Ich bin ja ein bekennender Stichspiel-Fan und Wizard gehört bis heute zu meinen All-Time-Favorites. Mit The Academy bringt Amigo nun ein weiteres Stichspiel auf den Markt, als Autor wird Manny Dominguez genannt und illustriert wurde es von Dennis Lohausen.
Mittlerweile könnte man ja denken, dass man im Bereich Stichspiel alles gesehen hat, aber dennoch kommen Jahr für Jahr neue Spiele raus, alle mit einem weiteren Kniff, den es noch nicht gegeben hat. Auch The Academy beansprucht für sich einen solchen Kniff und welchen schauen wir uns jetzt an.
Academy lässt sich nur mit 3 oder 4 Spielern spielen und passend dazu gibt es genauso viele Rollenkarten, denn in jeder Runde übernimmt jeder Spieler eine Rolle. So gibt es den Mastermind, welcher zu Beginn einer Runde entscheidet, welche Farbe Trumpf sein wird oder er wählt aus einer Auswahl eine besondere Rundenregel. Die Auswahl besteht aus vier Karten und nachdem der Mastermind gewählt hat, gibt er die restlichen Karten an den Teamplayer, welcher nun den noch offenen Bereich wählen darf, also Trumpffarbe oder Rundenregel.
Aber warum eigentlich Teamplayer? Ganz einfach, er spielt mit dem Captain zusammen und beide erhalten eine Auszeichnung am Ende der Runde, wenn sie gemeinsam mehr Stiche sammeln können als der Mastermind! Der Mastermind bekommt die Auszeichnung, wenn er mehr als Captain und Teamplayer sammeln konnte. Spielt man zu viert kommt noch der “Rebell” hinzu, dieser hält sich aus dem Dreier-Kampf raus und will einfach mit den gesammelten Stichen mindestens drei verschiedene Farben sammeln, um dann die Auszeichnung zu bekommen.
Nach jeder Runde wandert die Rolle einen Platz weiter und die nächste Runde kann beginnen. Das Spiel endet, sobald ein Spieler drei Auszeichnungen sammeln konnte UND sich am Ende der Runde die Karte “Lila 7 - Das Ass aus dem Ärmel” in den gewonnenen Stichen befindet, derjenige ist dann auch der Sieger!
The Academy hat mir wirklich Spaß gemacht, da es ein gutes Stichspiel ist und die Rollen und die Rundenregeln wirklich einen frischen Wind reinbringen. Aber leider missfällt mir die Endbedingung doch sehr. Meine Möglichkeiten, diese eine bestimmte Karte in meine Stiche zu bekommen, sind schon recht begrenzt und doch sehr von Glück getragen. Das fühlt sich dann unbefriedigend an und gibt einem einen “Na toll”-Moment. Das ist wirklich schade, denn umso spannender sind die Runden zuvor, in denen man seine Rollen ausnutzt, zusammenarbeitet oder sich allein gegen zwei wehrt. Auch die Rolle “Rebell” ist eher eine Schwäche des Spiels, denn sie fühlt sich zum Rest des Spiels nicht natürlich an. Es kann relativ leicht sein, die Bedingung zu erfüllen und bei uns hat der Rebell zu 80-90% immer eine Auszeichnung bekommen.
Daher würde ich das Spiel eher zu dritt als zu viert empfehlen. Alles in allem bleibe ich eher ratlos mit The Academy zurück. Spielerisch ist alles grundsolide und zeigt starke Momente, aber eben auch Schwächen. So reiht sich das Spiel in eine lange Liste von Stichspielen ein, aber eben nur im Mittelfeld. Schade.