http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; Schatz des Phönix - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

15.08.2025

Schatz des Phönix


Beim dem Titel Schatz des Phönix der Autorenlegende  Reiner Knizia handelt es sich um ein kartenbasiertes Mehrheitenspiel für 2-6 Personen. Das Spiel richtet sich an Familien und Gelegenheitsspieler*innen und lässt sich in etwa 30 Minuten spielen.

 


Jede Partie Schatz des Phönix geht über drei Durchgänge. In diesen Durchgängen werden pro Person jeweils sechs Zahlenkarten ausgespielt und danach Schatzplättchen mit verschiedenen Wertigkeiten vergeben. Am Ende gewinnt wer die höchste Summe der addierten Schatzplättchenwerte erreicht. Angespielt werden die Zahlenkarten an drei Nestplättchen. Jede mitspielende Person hat pro Nest eine Seite an welche sie genau zwei Zahlenkarten im Laufe eines Durchganges anlegen wird. Zu Beginn jedes Durchganges werden die Nester mit zufälligen Schatzplättchen der Werte 2-10 bestückt. Über die Anzahl der platzierten Schatzplättchen skaliert das Spiel auf die Anzahl der Spielenden. Durch diese zufällige Bestückung werden die Nester unterschiedlich attraktiv im Hinblick auf den Wettbewerb um diese.

 


Am Zug spielt man eine Zahlenkarte an ein Nest an und zieht dann sogleich offen oder verdeckt nach. Die Karten haben Werte von 2-7 sowie fünf verschiedene Farben. Weiterhin gibt es Farbjoker und Verdopplungskarten. Man ist bemüht an ein Nest möglichst zwei Karten mit gleicher Zahl sowie gleicher Farbe anzuspielen. Dann bilden die Karten nämlich zusammen einen zweistelligen Zahlenwert. Bspw. hätte man bei zwei grünen Dreien eine 33. Gibt es nur eine Übereinstimmung, so werden die Zahlenwerte der Karten addiert. Am Ende eines Durchganges wird verglichen und die Schatzplättchen entsprechend der an den Nestern erreichten Werte vergeben. Die Person mit dem höchsten Wert darf dann folglich als erstes zugreifen und die anderen folgen entsprechend ihrer erreichten Zahlenwerte.  Ungünstig ist, wenn man gar keine Übereinstimmung schafft, dann zählt nur der höchste angelegte Kartenwert und man hat im Grunde keine Chance auf ein Schatzplättchen. Die Verteilung der Karten ist so, dass es pro Farbe jede Zahlenkarte zwei Mal gibt. Einzig die 7 gibt es nur einmal.

 


Beim Nachziehen der Karten kann man immer zwischen dem verdeckten Nachziehstapel und einer offen ausliegenden Karte wählen. Man startet jeden Zug mit fünf Handkarten. Die Kunst bei der Schatz des Phönix ist es mit den Handkarten irgendwie gute Kartenpärchen an den Nestern auszuspielen und dabei abzuwägen zwischen dem Reiz eines hohen Schatzplättchen und der möglicherweise weniger großen Konkurenz an einem Nest mit kleineren Schatzplättchen. In den weiteren Durchgängen wird man zudem dann auch eher in Konkurenz zu den aktuell führenden Mitspielenden gehen. So zumindest das Spielkonzept in Theorie. Meines Ermessens spielt der Zufall bei der Schatz des Phönix jedoch eine sehr entscheidende Rolle. Man hat einfach sehr wenig Einfluss darauf welche Zahlenkarten man hat oder bekommt. Demensprechend spielt sich die Hand dann teilweise fast automatisch.

 


Sehr positiv hervorheben möchte ich die grafische Gestaltung der Karten. Jeder Kartenfarbe stellt einen Ausrückstungsgegenstand dar, welcher zum Plündern der Phönixnester genutzt wird. Schilder, Schwerter, Rucksäcke, Rüstungen und Seile unterscheiden sich bei den Zahlenwerten und sind thematisch passend bei höhreren Zahlenwerten auch optisch als wertigere Ausrüstungsgegenstände zu erkennen. Hier hat Grafiker Marco Armbruster feine Arbeit geleistet. Abseits dieses Details fühlt sich der Schatz des Phönix eher unthematisch an und hätte bei einem anderen Verlag wie NSV auch sicher komplett ohne Thema erscheinen können. Warum es für die Plünderung eines Nestes besonders gut sein soll zwei identische Schilder auszulegen, ist thematisch aber wohl nicht ganz einfach zu begründen. Eine Stärke des Spieles ist weiterhin seine Niederschwelligkeit. Die Spielregeln sind sehr eingängig und in wenigen Minuten erklärt. Die Spielzüge und Handlungsmöglichkeiten sind zudem sehr klar, so dass sich auch Wenigspieler*innen schnell zurecht finden. Für Freunde von Familienspielen, welche Zufallselemente nicht vergraulen, kann ich den Schatz des Phönix durchaus empfehlen. Gut eignet sich der Titel auch für größere Runden bis zu sechs spielenden Personen. Das Spiel skaliert auf die Anzahl der Mitspielenden mit sehr einfachen aber wirksamen Mitteln und funktioniert dementsprechend in kleinerer wie größerer Runde vergleichbar gut. Erfahrene Spieler*innen werden mit etwas steuerbareren Kartenspielen aber sicher mehr Freude haben.

 

_______________

 

Schatz des Phönix

Autor: Reiner Knizia

Erschienen bei Amigo

Für 2-6 Spieler*innen ab 8 Jahren.

Spieldauer etwa 30 Minuten


Sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (Amigo)