http-equiv = "content-language" content = "en" lang = de; lang=de; Aurum - BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen <BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen></BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen> ~ BoardgameMonkeys_Brettspielrezensionen

26.09.2025

Aurum


Aurum ist ein Stichspiel für 3–4 Spieler ab 7 Jahren und erschien bereits vor knapp zwei Jahren bei Pandasaurus Games. Strohmann Games hat uns 2024 nun auch eine deutsche Version des Titels von Shreesh Bhat beschert – und wir durften sie uns genauer ansehen.

Thematisch schlüpfen wir in die Rolle von Alchemisten, die endlich die Formel entdeckt haben, mit der sich Metalle in Gold verwandeln lassen. In den kommenden Runden versuchen wir nun, diese zu verfeinern. Aurum ist ein Stichspiel, bei dem entweder in zwei Teams (bei 4 Spielern) oder jeder gegen jeden (bei 3 Spielern) gespielt wird. In jeder Runde müssen wir vorhersagen, wie viele Stiche wir erzielen werden.

Doch bevor Fans von Wizard, Skull King und Co. gelangweilt weiterscrollen: HALT, STOPP! Denn Aurum bringt einen entscheidenden Kniff mit – das sogenannte Bedienverbot. Während man bei gefühlt 99 % der Stichspiele die angespielte Farbe bedienen muss, ist genau das bei Aurum verboten! Ich muss also zwingend eine andere Farbe spielen, die einzige Ausnahme: Gold. Gelingt das nicht – etwa weil ein Spieler keine passende Karte mehr auf der Hand hat – endet die Runde sofort ohne Wertung, und der Stich verfällt für alle.


Auch das Vorhersagen funktioniert hier etwas anders: Statt seine Stichzahl einfach nur zu nennen, legt jeder Spieler eine Karte aus der Hand offen aus. Diese zeigt den Tipp an, ist danach aber auch aus dem Spiel.

Am Ende eines Stichs darf der Spieler mit dem niedrigsten Kartenwert seine Metallkarte gegen eine Goldkarte mit dem gleichen Wert tauschen. Und Gold ist in diesem Spiel Trumpf – es schlägt jede Metallkarte in einem Stich, bei mehreren Goldkarten gewinnt die mit dem höheren Wert. Gespielte Goldkarten wandern anschließend in die allgemeine Auslage zurück. Zu Beginn des Spiels erhält übrigens jeder Spieler bereits eine Goldkarte mit dem Wert 0 – auch sie schlägt jede Metallkarte, unabhängig vom Wert.

Wer weniger Stiche macht als angekündigt, erhält keine Punkte. Schafft man mehr, bekommt man nur so viele Punkte wie die Höhe des eigenen Tipps. Gelingt jedoch eine Punktlandung, wird der angesagte Wert verdoppelt und als Siegpunkte notiert.


Goldkarten, die man am Ende einer Runde noch besitzt, bringen ebenfalls Punkte – je nach Höhe 1 bis 3. Der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt die Runde und erhält ein Gold-Nugget. Entsprechend muss man gut abwägen, ob man eine Goldkarte überhaupt ausspielen möchte. Pro Runde darf man übrigens – nach dem Abgeben einer Goldkarte – auch seine Vorhersagekarte noch austauschen.

Sobald ein Team oder ein einzelner Spieler zwei Nuggets gesammelt hat, endet das Spiel, und der Sieger steht fest.

Aurum ist definitiv ein Hingucker – auch wenn ein Metalleffekt beim Design schön gewesen wäre. Dennoch ist die Gestaltung ansprechend und die Qualität hochwertig. Die Mechanik bietet eine willkommene Abwechslung im oft ähnlichen Spielgefühl vieler Stichspiele. Allerdings hadere ich etwas damit, dass Runden auch komplett ergebnislos enden können. Das kennt man bereits von den Sonderkarten der Jubiläumsedition von Wizard – dort sorgt die „Bombe“ oft für Frust. Auch bei Aurum fühlt sich das zunächst etwas unangenehm an, obwohl durchaus eine taktische Komponente dahintersteckt – zum Beispiel beim Versuch, bestimmte Goldkarten zu erspielen.


Sehr schön finde ich, dass man manchmal versucht, gezielt mit hohen Karten zu verlieren, um in den Besitz einer starken Goldkarte zu kommen. Das ist gar nicht so leicht – umso befriedigender, wenn es gelingt. Und wenn man die Karte dann hat, möchte man sie natürlich nur ungern gleich wieder abgeben.

Aurum bringt eine besondere taktische Tiefe mit, die vielen anderen Stichspielen fehlt. Deshalb halte ich es für eine gelungene Ergänzung jeder Stichspiel-Sammlung – vorausgesetzt, man mag dieses Genre. Neueinsteiger sollten vielleicht mit anderen Titeln beginnen und dann entscheiden, ob Aurum auch für sie infrage kommt – oder einfach mal bei jemandem mitspielen, um sich ein Bild zu machen.

In meiner Sammlung bleibt es – denn a) ich bin Stichspiel-Fan und b) Aurum ist definitiv anders genug.

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Aurum von Shreesh Bhat
Erschienen bei Strohmann Games
Für 3-4 Spieler in ca. 30-45 Minuten ab 7 Jahren
sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Strohmann Games)