16.03.2018

Lazer Ryderz


Lazer Ryderz ist ein absoluter Eyecatcher. Das Spiel kommt in einem alten VHS-Schuber daher, der optisch dazu noch schön abgenutzt wirkt. Die einzelnen VHS-Kassetten enthalten die unterschiedlichen Ryderz. Spielerisch wirkt das Spiel dann zudem optisch wie der 80er Jahre Klassiker Tron. Kennt Ihr nicht? Nicht so schlimm. Solltet Ihr Lazer Ryderz kennen? Ja!


In Lazer Ryderz übernehmen wir die Rollen von supercoolen Retrocharakteren wie z. B. dem Laser Shark oder dem Galactic Waveryder. Ziel ist es als erster von maximal vier Mitspielern (je mehr desto spaßiger) seine galaktische Spur durch drei Prismen gezogen zu haben. Was mir dabei zur Verfügung steht, sieht auf den ersten Blick so aus, wie eine extra Packung Flugschablonen für X-Wing mit abgefahrenen Farbkombinationen.
Ja, Ihr habt richtig gehört. Wie im 80er Jahre Trasher Tron muss ich in Lazer Ryderz geschickt durchs All surfen. Dabei entscheide ich von Runde zu Runde, ob ich in dem von mir derzeit ausgewählten Gang bleibe (es gibt die Gänge 1 bis 5) und ob ich geradeaus fliege oder ein Wendemanöver einlege. Wendemanöver? Ja, denn die angestrebten Prismas liegen auf dem Tisch verteilt rum und ich muss sie zielgenau durchfahren. Auge ist also angesagt. Je höher mein Gang, umso länger meine Flugschablone. Je kleiner, desto kürzer und genauer. Klar wird also schnell: Fliege ich langsam, kann ich genauer fliegen und die Prismas zielsicherer durchfahren, bin ich aber auch langsamer und gerate gegen die waghalsigeren Piloten ins Hintertreffen. Ein kleiner Hauch von Formula D liegt in der Luft.


Dann wäre da natürlich noch der Weltallcrash mit den Mitsurfern. Kollidiere ich nämlich mit einem Gegenspieler bzw. dessen Flugbahn, starte ich wieder beim Ausgangspunkt und verliere meine bisherige Flugbahn. Der Gecrashte muss dabei aber auch einen Teil der Bahn ablegen. Evtl. bereits gelegte Schablonen stehen somit auch wieder zur Verfügung und erweitern die ggf. bereits begrenzten Optionen erneut.
Charakterspezifische Sonderfähigkeiten und ein sogenannter Wendewürfel, der es erschwert bei hohem Tempo zu wenden, kommen auch noch dazu.


Lazer Ryderz gehört in die Kategorie „schnell gespielt, nochmal rausgeholt“. Dadurch, dass es in Lazer Ryderz nicht erlaubt ist eine Flugschablone testweise anzulegen, sondern jeder Zug mit dem Auge gespielt werden muss, kommt es schnell zu Situationen, in denen man sich ins Aus bugsiert hat. Wer also bereits bei X-Wing Probleme mit den Fliegerstaffeln hatte, der wird bei Lazer Ryderz auch einen Nachteil haben. Schön hier ist nur, dass es ein Fun-Game ist. Eine ungeschickte Wendung bedeutet noch lange nicht, dass ich keine Chance mehr habe. In Lazer Ryderz gibt es auch keine großen taktischen Möglichkeiten. Das Modell ist hier eher „aufbauen, loslegen und sehen was passiert“. Was passiert denn nun? Es macht höllisch Spaß. Der Retrocharme spielt natürlich ebenfalls eine große Rolle, aber auch ohne diesen, ist Lazer Ryderz ein Hingucker, da es einfach anders ist.

Lazer Ryderz ist schnell, schick und spaßig. Ein Spiel, dass ich als Aufwärmer oder Absacker bedenkenlos empfehlen kann. Einen großen Tisch jedoch vorausgesetzt.


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Lazer Rüder von Anthony Amato und Nicole Klein
Erschienen bei Greater Than Games
Für 2 bis 4 Spieler in ca. 30 Minuten



sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Greater Than Games)