Vor über sieben Jahren hat unser lieber Redakteur Alexej eine Rezension zum Amigo-Spiel Krass Kariert geschrieben – diese könnt ihr hier nachlesen. Warum erzähle ich euch das? Ganz einfach: Combo Up von Amigo ist im Grunde eine Reimplementierung von Krass Kariert, nur dass es statt einem kleinen “Nicht-Thema” nun ein anderes “Nicht-Thema” gibt – plus zwei neue Aktionskarten. Kapiert? Nicht schlimm, falls nicht, denn ich möchte euch natürlich trotzdem meine Meinung dazu schildern.
Das Prinzip von Combo Up wurde mittlerweile schon mehrfach aufgegriffen, zum Beispiel bei Scout von Oink Games oder Odin von Helvetiq. Ich habe Handkarten, die ich ausspielen kann – entweder als Pärchen, Drilling, etc. oder als Straße. Dabei muss ich die Kombination des vorherigen Spielers überbieten. Gleiche Zahlen sind dabei immer höher als Straßen, und eine größere Kartenanzahl schlägt eine kleinere.
Besonderheit: Ich muss meine Handkarten so aufnehmen, wie sie ausgeteilt wurden, und darf ihre Reihenfolge nicht verändern. Ich muss also mit den Kombinationen arbeiten, die mir auf der Hand gegeben sind. Kann ich eine zuvor gespielte Kombination nicht überbieten, darf ich mir eine der beiden Reservekarten nehmen und in meine Hand einbauen. Habe ich keine Reservekarten mehr, verliere ich einen von drei Spielsteinen. Wer alle seine Spielsteine verliert, scheidet aus.
Wie bei Krass Kariert gibt es die Jokerkarte, die fehlende Zahlen ersetzen kann, sowie Stopp-Karten, die die aktuelle Runde sofort beendet, und „3 ziehen“-Karten, die den Sieger der Runde dazu zwingen, drei Karten nachzuziehen.
Neu bei Combo Up sind zwei weitere Karten: Die Hochnehmen-Karte, die alle Spieler zwingt, eine ihrer Reservekarten auf die Hand zu nehmen, und die Weitergeben-Karte, bei der jeder eine Karte auswählt und sie im Uhrzeigersinn weiterreicht.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler keine Spielsteine mehr hat. Alternativ kann man laut Anleitung auch zwischen den Runden Punkte vergeben, um einen klaren Gesamtsieger zu bestimmen. Wer möchte, kann auch einfach die neuen Karten weglassen und Krass Kariert spielen.
Und, was soll ich sagen? Das Spielprinzip funktioniert nach wie vor einwandfrei und macht Spaß. Aber warum man meinte, das kleine “kariert”-Thema komplett durch nichts zu ersetzen, ist mir nicht so ganz klar. Combo Up wirkt optisch zwar etwas cooler und moderner, gleichzeitig aber auch deutlich generischer. Im Laden würde es mich auf den ersten Blick kaum ansprechen, weil es eben wie die x-te UNO-Variante aussieht – was es definitiv nicht ist. Hat Scout ein aufgesetztes Thema? Natürlich, aber es bringt zumindest ein kleines Flair mit.Unterm Strich: Wen das Thema (oder Nicht-Thema) nicht stört, der bekommt mit Combo Up ein spaßiges und nun noch interaktiveres Spiel. Wer allerdings schon Krass Kariert besitzt, braucht es nicht unbedingt nochmal. Alle anderen können es gerne ausprobieren – oder direkt einstecken.
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