Dort sitzen zwei Rotkehlchen auf einem Ast, ein Specht hämmert fleißig gegen den Baumstamm, während die Eule noch schläft und vier Tauben laut gurren oder waren es fünf Tauben? Jedes Jahr ruft der NABU zur Vogelzählung auf. Aber es ist garnicht so einfach sich all die Vögel zu merken! Da braucht es ein gutes Gedächtnis und analytische Fähigkeiten zur Erkennung von Merkmalen.
Zum Glück könnt ihr genau das bei dem Kartenspiel "Birdie, aus den Augen, aus dem Sinn?" von D.Spada aus dem Game Factory Verlag, trainieren. Hier ist es eure Aufgabe Vogelkarten zu sammeln und anhand von Merkmalen geschickt auf einem Wertungsstapel zu kombinieren, um möglichst viele Punkte zu erhalten. Weißt du noch welche Vogelkarten, du bereits auf den Wertungssrabel gelegt hast?
Spielvorbereitung und Ablauf:
Jeder Spieler erhält ein Spielertableau und ein Filzstift, sowie 2 Vogelkarten verdeckt auf die Hand. Der Nachziehstapel wird in der Tischmitte platziert und eine offene Auslage aus vier Vogelkarten gebildet.
Reihum nehmen die Spieler Vogelkarten aus der Auslage auf ihre Hand oder fügen Sie ihrem Wertungsstapel hinzu.
Es dürfen beliebig viele Vogelkarten auf der Hand gesammelt werden. Jedoch wird pro Zug immer nur eine Vogelkarte auf die Hand genommen oder Vogelkarten dem Wertungsstapel zugefügt. Möchte ein Spieler Vogelkarten seinem Wertungsstapel beifügen, muss er zuerst zwei Vogelkarten aus der Auslage wählen und verdeckt auf seinen Wertungsstapel legen. Anschließend darf er beliebig viele Vogelkarten aus der Hand hinzufügen.
Die Karten des Wertungsstapels dürfen nicht mehr angesehen werden.
Die Vogelkarten in der Auslage werden nach jedem Zug aufgefüllt, bis der Nachziehstapel aufgebracht ist.
Kann oder will ein Spieler keine Vogelkarte mehr aufnehmen, passt dieser.
Sobald alle Spieler gepasst haben, ist eine Runde zu Ende und es kommt zur Wertung.
Nach 2 Runden endet das Spiel und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Wertung:
Die Wertungsstapel werden nacheinander gewertet, in der Reihenfolge, in der die Spieler gepasst haben.
Der gebildete Wertungsstapel wird umgedreht und die Karten offen in einer Reihe ausgebreitet, ohne die Reihenfolge zu verändern. Die Vogelkarten werden in Sets aufgeteilt und nach folgenden Eigenschaften bewertet:
• Punkte = Anzahl der Karten eines zusammenhängenden Sets von Vogelkarten mit einer gleichen Eigenschaft z.B fünf Vogelkarten mit Tauben = 5 Punkte.
Dabei gibt es 8 verschiedene Eigenschaften: 4 Vogelarten (Rotkelchen, Eule, Tauben, Specht) und 4 Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst und Winter)
Jede Eigenschaft im Spiel kann nur einmal gewertet werden.
Wer es dabei schafft, das größte Set einer bestimmten Vogelart zu sammeln, erhält eine Vogeltrophäe, die 3 Punkte einbringt.
Außerdem erhält man Punkte je früher in jeder Runde gepasst wird und Bonuspunkte, für die Anzahl an insgesamt gewerteten Eigenschaften. Alle Punkte zusammen ergeben dann das Endergebnis nach der 2 Runde.
Eine Besonderheit sind noch die Kartenfunktionen der 4 Vogelarten. Vogelkarten die am Rundenende noch auf der Hand sind, können mit ihrer Fähigkeit eingesetzt werden und somit das Ergebnis der Wertung beeinflussen. Es gibt Fähigkeiten, die das bilden von Sets betreffen beispielsweise darf man mit dem Rotkehlchen eine Vogelkarte ziehen und an eine beliebige Stelle seiner Vogelkarten-Reihe hinzufügen. Andere Fähigkeiten verändern die Wertung, so kann man mit dem Rotkehlchen, die Punkte, für das Set mit der niedrigsten Anzahl an Karten in ein Feld einer anderen Eigenschaft eintragen, die noch nicht gepunktet wurde.Jede Vogelfähigkeit darf nur einmal im Spiel eingesetzt werden.
Für geübte Spieler gibt es eine Profi-Variante mit abgeänderter Wertung. Nach dem Auslegen des Wertungsstapels werden keine Sets gebildet, sondern es muss genau eine Karte aus der Reihe entfernt werden. Falls die Karten, die an diese Lücke angrenzen, eine gemeinsame Eigenschaft haben, werden sie zu einem Set zusammengefügt, gewertet und dann ebenfalls aus der Reihe entfernt. Dieses Prozedere wird so lange durchgeführt, bis sich kein Set mehr beim schließen der Lücke ergibt. Zudem dürfen die Vogelfähigkeiten in der Profivariante alle bis zu zweimal eingesetzt werden.
Fazit:
Ach Vögel zählen ist doch ganz einfach! So scheint es jedenfalls, wenn man "Birdie, aus den Augen, aus dem Sinn?" zum ersten Mal spielt.
Der Spielablauf ist unkompliziert, das Spiel ist schnell erklärt und die Regeln prompt verstanden.
Vogelkarten auf die Hand nehmen, dem Wertungsstapel hinzufügen, werten. Easy!
Aber dieser Eindruck täuscht!
Zwar ist es einfach Eule und Specht voneinander zu unterscheiden und eine bestimmte Eigenschaft zu sammeln, aber durch die Begrenzung, dass jede Eigenschaft nur einmal gewertet werden kann und der Tatsache, dass man dem Wertungsstapel zwei Karten aus der Auslage hinzufügen muss, bringt Komplexität in den Spielverlauf.
Wenn man dann noch die Vogelfähigkeiten geschickt einsetzen und möglichst viele Trophäen erhalten möchte, dann muss man sich schon gut überlegen wie und was man sammelt.
Das ist so, als würdet ihr aus dem Fenster schauen und die Vögel zählen.
Ihr müsst euch entscheiden, auf welche Vogelart ihr euch konzentriert, bevor sie wegfliegen oder neue angeflogen kommen.
Dabei habt ihr nur eine bestimmte Zeit, bis ihr eure Zählung abgeben könnt und der Nachbar hat schon mit euch gewettet, dass er am Ende mehr Vögel gezählt hat, als ihr!
Ihr zählt also fleißig die Vögel und bevor ihr euch diese nicht mehr merken könnt, wollt ihr sie auf ein Notizblatt notieren (Wertungsstapel). Bevor ihr die Zählung aufschreiben dürft müsst ihr aber nochmal aus dem Fenster schauen und 2 der Vögel notieren, die ihr genau jetzt seht und wenn diese nicht zu den Vögeln passen, die ihr bisher gezählt habt, dürft ihr diese nicht zusammenzählen, sondern müsst sie in zeitlichen Abschnitten getrennt zählen. Am Ende vom Tag (Wertung) schaut ihr welche Vogelart, zu welcher Zeit ym jäufigsten vor kam und entscheidet welche Vogelzählungen ihr meldet. Am nächsten Tag dürft ihr nur die Vögel zählen, die ihr noch nicht angegeben habt, auch wenn heute mehr Tauben zu sehen sind, als gestern! Das ist Pech!
Das klingt doch komplizierter, als gedacht!
In jedem Zug steht man vor der Entscheidung eine Vogelkarte auf die Hand zu nehmen oder zwei Vogelkarten aus der Auslage zu nehmen und auf den Wertungsstapel zu legen und gegebennenfalls weitere aus der Hand.
Nimmt man häufig einzelne Vogelkarten auf die Hand, kann man diese gezielt nach ihren Eigenschaften sortieren, so als hätte man ein paar Fotos der Vögel gemacht und kann sie dann in Ruhe bestimmen und zählen, ohne dass diese davon fliegen können.
Der Nachteil ist jedoch, dass man insgesamt weniger Karten sammelt, da man nur eine Karte aus der Auslage aufnimmt, während man beim Zufügen von Karten zum Wertungsstapel zwei Karten aus der Auslage nehmen muss und somit eine Karte mehr erhält!
Da man die Vogelkarten in der Auslage jedoch kaum beeinflussen kann, ist es nicht so einfach die passenden Vogelkarten vorzufinden.
Schließlich weiß man bei der Vogelbeobachtung auch nicht welcher Vogel als nächstes angeflogen kommt oder wegfliegt.
Dies kann dazu führen, dass man beim häufigen Zufügen zum Wertungsstapel viele kleine Sets erhält und trotz insgesamt mehr Karten im Wertungsstapel am Ende nicht mehr Punkte hat.
Da man die Karten im Wertungsstapel auch nicht einsehen darf, muss man sich diese gut merken!
Wer weiß denn nach einer Stunde Vögel beobachten noch alle Vögel, die er gesehen hat, auswendig im Kopf?!
Ein guter Vogelbeobachter sollte deswegen auch die Umgebung im Blick behalten!
Welche Vogelkarten sammeln die anderen Spieler? Wenn ich die Karte mit der Eule nicht auf die Hand nehme, nimmt sie dann ein anderer Spieler oder liegen dann bis zum nächsten Zug vielleicht zwei Eulen in der Auslage und ich kann beide auf den Wertungsstapel legen?
Das richtige Timing, gute Einschätzung und etwas Glück sind wichtig, um in "Birdie, aus den Augen, aus dem Sinn" möglichst viele Punkte herauszuholen!
Manchmal lohnt es sich einzelne Karten zu sammeln und abzuwarten, um möglichst viele Vogelkarten einer Vogelart zu sammeln und einem Mitspieler eine Vogeltrophäe streitig zu machen, andererseits erhält man mehr Bonuspunkte, wenn man viele verschiedene Fähigkeiten wertet.
Für lange taktische Pläne ist jedoch keine Zeit, denn eine Spielrunde geht schneller vorüber, als man denkt!
Und schon geht die Sonne unter und man kann mit dem bloßen Augen keine Vögel mehr in der Dunkelheit erkennen, außer man hat die Fähigkeit in der Nacht zu sehen, so wie die Eule!
In "Birdie, aus den Augen, aus dem Sinn" können wir auch Vogelfähigkeiten nutzen und das sollten wir auch tun!
Vor allem mit der Fähigkeit des Spechtes, die es erlaubt, eine Karte innerhalb der Reihe zu verschieben, kann man gezielt Karten einer Eigenschaft sammeln, die durch eine Karte mit anderer Eigenschaft voneinander getrennt sind, um sie am Ende zu einem großen Set zu verbinden, indem man die Karte dazwischen verschiebt.
Mit den Fähigkeiten der Eule und der Taube, kann wiederum ein Set, dass eventuell keine Punkte eingebracht hätte, doch noch gewertet werden, indem es an anderer Stelle gewertet werden darf oder stattdessen Bonuspunkte generiert.
Foto 11: Einsatz Vogelfähigkeit
Es kann also sinnvoll sein, sich bestimmte Vögel genauer anzuschauen und sich mit ihren Fähigkeiten vertraut zu machen.
Ein Vogel auf/in der Hand, kann das Ereignis große Ereignis sein!
"Birdie, aus den Augen aus dem Sinn" fiel in unseren Spielrunden immer relativ ausgeglichen aus und kam bei allen Spielern gut an.
Aufgrund des einfachen Spielablaufs können auch Kinder unter 8 Jahren eine Partie mitspielen, auch wenn sie die Komplexität der Wertungsbedingungen vielleicht nicht vollumfänglich verstehen, haben sie aufgrund des vorhandenen Glücksfaktors trotzdem die Chance einige Punkte zu erzielen.
Die Aufmachung von "Birdie, aus den Augen, aus dem Sinn" ist farbenfroh und fröhlich gehalten und spricht Erwachsene, so wie Kinder gleichermaßen an. Besonders die 3D Vogeltrophäen sind ein echter Hingucker.
Die Profi-Variante, die die Spielwertung verändert, führt nicht zwangsläufig zu einem komplexeren Spielverlauf.
Natürlich kann man sich darüber verkopfen die Karten so zu sammeln, dass diese wie im Beispiel der Anleitung von außen zusammengefügt immer wieder ein Set ergeben oder man versucht Eigenschaften im Wechsel zu sammeln. Aber mal ehrlich, wer hat schon das Glück, dass man tatsächlich genau die passenden Karten in der Auslage bekommt?!
Vielmehr bekommen die Vogelfähigkeiten hier eine noch stärkere Bedeutung.
Die Wertung dauert allerdings auch länger als in der normalen Vatiante.
Ich finde diese Variante im Spiel zu dritt oder zu viert weniger geeignet, weil sie zeitaufwendiger ist. Zu zweit war es ok.
Außerdem kann man diese Variante auch gut zum Solo spielen nutzen. Ich habe hierzu immer die zwei ganz linken Karten aus der Auslage, nach meinem Zug entfernt und auf einen Stapel gelegt, so dass anschließend zwei Wertungsstapel entstanden sind. Einer von mir und einer aus den anderen Karten. Diese hab ich dann am Schluss beide gewertet und verglichen.
Insgesamt ein gelungenes Familienspiel oder ein schöner Absacker für zwischendurch, der nicht nur auf die jährliche Vogelzählug vorbereiten kann, sondern auch Spielspaß auf den Tisch bringt.
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sämtliche Bilder sind von uns selbst erstellt oder vom jeweiligen Pressematerial des Verlages (hier Game Factory)
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