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20.08.2025

Fischfutter




Wer beim Titel „Fischfutter“ denkt, es ginge darum, kleine süße Fischlein in einem Aquarium zu füttern, den muss ich leider enttäuschen. Vielmehr sind wir, die Spieler, das potenzielle Fischfutter – für einen Haufen Piranhas, die sich in einem Teich tummeln. Und da wir wagemutige Spieler sind, springen wir natürlich in diesen Teich hinein und hoffen, dabei kein allzu großes Interesse zu wecken.

In diesem schnellen Kartenspiel von Michael Modler, dem wir auch Cabanga! verdanken, spielen 2–5 Spieler ab 8 Jahren für etwa 15 Minuten. Gespielt wird mit doppelseitigen Karten, die auf beiden Seiten Piranhas in verschiedenen Farben zeigen. Es gibt insgesamt vier Farben, und pro Karte sind sieben Piranhas abgebildet – jedoch auf Vorder- und Rückseite verteilt. Befinden sich also auf einer Seite sechs Piranhas, dann ist auf der Rückseite nur einer.


Diese Info ist wichtig – ebenso wie die Farben auf den jeweiligen Seiten. In meinem Zug spiele ich eine Handkarte aus und entscheide mich für eine der beiden Seiten. Liegen von der gewählten Farbe bereits Piranhas im Teich aus, werden diese umgedreht (nicht jedoch die gerade gespielte Karte). Danach prüft man, ob eine Farbe insgesamt auf zehn oder mehr Piranhas kommt. Ist das der Fall, bildet sich ein Schwarm – und der greift uns an!

10–11 Piranhas verursachen 1 Schaden,
12–13 Piranhas verursachen 2 Schaden,
ab 14 Piranhas gibt es 3 Schaden.

Und wir haben nur fünf Pflaster – sprich: fünf Lebenspunkte.


Verliert ein Spieler alle seine Pflaster, gewinnt der Spieler mit den meisten verbliebenen Pflastern. Wir haben in manchen Runden auch die Variante „Last Man Standing“ gespielt – was aus moderner Sicht natürlich „Player Elimination“ bedeutet, aber bei einem 10-Minuten-Spiel durchaus verkraftbar ist.

Wer möchte, kann Fischfutter auch kooperativ spielen. Dabei darf pro Runde eine Farbe bestimmt werden, von der potenzielle Angriffe abgewehrt werden können. Ziel ist es, so viele Karten wie möglich in den Teich zu bekommen, ohne dass ein Angriff erfolgt.


Fischfutter ist also ein schnelles Kartenspiel mit Memory-Element, denn bei der Wahl der Kartenseite ist es hilfreich, sich zu merken, was sich auf den Rückseiten verbirgt. Viele würden das Spiel als „Cosy Game“ bezeichnen – auch wenn das Thema selbst nicht gerade „cosy“ ist, empfand ich den Ablauf als angenehm ruhig. Ich hätte mir insgesamt etwas mehr Einfluss gewünscht. Da man immer nur eine Karte auf der Hand hat, kommt es manchmal vor, dass beide Seiten eher ungünstig sind. Mit zwei oder drei Karten auf der Hand könnte etwas mehr Taktik ins Spiel kommen.

Spannend finde ich die Entscheidung, dass jede Karte immer genau sieben Piranhas zeigt. Ich frage mich, warum das so sein musste? Etwas chaotischer – und vielleicht auch lustiger – wäre es mit zufälligeren Kombinationen oder sogar mit gemischten Farben auf einer Seite gewesen.Aber wie ihr seht: Wenn ich mir solche Gedanken mache, hat mir das Spiel eigentlich ganz gut gefallen – auch wenn ich noch etwas Luft nach oben sehe. Übrigens: Ich sehe den Sweet Spot eher bei vier oder fünf Spielern als bei zwei oder drei. Denn solche schnellen Kartenspiele leben für mich auch ein Stück weit vom kontrollierten Chaos.


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Fischfutter von Michael Modler
Erschienen bei AMIGO
Für 2-5 Spieler in ca. 15 Minuten ab 8 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier AMIGO)