29.10.2015

A.D.A.P.T. - Findet Nemo ab 18

Heute mal wieder was ganz anderes. Eigentlich mache ich ja eher selten Previews zu noch nicht final produzierten Spielen, aber wenn ich mal die Möglichkeit habe in einen schicken Prototypen reinzuschnuppern, dann lasse ich mir das natürlich nicht entgehen.
Das Ganze Projekt läuft aktuell hier auf Kickstarter.
Natürlich lagen mir bis dato nur Prototypenkomponenten vor, keine finale Regel und dementsprechend kein fertiges Spiel, aber der Prototyp ist so weit fortgeschritten, dass vermutlich nur noch das finale Artwork den Karten hinzugefügt wird.

Wer spätestens seit "Findet Nemo" glaubt, dass Clownfische liebe und friedsame Tiere sind, der wird in A.D.A.P.T. vermutlich ganz schön an seine Glaubensgrenzen stoßen. Im aktuellen Projekt muss man sich nämlich folgendes bildlich vorstellen: Nemo schwimmt in ein Gewässer im Osten von Europa (sagen wir mal nahe Russland) und "entwickelt" sich weiter. Mit "weiterentwickeln" meine ich mutieren. Und mit mutieren meine ich gefährlicher werden.... und blutrünstiger.... und brutaler. Plötzlich hat der früher so süße Nemo eine Haifischflosse um schneller zu schwimmen, die dicke Haut eines Wals, um sich besser zu verteidigen und die Zähne eines Piranhas, um sich komfortabler zu ernähren. In A.D.A.P.T. ist Anpassung nämlich Programm (wer jetzt den Bezug zum Titel noch nicht verstanden hat, der fragt am besten seinen Arzt oder Apotheker). So geht es in diesem kleinen Karten- und Würfelspiel ausschließlich um eines: Der robusteste Fisch in der großen See zu werden - überleben und so. Klingt ein ganz klein wenig nach Evolution, oder?


Um was geht es spielerisch denn eigentlich? Jeder startet mit einem kleinen Fischkörper. Ziel ist es dem gegnerischen Fisch möglichst schnell den Gar auszumachen. Aus einem gemeinsamen Genpool und individuellen Erfahrungspunkten gilt es nun seinen eigenen Fisch so zu pimpen, dass Fisch B ganz schnell das Weite sucht. So ein bisschen wie beim Autotuning kam ich mir schon vor.
Ob wir dann aus einem gemeinsamen Genpool wählen, damit mutieren, oder ob wir erstmal brauchbares Genmaterial in unserem persönlichen Genpool lagern, entscheiden wir situativ. Manchmal klappt eine Metamorphose zum Clownfisch-Delphin einfach nicht so wie gewollt und ich muss die schicke neue Flosse erstmal in der heimischen Garage neben den Winterreifen lagern. Wenn dann auch noch der Feind-Fisch zum Angriff übergeht, macht es vielleicht auch Sinn erst einmal das Weite zu suchen. Viele kleine, aber überschaubare Sonderfähigkeiten der einzelnen Fisch(körper)-teile ermöglichen das Anpassen der Taktik an die neuen Ereignisse. Will mich der Hai-Lachs mit seinen schicken neuen Zähnen ärgern? Lege ich halt schnell meine Tarnflosse an und verschwinde in den Seerosen. So gewinne ich Zug um Zug an Erfahrungspunkten, welche ich in Sonderfähigkeiten oder neue Outfits investiere - immer mit dem Ziel vor Augen, den Widersacher zu vertreiben. My home is my castle!

Auch spielerisch ist Anpassung bei A.D.A.P.T. Chefsache. Dass das Kartenspiel zu einem ganz gehörigen Anteil auf Würfelglück der Spieler vertraut, ist gewollt und kein Zufall. Das schafft zwar vielleicht zunächst Frust, aber es liegt schlussendlich dann doch an mir, aus der gegebenen Situation das Beste zu machen. Spieler brauchen da schon ein ganz gehörig dickes Fell, um aus ihrem schicken Plan dann plötzlich eine Variante B herauszukitzeln. Taktiker und Planer werden hier nicht auf ihre Kosten kommen. Fans von "Findet Nemo" werden vermutlich geschockt reagieren. Was aber auf dem Papier so fies und brutal aussieht, ist in der Realität eher ein Vergleichen von Werten und Sonderfähigkeiten im Kampf selbst. Aber keine wilde Tabellensucherei oder so. Alles ganz einfach und übersichtlich gestaltet.


A.D.A.P.T. ist ein schnelles Spiel, das es aber auch bei der angegebenen Spielzeit nicht ganz so ernst nimmt. Soll man sich doch auch einfach hier anpassen. Ist eine Partie relativ schnell gespielt, da ein Spieler einfach vom Glück verlassen war und somit schnell die weiße Flagge in der See schwenken musste, so kann eine andere Partie sich zu einem echten epischen Duell unter Wasser entwickeln. Flexibilität ist auch hier gefragt. Das stört mich zunächst nicht, so lange es unter der magischen Stunde bleibt, die für mich oft maßgeblich bei solchen Spielen ist, da ansonsten leicht die Spannung verloren geht.

Was bleibt bei A.D.A.P.T. zu sagen? Die Idee ist spitze. Ich fühle mich wirklich wie in salzigen Gewässern. Neue Bedrohungen machen mir das Leben schwer und bedrohen meinen natürlichen Lebensraum. Ich bin gezwungen mich anzupassen um dem Eindringling ein für alle mal seine Schranken aufzuweisen. A.D.A.P.T. schafft dieses Gefühl prima. Es bietet mir Möglichkeiten auf die neue Situation zu reagieren - nein, es zwingt mich dazu. Dabei unterhält es. Nicht selten ist es einfach urkomisch sich seine aktuell geschaffene Frankenstein-Kreatur bildlich vorzustellen.

Und wer weiß, was in den Tiefen der Meere tatsächlich für Kreaturen auf uns warten.

A.D.A.P.T. von John Wrot
Erscheint bei Gate Keeper Games
Für 2 bis 3 Spieler in ca. 35 Minuten
Boardgamegeek-Link

Kickstarterkampagne
Für die Erstellung dieses Previews lag mir ein Prototyp des Verlages vor!

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Gate Keeper Games)
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26.10.2015

Neu auf Kickstarter - 44. Kalenderwoche


Diese Woche gibts mal was ganz schickes für Euch. Einige haben es bestimmt schon auf meiner Facebookseite gelesen, aber hier dann nochmal ganz offiziell: Es gibt eine Folgekampagne zu Cthulhu Wars. Bitte haltet eure Brieftaschen bereit!
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24.10.2015

Update zum letzten Beitrag

Update zum unten stehenden Beitrag:

Hallo zusammen. Ich war dann doch ganz schön verblüfft wie viele Zuschriften ich innerhalb weniger Stunden über die diversen Kanäle (Kommentare, e-Mails und Nachrichten über das Kontaktformular) von Euch bekommen habe. Erst einmal danke für die vielen Meinungen und die sehr ehrlichen Beiträge.

Da das Ganze hier natürlich keine Einbahnstraße sein soll und schlussendlich Ihr die Leser es seid, die die BoardgameMonkeys jetzt schon so lange am virtuellen Leben halten, habe ich mir Eure Meinung sehr zu Herzen genommen.
Viele von Euch fanden die Beschränkung der Dankeschönaktion zum Jubiläum auf Facebook zum Kotz... erm weniger glücklich gewählt. Einige von Euch fanden es zudem schade, dass diverse Kurzeindrücke ebenfalls exklusiv auf Facebook zu finden sein werden.

Hierzu hier meine Antwort:
Ja, es war unglücklich die Dankeschönaktion auf die Follower bei Facebook zu begrenzen. Ich habe ganz einfach nicht im Kopf gehabt, dass ich damit eventuell treue Leser verprelle bzw. vor den Kopf stoße, die ganz einfach kein Facebook haben oder haben wollen.
Schön allerdings, dass Ihr mich so ehrlich darauf hingewiesen habt und deshalb wird diese Aktion natürlich nicht exklusiv auf Facebook sein.

Bezüglich der Ersteindrücke und der zusätzlichen Bebilderung wird es aber dabei bleiben. Nur noch einmal zur Klarstellung: Am Blog hier und seines Inhalts wird sich nichts ändern. Die Häufigkeit der Beiträge (und hoffentlich auch der Qualität) wird gleich bleiben oder sich hoffentlich sogar weiter steigern. Facebook ist lediglich ein Zusatzangebot, das ich anbiete.
Die Plattform an sich bietet mir dabei auch deutlich mehr Möglichkeiten mit Bildmaterial umzugehen. Ich möchte hier auf dem Blog auch zudem keine halbgaren Ersteindrücke veröffentlichen. Das ist nicht das Konzept.
Ich lasse mich jedoch auch gerne hier von Euch überzeugen. Wenn Ihr denkt, dass es schick wäre ab und zu mal einen Beitrag hier zu veröffentlichen mit Kurzeindrücken zu gespielten Spielen und ein paar Bildchen, dann bin ich der letzte, der sich dagegen stellt.

Lasst mich dazu ganz einfach mal Eure Meinung hören. Ehrlich, direkt. So wie immer. Danke dafür.






Originaler Beitrag:

So manch einer von Euch hat ja sicherlich schon die kleinen schicken Icons am rechten oberen Rand meines Blogs entdeckt. Da verlinke ich nämlich ganz großzügig auf meine SocialMedia-Auftritte bei Facebook und Twitter.
Ich möchte an dieser Stelle jedoch noch einmal gezielt auf diese Auftritte hinweisen, da ich mein Konzept dafür ein klein wenig umgestellt habe. Während Ihr hier natürlich den großen Teil des Inhalts lesen könnt, wie z. B. die wöchentlichen Kickstarternews oder den ein oder anderen liebevoll getippten Spieleindruck, gibt es auf Twitter und Facebook noch ein paar andere Details, die sozusagen das BoardgameMonkeys-Paket abrunden.
En Detaile (würde der Franzose sagen): Auf Twitter gibt es immer mal wieder kleinere Diskussionen oder kurze "Shout-Outs". Wer also noch im gesteigerten Maße auf meine Meinung zu bestimmten Themen Wert legt, die die Brettspielwelt bewegen, der ist herzlich eingeladen, meinen Zwitschereien zu folgen.
Auf Facebook sieht das Ganze dann wieder ein klein wenig anders aus. Hier gibt es deutlich mehr Bilder als im Blog und das Konzept ist deutlich mehr auf Diskussionen zwischen Lesern und mir ausgelegt. Klar freue ich mich auch riesig wenn Ihr mir hier etwas in die Kommentare schreibt, aber Ihr seid natürlich auch eingeladen mir dort Eure Meinung zu geigen.
Was auch neu dort ist, sind Ersteindrücke zu Spielen. Wenn ich also ein Spiel schon mal angespielt habe, aber mir noch keine abschließende Meinung für eine Rezension gebildet habe, oder aber einfach andere Rezensionen hier im Blog Vorrang haben, könnt Ihr dort quasi "live" mit am Spieltisch sitzen.
Außerdem steht ja mein 3-Jähriges Jubiläum im Februar 2016 vor der Tür. Ich weiß, dass manche von Euch vermutlich noch nicht einmal wissen, was sie am Wochenende zu Abend essen werden, geschweige denn sich zu merken, dass im Februar nächsten Jahres irgendein Jubiläum ansteht, aber schreibt es Euch dennoch in den Kalender.
Ich bereite nämlich eine kleine Dankeschön-Aktion vor. Nur so viel vorweg: Es gibt nen Schwung Gratisspiele (und auch noch echt schicke!)
Und weil ich so ein verdammt gerissener Marketing-Heini bin, werde ich das Ganze so ein klein wenig auch an meine Follower auf Facebook knüpfen. Will heißen, dass die Jubiläumsaktion vermutlich exklusiv auf Facebook stattfinden wird. Details hierzu werden folgen. Es lohnt sich also mir nen fetten Like-Button zu geben und zwar hier:
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23.10.2015

Die BoardgameMonkeys stellen sich SocialMedia-Technisch anders auf

So manch einer von Euch hat ja sicherlich schon die kleinen schicken Icons am rechten oberen Rand meines Blogs entdeckt. Da verlinke ich nämlich ganz großzügig auf meine SocialMedia-Auftritte bei Facebook und Twitter.
 
Ich möchte an dieser Stelle jedoch noch einmal gezielt auf diese Auftritte hinweisen, da ich mein Konzept dafür ein klein wenig umgestellt habe. Während Ihr hier natürlich den großen Teil des Inhalts lesen könnt, wie z. B. die wöchentlichen Kickstarternews oder den ein oder anderen liebevoll getippten Spieleindruck, gibt es auf Twitter und Facebook noch ein paar andere Details, die sozusagen das BoardgameMonkeys-Paket abrunden.
 
En Detaile (würde der Franzose sagen): Auf Twitter gibt es immer mal wieder kleinere Diskussionen oder kurze "Shout-Outs". Wer also noch im gesteigerten Maße auf meine Meinung zu bestimmten Themen Wert legt, die die Brettspielwelt bewegen, der ist herzlich eingeladen, meinen Zwitschereien zu folgen.
 
 
Auf Facebook sieht das Ganze dann wieder ein klein wenig anders aus. Hier gibt es deutlich mehr Bilder als im Blog und das Konzept ist deutlich mehr auf Diskussionen zwischen Lesern und mir ausgelegt. Klar freue ich mich auch riesig wenn Ihr mir hier etwas in die Kommentare schreibt, aber Ihr seid natürlich auch eingeladen mir dort Eure Meinung zu geigen.
Was auch neu dort ist, sind Ersteindrücke zu Spielen. Wenn ich also ein Spiel schon mal angespielt habe, aber mir noch keine abschließende Meinung für eine Rezension gebildet habe, oder aber einfach andere Rezensionen hier im Blog Vorrang haben, könnt Ihr dort quasi "live" mit am Spieltisch sitzen.
 
Außerdem steht ja mein 3-Jähriges Jubiläum im Februar 2016 vor der Tür. Ich weiß, dass manche von Euch vermutlich noch nicht einmal wissen, was sie am Wochenende zu Abend essen werden, geschweige denn sich zu merken, dass im Februar nächsten Jahres irgendein Jubiläum ansteht, aber schreibt es Euch dennoch in den Kalender.
Ich bereite nämlich eine kleine Dankeschön-Aktion vor. Nur so viel vorweg: Es gibt nen Schwung Gratisspiele (und auch noch echt schicke!)
Und weil ich so ein verdammt gerissener Marketing-Heini bin, werde ich das Ganze so ein klein wenig auch an meine Follower auf Facebook knüpfen. Will heißen, dass die Jubiläumsaktion vermutlich exklusiv auf Facebook stattfinden wird. Details hierzu werden folgen. Es lohnt sich also mir nen fetten Like-Button zu geben und zwar hier:
 
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19.10.2015

Neu auf Kickstarter - 43. Kalenderwoche


Okay, ich muss zugeben, dass ich diese Woche gleich zwei mal schwach wurde. Ich habe vielleicht noch so ein klein bisschen den Kaufrausch aus Essen mitgenommen. Die Projekte haben mich aber irgendwie echt überzeugt.
Wie sieht das bei Euch aus? Schreibt mir doch einfach mal, ob Euch meine News auch zum backen bewegt hat.
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17.10.2015

Die Welt: Singapur - Munteres Rätselraten


Hallo zusammen. Hier schreibt mal Gastmonkey Oli. Diesmal mit einem sehr schönen Quizspiel für zwischendurch:

Ich geb es zu, ich bin ein Fan von „Deutschland – Finden Sie Minden?“ und „Europa – Venedig ist ja klar, aber wo liegt Nessebar?“ insofern konnte „Die Welt – Singapur, wo liegt das nur?“ samt dem Mitbringspiel bzw. der Erweiterung „Die Welt – Wetten, da liegt Manhattan!“ eigentlich nicht viel falsch machen. Eigentlich? Nun ja, eigentlich auch uneigentlich. Aber ein kleiner Wertmutstropfen bleibt, doch dazu später mehr.


Sollte jemand die Reihe noch nicht kennen hier mal in Kürze eine Zusammenfassung der grundsätzlichen Spielmechaniken der Reihe: Die Spieler ziehen Kärtchen auf denen Städte, Flüsse, Gebirge, Sehenswürdigkeiten, etc. stehen und müssen diese auf dem Spielbrett (also der Landkarte) geographisch verorten. Hierfür ist die Karte in verschachtelte Planquadrate eingeteilt: zunächst in Ost und West sowie in Nord/Mitte/Süd. Die sich hierdurch ergebenden Kästchen sind in nummerierte Quadrate unterteilt, die ihrerseits wieder in Quadrate von A bis D unterteilt sind. Als Spieler hat man somit pro Runde maximal 4 Tipps abzugeben, um den gezogenen Ort zu lokalisieren. In jeder Runde muss mindestens der erste Tipp (West/Ost) abgegeben werden. Stimmen alle abgegebenen Tipps, erhält man so viele Punkte, wie man Tipps abgegeben hat, und darf am Ende eventuell die Karte behalten (je nach Farbe ist hier eine bestimmte Menge korrekter Tipps notwendig). Stimmt aber nur ein Tipp nicht, so geht man komplett leer aus. Am Spielende gibt es dann noch Bonuspunkte für den Spieler, der von einer Farbe die meisten Karten gesammelt hat.

Nun aber zurück zur Welt, denn diese ist ein wenig anders, als Deutschland und Europa, unterscheidet sich jedoch nicht grundlegend von den genannten:


Beim Öffnen der Verpackung trat aber zunächst das erste „Oha“-Erlebnis ein: Statt einem Spielbrett liegen der Verpackung mehrere kleinere Spielfelder bei, die jeweils einen Kontinent abbilden. Somit kann man sich seine Welt selbst „zusammenbauen“. Damit die Aufteilung der Welt nicht bloße Spielerei bleibt, wurde dies auch in die Spielmechanik eingebaut. Der erste Tipp betrifft nun nicht mehr Ost/West, sondern den Kontinent. Im Gegenzug gibt es nun keine nummerierten Planquadrate mehr. Eine wirklich schöne Lösung, das bestehende Spielprinzip auf die Welt zu übertragen. Die einzelnen Tafeln sind dabei (wie auch die individuellen Spielfelder und der Rest des Spiels) von ausgezeichneter Qualität!  

Des Weiteren wurde das Punktesystem (erneut) geändert: Während man bei „Deutschland“ einfach nur Punkte sammelte, wurde man bei „Europa“ ja mitunter durch Barrieren am Weiterkommen gehindert. Die Barrieren sind bei der Welt wieder verschwunden, allerdings überspringt man nun Felder, auf denen ein Gegner steht. Unterm Strich fügen sich die Änderungen sehr gut in die bestehende Spielmechanik ein.

Nun zum wichtigsten: Die Ausgewogenheit der Fragen ist dem Autor wieder einmal sehr gut gelungen. Von „das ist ja leicht!“ bis „was ist das denn? Davon hab ich ja noch nie was gehört!“ ist wieder alles mit dabei. Und auch an der Schadenfreude, wenn ein Gegner frei nach Andi Möller eine „ultraleichte“ Stadt in ein völlig falsches Land setzt, hat sich kein bisschen geändert.


Am Ende einiger Runden bleibt als Fazit übrig: Wer „Deutschland“ und „Europa“ mag, der wird auch an der „Welt“ viel Freude haben.

Kommen wir zu guter Letzt noch zum Mitbringspiel, das aufgrund neuer Ortskarten auch als Erweiterung genutzt werden kann. Während die Qualität der Ortskarten dem Niveau des Hauptspiels entspricht, wurde leider bei der „Weltkarte“ an der falschen Stelle gespart. Jeder Kontinent wurde hier nämlich auf ein Blatt Papier gedruckt, welches dünner ist als Backpapier…und bei weitem nicht so strapazierfähig. Hierdurch wird das Mitbringspiel fast schon zum Einwegspiel, was schade ist (insbesondere wenn man bedenkt, dass die Abfälle des Hauptspiels wahrscheinlich ausgereicht hätten, um die Qualität des Mitbringspiels zu verbessern). Allerdings muss man an dieser Stelle den durchaus fairen Preis erwähnen. Aber vielleicht wären 1-2 Euro mehr für eine bessere Qualität nicht verkehrt gewesen?

Rein spielerisch wurde das bewährte Prinzip aber optimal als Mitbringspiel umgesetzt: Anstatt der individuellen Spielerboards gibt man seine Tipps direkt auf den Landkarten ab (und gerade deswegen hätte ich mir eine bessere Qualität gewünscht) und die Punkte werden separat notiert. Das sammeln von Karten wurde komplett gestrichen und die Regeln wurden für ein schnelles Spiel zwischendurch gestrafft. Auf die nächste Gartenparty sollte man allerdings darauf verzichten (ein Glück kommt bald der Winter), da man ansonsten sehr schnell beobachten kann, wie das „Spielbrett“ vom Winde verweht wird.

Die Welt: Singapur, wo liegt das nur? von Günter Burkhardt
Erschienen bei Kosmos
Für 2 bis 6 Spieler in ca. 60 Minuten
Boardgamegeek-Link

Vielen Dank an Kosmos für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Kosmos)
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14.10.2015

Meine Spiel 2015 - Ein ganz persönlicher Rückblick


Auch dieses Jahr ging es wieder voller Vorfreude zum Brettspielevent Nummer 1 in Deutschland - der Spiel in Essen. Bei mir war es aber schlussendlich eine knappe Sache, denn ich habe bis zuletzt mit einer ziemlich heftigen Erkältung zu kämpfen gehabt. Aber am Ende ist dann ja nochmal alles gut geworden.

Die Vorbereitung auf die diesjährige Messe musste aus diesem Grund auch ein klein wenig leiden. Normalerweise filtere ich ja alle Spieleneuheiten, schreibe mir eine Liste mit den interessanten Titeln raus und notiere mir zuletzt dann noch die Standnummern, bei denen ich vorbeischauen muss. Dieses Jahr hatte es mich allerdings so sehr erwischt, dass letzteres erst auf der Autofahrt nach Essen auf die Schnelle nachgeholt werden musste. Man, man, man.

Ich gebe zu, dass ich dieses Jahr dann auch mehr der typische Besucher war, als der Blogger. Also fast keine hippen Gespräche mit Verlagen und Bloggerkollegen, sondern mehr schlendern, interessante Spiele anschauen und die ein oder andere Fachsimpelei mit Spielebegeisterten.
Ich muss zudem zugeben, dass sich mein Kaufverhalten auf der diesjährigen Spielemesse dann auch noch ein Stück weit geändert hat im Gegensatz zu den vorherigen Jahren. Habe ich auf den letzten Messen noch eher die aktuellen Titel abgestaubt, habe ich dieses Jahr fast ausschließlich Titel gekauft, welche ich später dann eher teurer und schwerer bekommen würde, da kleiner Verlag, kleine Auflage oder schwacher Vertrieb. Den Rest kann man später dann auch immernoch auf den üblichen Onlineportalen (meistens auch viel günstiger) ergattern.

Mit großen Fakten zur Messe will ich Euch dann an dieser Stelle auch garnicht langweilen. Da verweise ich einfach, wie so oft, an die viel ausführlicheren Berichterstatungen der Kollegen. Nur so viel: Alles wird größer, bunter und vielfältiger. Wer dachte, dass die Neuheitenflut so langsam abebben würde, der hat sich geschnitten. Irgendwo habe ich die Zahl 1000 Neuheiten aufgeschnappt. Das ist natürlich ne echte Hausnummer. Man hat es aber vor Ort auch gemerkt. Alle Hallen waren propper gefüllt und selbst in der, oft stiefmütterlich behandelten, Halle 7 gab es einiges zu sehen. Gerade dort gab es so manche echte Messeperle. Traut Euch also ruhig mal an den Kinderspielgeräten in der Gallerie vorbei.

Bei mir sind es dann also am Ende nur 10 Titel geworden, was ich grundsätzlich gut finde, denn ich bin unter meinem Budget geblieben. Dass ich dieses dann aber nach der Messe mit zwei direkten Onlinenachbestellungen doch irgendwie überschritten habe, muss hier ja keiner so genau nehmen.

Wie auch letztes Jahr gibts hier die Liste der gekauften Messetitel. Dieses mal auch ganz cool mit "Loot-Bild". Nicht dabei sind natürlich die zwei Nachbestellungen Waste Knights und The Producer 1940-1944, die ich zwar auf der Messe wahrgenommen habe, aber mich dann irgendwie nicht mehr durchringen konnte, sie doch mitzunehmen.

 
  • Mega Civilization
Ja, Mega sagt ja eigentlich schon alles. Groß, episch, Civ. Das sind drei gute Kaufgründe und vermutlich auch der Grund, weshalb mein Budget so flott ans Limit ging. Jetzt muss ich nur noch in einen größeren Spieltisch investieren. Da gab es ja auch genügend Aussteller zum Thema. Ins Fitnesstudio muss ich übrigens auch nicht mehr, wenn ich täglich die Box immer mal ein paar Meter durch die Wohnung trage. Win-Win.

  • Eight Epics
Ich war dieses Jahr einfach mal wieder so frech und habe einen Großteil der Japon Brand Spiele blind bestellt. Meistens kommt ja auch irgendwie was gutes bei rum. Hier geht es auch solo und irgendwie hat mich das Thema angelacht.

  • Vampire Radar
8-bit Grafik, Vampire. Das klingt gut. Das Ganze war auch recht günstig, also habe ich es natürlich auch eingepackt. So wirklich viel weiß ich aber hier auch nicht.

  • Air Alliance
Das war dann der größte Titel von den Japanern. Ich habe schon lange mit Áeropostale geliebäugelt. So richtig konnte ich mich nicht durchringen, da habe ich dann einfach zum japanischen Pendant gewechselt. Das Ganze sieht recht interessant aus und schließt in meiner Sammlung (zumindest thematisch gesehen) eine Lücke.

  • Sheep & Thief
Das Spiel war auf der Fairplay-Liste, also muss es gut sein. Ich habe dann nach dem Kauf von einem Messemitfahrer gehört, dass die Schafe, welche aus kleinen süßen Stoffkügelchen bestehen, zu leicht vom Spielbrett fliegen sollen. Ich werde das Spiel auf Herz und Nieren (auch unter erschwerten Bedingungen) testen müssen.

  • Time Stories und Erweiterung
Okay, da ist also doch ein "Mainstream"titel. so richtig konnte ich bei Time Stories aber auch nicht widerstehen. Ich meine, es wäre vermutlich klüger gewesen zu warten bis jemand sein gebrauchtes Exemplar auf dem zweiten Markt anbietet, aber dann müsste ich vermutlich viel zu lange warten, um endlich in den Genuss dieses Titels mit den großen Vorschusslorbeeren zu kommen.

  • Sioux
Ich bin ja sonst eigentlich nicht so der Impulskäufer. Als ich dann aber gut ne Stunde am Heidelbärenstand angestanden habe um endlich in die Schnäppchenhölle  zu kommen, musste ich das Spiel einfach, aufgrund der schicken Verpackung (und vermutlich auch ausschließlich deswegen) für knapp 3,00 EUR mitnehmen.

  • Goblins Inc.
Auch hier etwas aus dem Schnäppchenstand der Bären. War letztes Jahr schon da, hat mich auch da gereizt und war dieses Jahr dann einfach nochmal einen Ticken günstiger. Jetzt steht es also bei mir im Regal. Mal sehen, wann es auf den Tisch kommt.

  • A Game of Gnomes
Wow, Bei den Jungs von Fragor muss man sich schon fragen, wie sie es schaffen immer so einen Hype um ihre Spiele zu erzeugen. Bei der köstlichen Ironie des Titels zu einer derzeit angesagten TV-Serie und einem 3D-Berg, welchen man, laut Aussage von Herrn Danzer bei der Erklärung, auch bedenkenlos an die Wand als Setzkasten für Cthulhu-Miniaturen hängen kann, musste ich dann einfach zuschlagen. Auf den ersten Blick: Supertolles Material und ein schön leichtes, fluffiges Familienspiel.

  • Die Piraten der 7 Weltmeere
Es gab eine persönliche Erklärung des Chefs des neuen Verlages 2Geeks. Der Titel hängt ja mechanisch recht eng mit einem neuen Titel der polnisches Jungs von Portal Publishing zusammen, macht auf mich aber einen schicken Eindruck. Piratenspiele sind grundsätzlich gut, innovative Spielschachtelkonzeptionen sowieso. Später wirds hier nen ausführlichen Test zu geben.

Ich denke mal mit Mega Civilization und A Game of Gnomes habe ich verpackungstechnisch wohl die dicksten Dinger geschossen (mal vom Adventskalender abgesehen).
Wie sah der Messebesuch bei Euch aus?
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12.10.2015

Neu auf Kickstarter - 42. Kalenderwoche


Essen 2015 ist Geschichte. Wie schaut es mit Eurem Budget aus? Ich für meinen Teil bin drunter geblieben. Das lag aber in erster Linie daran, dass ich noch etwas Kleingeld für Kickstarter und andere Vorbestellungen gebraucht habe. Einen ausführlicheren Messebericht gibt es dann die Tage. 
Jetzt gehts erstmal wieder in die gewohnte Berichterstattung - mit den montäglichen Kickstarternews!
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09.10.2015

Black Fleet - Piraten machen auf Familie


Ich mache jetzt mal was ganz Verrücktes! Während alle das Netz nach Rezensionen zu den neusten Messe-Hits durchstöbern, bin ich einfach mal so frei, ein Spiel aus dem vergangenen Jahr unter die Lupe zu nehmen. Warum auch nicht? Leinen los und Kanonenrohre geputzt für Black Fleet von den Space Cowboys!

Ja, ich stehe auf Piraten - und zwar thematisch. Das fing damals auf dem Amiga bereits mit Sid Meiers: Pirates an, ging dann mit dem LucasArts Klassiker Monkey Island (aber bitte nur die ersten zwei Teile) weiter, und endete dann vorerst mit einem meiner thematischen Lieblingsbrettspiele Merchants & Marauders. Dass es aber brettspieltechnisch noch so einiges weiteres an Material zur Piratenthematik gab, habe ich auch mal ganz zu Anfang meines Bloggerdaseins in einer Folge der MonkeyTales aufgezählt. Ich war also zunächst gespannt, ob sich Black Fleet gut in den Piratenspielekanon einreien würde.


In Black Fleet übernehmen 3 bis 4 Seebären exakt zwei Rollen. Einerseits steuert man einen freundlich gesinnten Händler, mit dem man versucht Waren von A nach B zu verschippern; andererseits steht mir auch praktischerweise ein loyaler Pirat zur Verfügung, der die Händler meiner Mitstreiter um die eben genannten Waren erleichtern soll. Während ersterer die Waren günstig einkauft und am anderen Ende der Karibikkarte teuer verhökert, legt letzterer das erbeutete Diebesgut gewinnbringend an - in einer Piratenhöhle (wie das Piraten eben so machen). Übergeordnetes Ziel ist es aber möglichst viel Gold zu machen und mit diesem dann das Lösegeld für die Governeurstochter zu bezahlen. Hach, wie romantisch!


Gesteuert wird das Ganze recht simpel. Mir stehen zu Beginn eines jeden Zuges zwei Bewegungskarten zur Verfügung, welche anzeigen welches meiner Schiffe ich wie weit fortbewegen darf. Zusätzlich darf ich pro Zug ein dort aufgeführtes neutrales Kriegsschiff manövrieren, welche Piraten ihrer gerechten Strafe zukommen lassen - ergo sie versenken. So entsteht ein klassicher Ökozyklus. Pirat versenkt Händler, Kriegsschiff versenkt Pirat.
Das Salz in der bis dahin recht ideenlosen und zu simpel wirkenden Spielidee ist zweierlei. Erstens die Sonderkarten, welche unverhersehbare Spielsituationen herbeiführen. So fliegt beispielsweise ein sicher abgehängt geglaubtes Piratenschiff urplötzlich auf einer riesigen Flutwelle über die Inselwelten hinweg und erledigt das sich bereits in Sicherheit wiegende Händlerschiff kurz vor der Hafeneinfahrt.
Und zweitens die Qualität der Komponenten. Echte Silbermünzen, tolle Schiffsminiaturen, ein schickes thematisches Boxinlay und ein liebevoller Spielplan. Da macht es einfach Spaß zu spielen.


Packt man all das zusammen, dann ist Black Fleet ein leichtes aber interessantes Familienspiel, welches das Piratenthema - nicht zuletzt durch seine cartoonartige Grafik - kindgerecht präsentiert. Das Spielprinzip ist einfach, schnell erlernt und dennoch abwechslungsreich. 
Ein Vergleich zum großen thematischen Bruder Merchants & Marauders muss es sich aber dennoch gefallen lassen. Suche ich die Piratensimulation bin ich hier nicht richtig. Suche ich epische Seeschlachten, bin ich hier nicht richtig. Suche ich vielfältige Optionen, bin ich hier nicht richtig. Suche ich große Taktik, bin ich hier nicht richtig. Dann greife ich lieber zu Merchants & Marauders.
Suche ich jedoch eine flotte, abgespeckte, reduzierte, leichtere Option mit hervorragender Piratenthematik, dann kann ich mit Black Fleet nichts falsch machen. Manchmal habe ich einfach Lust auf flotte Seewinde, rauchende Kanonenrohre und klimperndes Münzgeld - ohne großes Gedankenkino. Ich muss damit zurecht kommen, dass meine Händler kurz vor knapp am Hafen versenkt werden, oder dass mein Piratenschiff bereits das dritte mal im Spiel durch die Kriegsschiffe gestellt wird. Black Fleet will keine ernsthafte Simulation sein, es macht sich nichts draus, dass hier mal eben das berühmte Quäntchen Glück benötigt wird, es will einfach nur unterhalten. Und das tut es mit seinen absolut genialen Komponenten und seiner flotten Art definitiv! Und das nicht als "Einsteigerversion" zum großen thematischen Bruder. Arrrrrrrrrr. ein feines Boot!

Black Fleet von Sebastian Bleasdale
Erschienen bei Space Cowboys
Für 3 bis 4 Spieler in ca. 60 Minuten
Boardgamegeek-Link

Vielen Dank an Asmodee für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!

sämtliche Bilder sind von www.boardgamegeek oder dem jeweiligen Verlag (hier Asmodee)
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05.10.2015

Neu auf Kickstarter - 41. Kalenderwoche


Diese Woche geht es ab nach Essen. Wer mir mal Hallo sagen oder auch einfach nur mal die Meinung zu meinen Beiträgen geigen will, der kann mich gerne mal kontaktieren.
Ansonsten gibts endlich die versprochene Vorstellung von The 7th Continent. Over and Out im Messemodus!
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