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25.07.2025

Flip 7


Große Klappe viel dahinter? – Flip 7 beansprucht nicht weniger, als das beste Kartenspiel aller Zeiten zu sein. Auf der Schachtel prangt der Satz mit einer Selbstsicherheit, die Fans von Klassikern und ausgezeichneten Spielen wie Bohnanza, Scout oder Die Crew zusammezucken lässt. Aber was ist wirklich dran an dieser Aussage? Wer sich davon nicht abschrecken lässt und die Karten auf den Tisch flippt, erlebt ein Partyspiel, das überraschend zielsicher funktioniert – allerdings nur, wenn man bereit ist, sich mit seiner Spielrunde darauf einzulassen.

Spielablauf: Karten spielen, Punkte sammeln oder verzocken

Flip 7 wird in Runden gespielt, bis jemand 200 Punkte erreicht hat. In jeder Runde legen wir eine Zahlenkarte mit Werten von 0 bis 12 vor uns aus - im Idealfall bis zu sieben verschiedene, was den namensgebenden „Flip 7“ auslöst. Dieser bringt Extrapunkte und beendet die Runde sofort. Jederzeit können wir aufhören und unsere Punkte einloggen, denn sobald wir eine der Zahlenkarten doppelt ziehen, haben wir uns verzockt und bekommen 0 Punkte für die Runde. Die Wahrscheinlichkeit, so rauszufliegen, steigt mit der Höhe der Zahl. Die „1“ ist nur ein Mal im Kartenstapel, die „12“ dann eben zwölf Mal.


Die Karten werden von einem Dealer reihum verteilt, wobei unsere einzige Entscheidung darin besteht, weiterzumachen oder aufzuhören. Dazu mischen sich Aktionskarten („Freeze“, „Second Chance“ oder „Flip Three“) und Bonuskarten, die die Punktzahl steigern oder verdoppeln.

Wenig Spiel, viel Stimmung

Flip 7 macht es einem leicht, es zu mögen. Die Kartenqualität ist gut, die grafische Gestaltung reduziert und klar, das Handling absolut unproblematisch. Der Einstieg gelingt sofort – auch mit Menschen, die sonst nicht viel mit Spielen anfangen können. Es gibt kaum Regeln, kaum Hürden, kaum Downtime.


Und trotzdem oder gerade deshalb funktioniert das Spiel oft erstaunlich gut. Die Spannung, ob man die Auslage auf sieben Karten erweitern kann, ist zwar schlicht, aber effektiv. Das kurze Zögern vor dem letzten Flip, der Ärger, wenn ein Mitspieler einem die Reihe wegfegt, die Schadenfreude, wenn jemand sich zu sicher war – all das erzeugt stimmungsvolle Momente am Spieltisch. Dabei bringen die Sonderkarten ein bisschen Würze ein, ohne Flip 7 auszubremsen. Alles bleibt leicht, spontan, situativ.
Glück pur – und das ist okay so.

Natürlich ist Flip 7 in höchstem Maße zufallsabhängig. Wer hier Strategie sucht, ist falsch. Entscheidungen sind rar, Planung gibt es nicht, und nach der Partie ist man genauso schlau wie vorher. Wer das kritisiert, verfehlt aber den Punkt: Flip 7 will gar nicht strategisch sein. Mit der richtigen Gruppe entfaltet es aber genau den Reiz, den es verspricht: laut, locker, lustig.

Fazit: Nicht das Beste, aber darf in jeden Haushalt einziehen

Also, ist Flip 7 das beste Kartenspiel aller Zeiten? Natürlich nicht. Es ist zu flach, zu zufällig, zu belanglos – und genau deshalb kann es so gut funktionieren. Flip 7 ist ein witziges, stimmungsvolles Partyspiel, das genau dann glänzt, wenn man es nicht zu ernst nimmt. Kein Meisterwerk, aber gut für ein paar garantierte Lacher am Tisch. Ein sympathisches Großmaul eben.

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Flip 7 von Eric Olsen
Erschienen bei Kosmos
Für 3-18 Spielende in ca. 20 Minuten ab 8 Jahren

sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Kosmos)

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