erweiterung acht europäische Länder auf vier Spielertafeln mit sich. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.


Wobei, ein bisschen mehr darf’s dann doch sein: Es gibt nämlich leicht abgewandelte Spielregeln. Bei Europa sind nämlich nicht mehr 9 gefundene Schätze, sondern nur noch 5 notwendig und es gibt keine schwarzen „Blockerfelder“ mehr. In Summe spielt sich Würfelland mit der Erweiterung etwas flotter als in der Originalfassung – was erneut einen Kritikpunkt unseres Oberaffen aufgreift -allerdings ist die zeitliche Auswirkung nicht so groß, wie man denken mag. Durch die verringerte Zahl der Schätze gibt es eben auch weniger Bonuswürfe. Die Spielpläne an sich sind nämlich nicht wirklich kleiner als vorher, wodurch man ähnlich viele Kreuze machen muss. Vielmehr fällt in der Erweiterung aber der Überblick leichter, wer schon wie viele Schätze angekreuzt hat (denn 5 Kreuze sieht man halt auf einen Blick schneller als 9). Und es gibt nun eben ein Thema, wenn auch nur am Rande bzw. in der Silhouette. 


Wie ihr seht, ist Würfelland Europa im Kern „mehr vom Gleichen“, wenn auch mit vereinzelten kleineren Variationen. Schön ist, dass die einzelnen Länder trotz ihrer unterschiedlichen Form gut gebalanced sind und niemand durch die Form des Landes einen Vor- oder Nachteil erhält. Unterm Strich bleibt alles, wie es schon 2018 geschrieben wurde: Ein schönes Würfelspiel für Fans von Würfelspielen oder mal zwischendurch, aber eben nicht der ganz große Wurf. Aber das will es ja auch gar nicht sein, denke ich.
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Würfelland: Europa von Andreas Spies und Reinhard Staupe
Erschienen bei NSV
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 20 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier NSV)
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