Bei dem Familienspiel Capybara Cookie Club des Spielautors Reine Knizia (L.A.M.A.) dreht sich alles, wie es der Name schon vermuten lässt um Cookies und Cabybaras. Diese posierlichen Tierchen betreiben nämlich in Südamerika äußerst beliebte Keksclubs. Hier wollen natürlich alle Tiere von Rang und Namen dabei sein und begehren Einlass. Bei Capybara Cookie Club stellen wir den Wettbewerb der verschiedenen Clubs um Mitglieder dar und wetteifern darum am Ende die meisten Cookies zu haben. Das beim Verlag Trefl erschienene Spiel für 2-5 Personen ab 8 Jahren ist ein Mix aus Hand-Management Kartenspiel und einem kleinen Element Laufstiel.
Gespielt wird Capybara Cookie Club über eine unbestimmte Anzahl Runden hinweg. Zu Beginn jeder Runde erhält man sieben Handkarten. Zu Spielbeginn gibt es weiterhin 25 Cookies in Form von Spielplättchen. Eine Partie endet, wenn eine Person am Tisch nach einer Rundenwertung keine Cookies mehr hat. Dann gewinnt die Person mit den meisten Cookies. Eine Runde endet wiederum dann, wenn es jemanden gelungen ist alle Handkarten abzuspielen. Dafür gibt es dann eine kleine Belohnung in Form von Cookies und weiterhin müssen alle anderen am Tisch Cookies entsprechend der Werte ihrer verbliebenen Handkarten bezahlen. Eben jene Handkarten sind nämlich Tiere, welche Einlass in die beliebten Clubs begehren. Die enttäuschten auf der Hand verbliebenen Tiere haben wir am Rundenende mit Cookies aus unserem persönlichen Vorrat zu besänftigen. Glücklicherweise müssen wir von jeder Tierart nur das Tier mit dem höchsten Wert in Cookies bezahlen.
Insgesamt gibt es acht verschiedene Arten Tierkarten. Sieben dieser Tierarten haben jeweils Kartenwerte von 1-5 und eine spezifische, für diese Tierart gültige Kartenfähigkeit. Als achte Karte gibt es dann noch das Capybara. Dieses hat immer den Wert von 7, keine Fähigkeit und lässt sich nicht so einfach ablegen. Am Rundenende verliert man durch diese Karte auch die meisten Cookies.
Am Zug spielt man in der Regel eine Tierkarte aus und nutzt deren Sonderfähigkeit. Ausgespielt werden die Tierkarten auf zwei offenen Ablagestapel. Die Regel dabei ist, dass die Tierkarten in numerisch aufsteigender Reihenfolge abgelegt werden müssen. Die Zwei auf die Eins, die Drei auf die Fünf,.... und auf die Fünf folgt wiederum die Eins. Liegen zwei gleiche Zahlenwerte offen, so darf man eine beliebige Karte ausspielen - Capybara ausgenommen. Kann oder will man nicht ausspielen, so kann man eine Karte nachziehen und sich sodann entscheiden ob man nun eine Karte ausspielen will. Danach ist dann auch schon die nächste Person im Uhrzeigersinn an der Reihe. Dies geht, wie gesagt, reihum bis jemand keine Handkarten mehr hat. Die Fähigkeiten der Tierkarten bewegen sich im Bereich Karten tauschen, Cookies klauen, sich das Teekannentoken als Schutz holen und Karten ablegen. Weiterhin gibt es auch zwei Karten, welche eine Cabybarafigur bewegen. Um die Ablagestapel herum wird nämlich noch ein Kreis aus acht Freundeskreisplättchen aufgebaut. Auf diesen sind ebenfalls die Tiere abgebildet. Mit den Bewegungen landet die Cabybara-Figur auf einem der Plättchen und löst wiederum eine Aktion aus. Hierbei ist die Freundeskreisplättchenaktion fast immer gleich zu der Fähigkeit der entsprechenden Tierkarte. Einzig beim Ameisenbären ist das Freundeskreisplättchen leicht stärker.
Capybara Cookie Club fällt meines ganz klassisch in die Kategorie Familienspiel, welches sich gut in Familien mit Grundschulkindern spielen lässt. Die Regeln sind recht übersichtlich, die Spielzeit überschaubar und das Material süß. Allerdings ist das Spielgeschehen auch nur sehr begrenzt steuerbar. Der Glücksfaktor bei Capybara Cookie Club ist ein nicht zu leugnendes Element. Demensprechend wird der Titel meines Ermessens bei erwachsenen Gernspielerrunden vorraussichtlich auch eher weniger Anklang finden. Für einen wirklichen, hirnlosen Absacker ist die Spielzeit zu lang und es gibt doch zu viele zu erklärende Tiereigenschaften. Weiterhin kann man meiner Meinung nach einfach zu wenig über eigene Entscheidungen bewirken. Es fühlt sich eher ein wenig so an, als ob einen die Karten spielen. Selbst noch mit großer Kartenhand ist die Auswahl was zu tun möglich ist begrenzt. Hat man erstmal viele Karten abgespielt, so ergibt sich die Aktion meist von selbst. Im Rahmen eines Familienspieles mit Kinder finde ich das aber voll okay und würde es für diesen Kreis auch empfehlen.
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Capybara Cookie Club
Autor: Reiner Knizia
Erschienen
bei Trefl
Für 2-5 Spieler*innen ab 8 Jahren.
Spieldauer etwa 30 Minuten