Klein & fein. Mehr als diese drei Worte braucht es nicht, um in den Köpfen von Brettspielfreunden direkt ein Bild im Kopf entstehen zu lassen. Eigentlich ganz gewöhnliche Alltagsworte, die mittlerweile für eine relativ große Menge an Spielen stehen. Eben für kleine, kompakte Schachteln mit meist tollen Flip-/Roll- & Write Spielchen für Zwischendurch…oder auch für mehr als das.
Eine Reihe, die immer wieder neue Ideen in das „& Write“-Genre reinbringt. Nicht immer ist das ein ganz großer Wurf - und meiner Meinung nach kamen die besten Teile der Reihe ganz am Anfang raus (Nochmal! und Ganz schön clever). Und, zugegeben, manchmal fühlt sich für mich der Markt mit diesem Genre mittlerweile ein wenig gesättigt an. Dennoch schaue ich mit immer wieder gerne neue Vertreter der Klein & Fein-Reihe an. Man weiß ja nie, ob sich da nicht doch noch was ganz besonderes verstecken könnte.
Und so kam nun Echt Spitze auf den Tisch und überraschte zunächst einmal mit drei verschiedenen „Leveln“ bzw. drei verschiedenen Zetteln, aus denen man wählen kann. Das Leveln ist dabei durchaus ernst gemeint. Währen das Obstlevel noch sehr niedrigschwellig reines Kreuzchenmachen ist, gelten bei den nachfolgenden Stufen Sonderregeln und das Spiel wird in Level 2 deutlich interaktiver während in Level drei noch eine Puzzle-Komponente hinzukommt. Die Krux: Für Vielspieler ist Level 1 fast schon so langweilig, dass man das Spiel eigentlich direkt wegpacken möchte. Ob sich das „Warten“ auf die anderen beiden Level lohnt erzählte ich Euch, nach dem Regelabriss:
Dieser geht aber recht schnell: Es wird gewürfelt und jeder nimmt sich einen Würfel, den man auf eine Zahl seines Zettels legt. Entweder in eine Zeile oder eine Spalte der dortigen Tabelle. Haben alle einen Würfel, wählt man aus den zwei verbliebenen einen aus. Dieser bestimmt dann den Wert der jeweils anderen Achse der Tabelle. Im Schnittpunkt der beiden Würfel darf man nun ein Kreuz setzen. Landet man auf einer Seifenbase, lässt man diese platzen indem man mit dem Stift durch das Papier sticht. Anschließend wird der Zettel auf die Rückseite gedreht, denn hier ist quasi der zweite Teil des eigenen Tableaus. Hat man auf einem seiner Würfel ein Extrakreuz und hat keine Seifenblase angekreuzt, darf man noch ein weiteres Kreuz benachbart zum ersten Kreuz setzen. Soweit Level 1.
In Level 2 kommen Bienenstöcke hinzu, die Felder bei den anderen Spielenden schwärzen, wenn man sie ankreuzt. Damit kann man seine Mitspielenden ärgern, damit sie nicht die Punkte bekommen, die es am Ende für vollständige Reihen gibt. Das Spiel endet in Level 1 und 2 wenn jemand drei Obst-/Blumensorten gewertet hat (sprich alle dieser Sorte angekreuzt hat und es gewinnt, wer die meisten Punkte durch vollständig angekreuzte Obst/Blumen/Edelstein-Sorten und vollständige Reihen/Spalten hat. Zudem gesellen sich noch in Level 2 noch Waben als Sonderpunkte hinzu. In Level 3 ist alles ein wenig anders. Hier geht es darum, seine Kreuze in ein bestimmtes Muster zu bringen, das dann sofort gewertet wird und das Spiel endet, sobald jemand vier Formen gewertet hat. Dazu gibt es dann noch Sonderpunkte für eingekreiste Sterne und diese wiederum darf man ankreuzen, wenn man in einer diagonale alle Seifenblasen durchsticht oder wenn man alle Seifenblasen mit Diamanten durchstochen hat (und nicht-Stern-Seifenblasen geben auch noch Punkte). Und natürlich gibt es Regeln für das Solo-Spiel.
Meine Meinung zu Level 1 habe ich ja bereits kundgetan. Das war mir als Vielspieler zu wenig. Irgendwie nicht wirklich spannend oder neuartig genug. Level 2 war durch die Bienenstöcke ganz ok, aber vom Hocker gehauen hat es mich ehrlich gesagt auch nicht. Level 3 ist da dann aber wirklich anders und hat mir Spaß gemacht. Weil das Spielgefühl hier komplexer ist, weil man mehr beachten muss. Weil man eben nicht einfach nur Kreuzchen setzt, sondern sich sehr genau überlegen muss, was man denn nun wertet, um sich selbst auch keinen Platz für weitere Puzzleformen wegzunehmen. Im Grunde hätte mir dieses Level also gereicht. Wobei ich die Mechanik mit dem Durchstechen eigentlich nicht gebraucht hätte. Die Idee ist nett, aber nicht umwerfend. Was bleibt ist also ein ganz netter Vertreter der Klein & Fein Reihe, aber gefühlt nichts für die Ewigkeit.
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Echt Spitze von Klaus-Jürgen Wrede und Ralph Querfurth
Erschienen bei Schmidt Spiele
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Schmidt Spiele)
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